Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1

Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1

Titel: Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
Vom Netzwerk:
legte den Kopf in den Nacken, während Colin vorsichtig einen weiteren Löffel aus dem kleinen Fläschchen in seiner Hand löffelte. Den schnupfte sie dann auch. Dann ließ sie ihren Kopf sanft vor und zurück pendeln.
    Colin löffelte noch einmal in das Fläschchen und holte sich einen schnellen Hit. Mit der linken Hand zog er Allies Shirt bis über ihre Brüste nach oben. Er rieb etwas Koks um ihre Nippel herum, beugte sich vor und leckte ihn ab. Sie biß auf den Knöchel ihres Zeigefingers und seufzte einmal leise, als ihre Hand seinen Schwanz gefunden hatte. Er zog ihr Shirt wieder runter. Ihre Nippel drückten sich gegen den dünnen schwarzen Stoff.
    Colin grinste und schob ihre Hand beiseite. »Sehr sexy, Liebes. Sehr schön. Und jetzt sei brav und geh wieder rauf. Ich muß scheißen.«
    Auf der Treppe schob sie sich an Neal vorbei. Beinahe hätte er sie angefaßt. Er konnte sich gerade noch beherrschen und folgte Colin aufs Herrenklo.
    Gott war auf seiner Seite. Colin hatte sein Jackett über die Kabinentür gehängt.
     
     
19
     
    »Ja, Sir?« fragte der Oberkellner, als Neal neben ihm auftauchte.
    »Jemand hat seine Geldbörse verloren. Ich wollte sie abgeben.«
    »Oh, Sir. Wie freundlich von Ihnen.« Er klappte Colins Börse auf und konnte seine aufwallenden Emotionen gerade noch unter Kontrolle halten.
    »Besten Dank, Sir. Wir deponieren sie am besten hier, bis jemand sich meldet.« Neal setzte sich wieder. Colin & Co. verspeisten ihre Steaks. Sie redeten jetzt nicht mehr, sie schmatzten nur noch wie die Schweine.
    Neal genoß sein Lamm. Nachtisch, Kaffee, und dann sehen wir weiter.
    Der Oberkellner hatte die guten Nachrichten offensichtlich bereits weitererzählt, denn die Kellner verschwendeten keine Sekunde, um Colin auf den verführerischen Weg des Verderbens zu locken. Ein guter Kellner kann ein Dinner mit ein paar wohlausgesuchten Worten endlos dehnen oder drastisch abkürzen, und diese hier waren Künstler. Sie behandelten Colin wie den Lord von Dreckschweinien und schlugen teure Extras in einem Ton vor, der nahelegte, daß nur mißratene Flachpfeifen ablehnen würden. Colin, von Gin, Bier, Wein, Koks, Sex und Größenwahn gleichermaßen angetörnt, widersprach nicht.
    »Pudding, Sir?«
    »Vielleicht ein Brandy, Sir?«
    »Ein Likör zum Kaffee, Sir?«
    (Eine Rechnung wie das Bruttosozialprodukt von Paraguay, Sir?)
    Und schließlich: »Die Rechnung, Sir.«
    »Danke, Mann.«
    Der Tisch quoll über von den Resten eines Gelages, das Squire Weston und seinen zehn hungrigen Freunden gereicht hätte. Crisp rülpste zufrieden.
    Colin wischte sich die Spuren seiner dritten Mousse von den Lippen und wollte seine Geldbörse aus dem Jackett holen. Er versuchte es noch einmal, dann in der anderen Tasche, dann in den Hosentaschen, vorne und hinten. Er stand auf.
    Der Kellner zog spöttisch eine Augenbraue hoch. Das war’s.
    »Irgendein verfluchter Drecksack hat mein Geld gestohlen!«
    »Ach wirklich, Sir?«
    Der Oberkellner eilte heran, nur um sicherzustellen, daß auch wirklich alle Gäste zusahen.
    »Gibt es ein Problem, Sir?« fragte er.
    »Ein verdammtes Mistschwein hat meine Geldbörse gestohlen!«
    Der Oberkellner war außer sich vor Freude.
    »Selbstverständlich akzeptieren wir auch einen Ihrer Schecks.«
    »Ich habe aber keine gottverfluchten Schecks!«
    »Oje.«
    Allie kicherte. Ein Blick von Colin, und sie war still.
    »Vielleicht eine Kreditkarte, Sir?«
    »Klar, er hat meine Geldbörse gestohlen und mir die Kreditkarten zurückgegeben«, fauchte Colin.
    Crisp stand auf. »Hau’n wir einfach ab. Da geht man in ‘n Nobelschuppen, und dann ist der voller Diebe.«
    Der Oberkellner, unbeeindruckt: »Wie gedenken Sie Ihre Rechnung zu begleichen, Sir?«
    »Ich komme morgen wieder und geb’ Ihnen das Geld.«
    »Das, Sir, geht leider nicht.«
    »Ich kann meine Rechnung durchaus bezahlen!«
    »Aber womit, das ist hier die Frage.«
    »Mit dem Geld aus meiner verfluchten Geldbörse!«
    Jetzt war Neal dran. Auftritt von links. »Entschuldigen Sie, aber vielleicht meint der Herr die Geldbörse, die ich vorhin abgegeben habe.«
    Der Oberkellner lief violett an und versuchte, Neal mit seinem Blick zu rösten. Er überlegte, ob er bluffen sollte oder nicht. In der Börse war immerhin eine Menge Geld. Neal legte nach.
    »Ja, die Börse, die ich auf der Herrentoilette gefunden habe. Ich habe sie bei Ihnen abgegeben.«
    »Was?« brüllte Colin.
    Der Oberkellner ließ Neal nicht aus den Augen und zischte zum

Weitere Kostenlose Bücher