Ein Jahr - eine Chance
Porter, im Ballkleid, fertig gestylt und strahlte ihn an.
„Da bist du ja endlich. Könntest du dieser Person wohl mal sagen, dass sie dein Apartment verlassen soll!“
Überrascht sah er erst Angelina Porter an, dann suchte er den Raum nach Madeleine ab. Sie lag neben dem Wohnzimmertisch auf dem Boden.
Garstig schob er Angelina Porter auf die Seite und eilte zu Madeleine.
„Madeleine! Schatz, was ist los? Komm zu dir, sprich mit mir.“
Leicht stöhnte sie auf.
„Oh, Gott sei Dank. Madeleine? Kannst du mich hören?“
Hilfesuchend sah er sich zu Frank um, der schon den Sicherheitsdienst im Haus informiert hatte. Zwei Männer kümmerten sich um Angelina Porter und brachten sie erst einmal aus dem Apartment. Frank kam in schnellen Schritten zu ihm.
„Der Arzt kommt. Ist schon im Fahrstuhl.“
Madeleine stöhnte erneut auf und öffnete die Augen. Torben Crawfords Herz schlug so schnell, dass er fast Atemnot bekam.
„Madeleine? Darling, was ist passiert?“
Madeleine verdrehte leicht die Augen und schloss sie wieder.
„Mir ist so schwindelig“, sagte sie leise. „Ist sie weg?“
„Ja, sie ist weg. Ich bin bei dir. Alles wird gut!“
Als der Arzt kam, verschwand Frank. Der Arzt untersuchte Madeleine. Sie hatte einen heftigen Schlag mit einem Gegenstand auf den Hinterkopf bekommen.
„Das gibt nur eine kräftige Beule und Kopfschmerzen. Gott sei Dank, ist nichts Schlimmeres passiert. Ich lasse Ihnen Schmerztabletten hier.“
„Können wir denn trotzdem auf den Ball gehen?“, fragte sie mit leicht zitternder Stimme.
„Der Ball! Du musst überhaupt nirgendwohin.“
Torben Crawford war sehr erregt. Vor Sorge um Madeleine und Ärger wegen Angelina Porter.
„Aber es ist für dich wichtig, dass wir da hingehen. Das hast du in den letzten Tagen immer wieder betont.“
„Du bist im Augenblick wichtiger.“
„Also, grundsätzlich denke ich, dass Sie heute Abend ausgehen können, wenn Sie sich vorher noch etwas ausruhen und es dort nicht übertreiben. Vom Tanzen würde ich heute Abend jedoch abraten.“
Der Arzt kramte eine Packung Schmerztabletten heraus und reichte sie Torben Crawford.
„Danke. Schauen wir mal.“
Torben Crawford holte einen Beutel mit Eiswürfeln. Vorsichtig legte er ihr das Päckchen auf die Stelle.
Gerade als der Arzt ging, kamen Frank und Jo wieder herein.
„Es tut mir leid, Boss. Es ist meine Schuld, ich hätte nicht gehen sollen!“
Jo war ganz blass und sah Torben Crawford schuldbewusst an.
„Vielleicht kannst du dich kurz zu Madeleine setzen, damit sie sieht, dass sie nicht alleine ist?“
„Ist das Ihr Ernst, Boss?“
Torben Crawford klopfte ihm auf die Schulter und gab ihm ein Zeichen, dass er endlich zu Madeleine gehen sollte.
Dann wandte er sich Frank zu, wobei er Madeleine nicht aus den Augen ließ.
„Ich höre?“
„Sie hat deine Zurückweisung wohl nicht ganz akzeptiert. Die Info an alle Mitarbeiter über deine Verlobung hat sie ignoriert. Wie sie sagte, muss das mal wieder eine dieser Lügengeschichten sein, die über dich geschrieben werden. Sie war fest davon ausgegangen, dass du sie heute Abend bei dem Ball dabeihaben willst. Sie weiß, wie wichtig der für dich bzw. das Hotel und das Casino ist. Madeleine hat sie angeblich für eine dieser Mädchen gehalten, die sich an dich ranmachen, und weil sie der Aufforderung, das Apartment zu verlassen, nicht nachgekommen ist und dann auch noch die Frechheit besaß, zu telefonieren, hat sie sie K.O. gehauen und wollte auf dich warten.“
Torben Crawford stöhnte laut auf.
„Noch viel wichtiger ist, wie sie hier reingekommen ist.“
Frank zog seinen Freund auf die Seite.
„Hat Madeleine ihr die Tür aufgemacht? Obwohl sie weiß, dass sie das nicht soll.“
„Nein, hat sie auch nicht. Madame hat deinen Hotelmanager dazu überreden können, wie auch immer, dass er ihr seine Chipkarte gibt, mit der er, genau wie die Sicherheitscrew, hier ins Apartment kommt. Sie hatte die Chipkarte noch bei sich.“
Frank hob sie hoch und zeigte sie ihm.
Torben Crawford schüttelte ärgerlich den Kopf.
„Der ist gefeuert!“
„Torben bitte, hole erst einmal Luft und denke drüber nach.“
„Der Mann hat mich diese Woche so viele Nerven gekostet, wie alle anderen Manager, die ich habe, im ganzen Jahr nicht zusammen!“
Mit wenigen Schritten war er wieder bei Madeleine, setzte sich neben sie auf die Sofakante und strich ihr zärtlich über die Wange. Leicht gequält lächelte sie ihn an.
„Mach dir keine
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