Ein Jahr - eine Chance
Sorgen, es geht schon wieder. Der Schreck war vermutlich größer als alles andere.“
„Das ist gut, aber bitte bleib liegen. Ich muss noch etwas Wichtiges klären. Jo bleibt bei dir, bis ich wieder hier bin, nicht, Jo?“
„Selbstverständlich, Boss.“
„Sei bitte so gut und hole Madeleine eine Cola aus dem Kühlschrank, auch wenn das nicht zu deinen Aufgaben gehört.“
„Ich bitte Sie, Chef. Für Sie und Ihre Verlobte würde ich alles tun!“
Torben Crawford lächelte leicht auf.
Jo ging in den Küchenbereich und holte die Cola und ein Glas.
„Torben? Wir müssen noch etwas klären!“
Frank war näher gekommen.
„Ja, ich komme.“
Wieder strich er Madeleine sanft über die Wange.
„Ich komme gleich wieder.“
Madeleine lächelte ihn beruhigend an und nickte leicht mit dem Kopf.
Eine halbe Stunde später fuhren Frank und Torben Crawford im Fahrstuhl wieder zum Apartment hinauf.
Frank musterte seinen Freund.
„Ich habe dich noch nie so erlebt wie eben.“
Torben Crawford zuckte nur desinteressiert die Schultern.
„Glaubst du nicht, dass du zu weit gegangen bist? Ich glaube, ich habe dich noch nie so brüllen gehört.“
Wieder reagierte Torben Crawford nicht.
„Meinst du, die Kündigung war gerechtfertigt? Was, wenn er sie anfechtet?“
„Da kümmert sich dann mein Anwalt drum.“
„Und hier? Wie geht es hier weiter?“
„Es gibt zwei Stellvertreter, die den Job eben erst einmal machen müssen. Wir werden die Stelle neu besetzen.“
Frank schob die Hände tief in die Hosentaschen.
„Darf ich dich um einen Gefallen bitten?“
Torben Crawford sah erstaunt zu Frank hinüber.
„Jo macht sich Vorwürfe, weil er nicht da war.“
„Muss er nicht! Erstens war er nicht im Dienst, außerdem wäre es auch nicht eure Aufgabe gewesen, Wache im Apartment zu halten.“
„Es ist ihm ziemlich nahe gegangen. Er mag Madeleine wirklich sehr. Sie haben viel Zeit die letzten Tage miteinander verbracht.“
„Was? Was genau meinst du?“
„Du hast doch Anweisung gegeben, dass Madeleine nicht alleine raus gehen und Jo sich um sie kümmern soll. Er war mit ihr einkaufen, im Park, wenn sie frische Luft brauchte und so. Sie haben sich ein wenig angefreundet.“
„Muss ich mir jetzt Sorgen machen?“, brummte Torben Crawford gereizt.
„Quatsch. So doch nicht. Was ist denn plötzlich los mit dir?“
Franks Tonfall war hart und sein Blick sprach Bände.
Torben Crawford musste sich mehr zusammennehmen, Frank hatte recht. Das Schlimme war, dass er selber nicht wusste, was mit ihm los war. Als er Madeleine vorhin da liegen sah, wäre ihm fast das Herz stehen geblieben. Und jetzt war er auch noch auf einen seiner Sicherheitsmänner eifersüchtig! Torben Crawford seufzte schwer auf, als sich die Fahrstuhltür öffnete.
Als er die Apartmenttür öffnete, sah er als erstes Jo, der am Fenstersims gegenüber der Tür rücklings angelehnt stand und direkt aufsah.
„Sie schläft“, sagte er ruhig und sah Torben Crawford an, der mit Frank im Schlepp hereintrat.
„Das ist gut. Danke, Jo.“
Jo raffte sich auf und ging zur Tür. Frank sah Torben Crawford auffordernd an.
„Jo, eines noch“, Torben Crawford drehte sich zu ihm.
„Es war nicht deine Schuld, dass das passiert ist.“
„Ich hätte da sein müssen!“
„Nein, die Schuld liegt ganz allein bei einer Person: Dem Manager. Wenn wir im Apartment sind, seid ihr außen vor. Du wärest nicht da gewesen, auch wenn du Dienst gehabt hättest. Wenn irgendeiner hier Schuld an der ganzen Sache hat, dann wohl ich. Ich habe es verpatzt.“
Torben Crawford klopfte ihm leicht auf die Schulter.
„Ruh dich noch ein bisschen aus, heute Abend brauchen wir dich und deine volle Aufmerksamkeit!“
„Das heißt, ich darf mit?“
„Sicher. Das ist doch dein Job, oder nicht?“
Jo lächelte leicht auf und ging hinaus. Frank nickte seinem Freund und Chef nur kurz zu und verließ mit Jo das Apartment.
Knurrig über sich selber, den Tag und vor allem Angelina ging er zum Küchenbereich und nahm sich ein Soda. Vielleicht sollte er heute Abend alleine gehen. Vielleicht hatte er das alles wirklich nicht richtig durchdacht.
Er beobachtete die schlafende Madeleine etwas. Sie war so, tja, was war sie? Es war unbeschreiblich für ihn. Was war bloß los mit ihm?
Sicherlich Madeleine sah gut aus, ihre Gesichtszüge waren so sanft, wie er es noch nie bei einem Menschen gesehen hatte. Oder vielleicht hatte er auch nur noch nie so darauf geachtet. Auch das
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