Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
Vom Netzwerk:
drei.
    Ich griff zum Hörer. »Verdammt, Edwin«, sagte ich. »Was ist es denn diesmal?«
    »Guten Abend, Alex«, sagte eine Männerstimme. Es war mit Sicherheit nicht Edwin. Es war eine leise, zischelnde Stimme, fast reptilienhaft.
    »Wer ist da?«
    »Ich bin’s, Alex. Weißt du nicht, wer hier spricht?«
    »Wer sind Sie?« fragte ich. »Und warum rufen Sie mich um beschissene drei Uhr morgens an?«
    »Hat’s dir gefallen, Alex?«
    »Was gefallen? Wovon sprechen Sie?«
    »Ich dachte mir, daß er dir davon erzählen wird, das sicher, aber ich kann gar nicht glauben, daß er dich wirklich geweckt hat und dich den ganzen Weg hat kommen lassen, um dir das zu zeigen.«
    Ich spürte, wie mein Magen brannte. Konzentrier dich auf die Stimme. Halt den Kopf klar. Stell dir das Gesicht vor.
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh mich das macht, Alex. Ich habe das Gefühl, daß wir jetzt in Verbindung stehen. Ich wußte nicht, ob das jemals geschehen würde.«
    Ich konnte diese Stimme nirgendwo hintun. Ich hatte keine Ahnung, wer die Person war.
    »Wie fandest du es, Alex? Wie fandest du meine Arbeit?«
    »Spielen Sie auf den Mord von letzter Nacht an?«
    »Ich würde das nicht als Mord bezeichnen«, sagte er. »Niemand wird ihn vermissen. Ich sah, wie er mit deinem Freund gesprochen hat. Sie haben mich nicht gesehen, aber ich war da. Ich mochte nicht, was er zu Edwin sagte. Er war ein sehr schlechter Mann, Alex. Und da habe ich mir gedacht, wenn ich momentan für dich nichts Gutes tun kann, dann kann ich doch wenigstens was für deinen Freund tun.«
    »Wer sind Sie?«
    »Edwin wirkt auf mich wie ein gewinnender kleiner Kerl, Alex. Ich habe ihn beobachtet. Zunächst war ich ja ein bißchen eifersüchtig auf ihn, muß ich zugeben.«
    »Verdammt noch mal, wer sind Sie?«
    »Ich melde mich wieder, Alex. Schlaf fest. Es dauert jetzt nicht mehr lange. Ich bin ja so froh, daß wir nun endlich zusammensein werden.«

Kapitel 4
    Der Morgen kam langsam, die Dunkelheit wich einem trüben Novemberlicht, gedämpft von den ewigen grauen Wolken und gefiltert durch die Kiefern vor dem Fenster. Das Licht fand mich im Bett sitzend, mit dem Rücken gegen die rauhe Struktur der Balkenwand, die Augen halb geöffnet.
    Seit dem Anruf hatte ich nicht mehr geschlafen. Nachdem mein Herz mit dem Jagen aufgehört hatte, hatte ich auf dem Bett gesessen und war jedes Wort, das er gesagt hatte, noch einmal durchgegangen, jede Nuance seiner Stimme; und doch zeigte sich mir kein Gesicht, stieg kein Name in mir hoch. Schließlich versank ich in eine Art erschöpfter Trance, saß einfach da und starrte auf das Telefon.
    Und dann klingelte es. Nie zuvor in meinem Leben hatte ich ein so lautes Geräusch gehört. Als mein Atem wieder funktionierte, klingelte es ein zweites und dann ein drittes Mal. Ich stand vom Bett auf und nahm den Hörer, ohne etwas zu sagen.
    »Hallo?«
    Ich glaubte nicht, daß das dieselbe Stimme war. Ich wartete.
    »Hallo, Alex?« Es klang wie … Uttley?
    »Lane, sind Sie das?«
    »Ja, Alex. Geht es Ihnen gut? Habe ich Sie geweckt?«
    »Nein«, murmelte ich. »Mir geht es gut. Ich hatte nur … mir geht es gut.«
    »Entschuldigen Sie, daß ich so früh anrufe«, sagte er.
    »Ich war schon wach«, erwiderte ich. »Glauben Sie mir.«
    »Schon gut«, sagte er. »Hören Sie, ich weiß, daß das komisch klingt. Ich komme gerade ins Büro und habe ’ne Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Ein Kerl sagt mir, er will mich umbringen.«
    »Moment mal, Lane«, sagte ich. »Das ist sehr wichtig. Sagen Sie mir ganz genau, was er gesagt hat.«
    »Warten Sie mal. Also er sagte, er hat eine Visitenkarte von mir, und er will nicht, daß ich noch mal mit seiner Frau spreche, und wenn er mich jemals sieht, bringt er mich um.«
    »Wie? Eine Visitenkarte von Ihnen?«
    »Das hat er gesagt.«
    »Und er wollte nicht, daß Sie mit seiner … halt, warten Sie, ich glaube, ich weiß, wer das ist. Wann hat er die Nachricht hinterlassen?«
    »Ich nehme an, irgendwann am Freitagabend.«
    »Ah, okay«, sagte ich. Ich atmete tief aus. »Ich weiß, wer das ist. Sie erinnern sich doch, daß ich zu dem Trailerpark wollte, um nach Zeugen von diesem Unfall zu suchen.«
    »Ah ja, die Sache Barnhardt. Mit den Beinen. Himmel, mit der Aufregung in der Nacht habe ich das total vergessen. Ich hätte längst im Krankenhaus sein sollen. Sehen, wie es dem armen Kerl geht. Verdammt.«
    »Ich habe mit einer Frau gesprochen, die den Unfall beobachtet hat. Ich hab Ihre Karte

Weitere Kostenlose Bücher