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Ein Jahr - eine Chance

Ein Jahr - eine Chance

Titel: Ein Jahr - eine Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Lenke
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wichtig. Sie sah auf die Uhr. Es war kurz nach zwölf. Lachend stand sie auf und ging erst einmal ausgiebig duschen.
    Den Rest des Tages trödelte sie einfach so vor sich hin. Sehr lange telefonierte sie mit ihrem Vater und auch kurz mit Pia. Sie gab ihr klar zu verstehen, dass wenn Mr. Crawford erführe, dass sie auch nur ein Sterbenswörtchen davon irgendwo verbreitete, die gesamten Schulden bestehen blieben. Sehr kleinlaut verabschiedete die sich dann von Madeleine.
    Am späten Nachmittag kam Frank kurz vorbei und brachte ihr den Laptop, hatte aber selber kaum Zeit, bat sie nur, sich vertrauensvoll an Jo zu wenden, wenn irgendetwas wäre, und verschwand schnell wieder.
    Daraufhin widmete sie sich dann ihrem zukünftigen Buch. Sie zog die Daten vom Stick auf den Rechner und sortierte sich ihre Unterlagen. Als abends gegen elf Uhr Torben Crawford noch immer nicht zurück war, ging sie ins Bett und dieses Mal schlief sie sofort ein!

9
    Den Rest der Woche, knappe drei Tage, gingen sie recht locker miteinander um. Aber beide mieden den körperlichen Kontakt. Sie sahen sich ohnehin kaum. Obwohl Madeleine gegen sieben Uhr aufstand, war Torben Crawford meist schon mit dem Frühstück fertig und kurz darauf schon wieder ins Büro unterwegs.
    Zwischendurch telefonierten sie immer wieder, aber meistens war sie alleine. Das machte ihr jedoch nichts aus. Ganz im Gegenteil. Sie genoss die Ruhe und die Möglichkeit, an ihrem Werk zu arbeiten.
    Freitagabend waren sie auf einen Ball eingeladen. Madeleine war den ganzen Tag recht aufgeregt. Sie wusste so gar nicht, was sie erwartete. War sie richtig gestylt, wie sollte sie dort auftreten? Immer wieder kontrollierte sie ihre frisch lackierten Fingernägel.
    Gegen fünf Uhr war sie schon komplett geschminkt und frisiert. Das Kleid lag auf ihrem Bett. Eigentlich konnte nichts mehr schiefgehen. Zumindest nicht von ihrer Seite aus. Sie setzte sich auf das Sofa und versuchte, entspannt etwas zu lesen.
     
    Torben Crawford saß mal wieder im Meeting und mal wieder schweiften seine Gedanken zu Madeleine ab. Seit dem Gespräch an ihrem Bett am Dienstag war die Stimmung zwischen ihnen gelockert.
    Dieser Kuss war einfach berauschend gewesen. Wie sie ihn, wenn auch nur leicht, an sich gezogen hatte. Sie wollte den Kuss und sicherlich auch mehr, aber er war es, der plötzlich Hemmungen hatte. Im Augenblick reichte es ihm, sie bei sich zu haben.
    Er freute sich darauf, nach oben zu kommen, zu wissen, dass sie dann da wartete. Ihre Stimme zu hören, wenn er sie anrief. Es war so völlig ungewohnt, aber es war nicht beunruhigend. Ganz im Gegenteil. Er war beunruhigt, wenn er nicht wusste, dass es ihr gut ging.
    Er bemerkte, wie er sich gegen immer mehr Termine in der kommenden Woche wehrte und abwinkte. Manchen Meetings, die ihm früher wichtig gewesen waren, wollte er nicht mehr beisitzen, sondern nur noch Infomemos bekommen.
    Schmunzelnd sah er auf. Frank stand etwas abseits im Raum und gab ihm unauffällig Zeichen, dass er offensichtlich gerade nicht aufgepasst hatte und etwas gefragt worden war. Torben Crawford sah in die Runde, als ihn sein klingelndes Handy rettete.
    Es war Madeleine. Sie war morgens schon ganz aufgeregt wegen des Balls gewesen. Sie war richtig süß.
    „Crawford“, meldete er sich erfreut am Telefon.
    „Torben? Du musst sofort hier raufkommen. Sofort!“
    Dann legte sie auf. Ihre Stimme bebte vor Erregung. Ganz offensichtlich stimmte etwas nicht.
    Sofort sprang er auf und gab Frank ein Zeichen.
    „Wo ist Jo?“, fragte er ihn, während er direkt nach draußen ging, ungeachtet der Tatsache, dass ihn alle anstarrten und auf eine Erklärung warteten.
    „Der hat sich ein paar Stunden frei genommen, da wir euch ja heute Abend auf den Ball begleiten. Was ist los?“
    Frank rannte hinter ihm her, der immer schneller zu werden schien.
    Immer wieder drückte Torben Crawford den Fahrstuhlbutton.
    „Lass das. Der Fahrstuhl kommt dadurch auch nicht schneller. Was ist denn los?“
    „Ich weiß es nicht. Madeleine hat mich gerade angerufen, irgendetwas stimmt nicht.“
    „Wie? Was stimmt denn nicht?“ Die Fahrstuhltür öffnete sich und sie stiegen ein.
    „Ich weiß es nicht, verdammt.“
    „Was ist denn los mit dir? Du tust ja gerade, als ginge es um dein Leben.“
    Die Fahrt bis nach oben schien endlos lange zu dauern. Hastig stiegen sie aus und eilten zur Tür. Die Chipkarte hatte Torben Crawford schon herausgezogen und öffnete direkt die Tür.
    Vor ihm stand Angelina

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