Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
Vom Netzwerk:
hängte auf. Jeden zweiten Morgen erwachte ich mit dem Gefühl, noch immer nicht über sie weg zu sein. Ich wollte sie mir einfach nicht vorstellen, wie sie da im Bett neben ihm lag. Oder neben dem Bett stand und sich anzog.
    Ich riß mich zusammen und begab mich nach draußen. Während ich fuhr, ging ich alles noch einmal durch. Er sagte, er habe Edwin und den Buchmacher beobachtet und ihr Gespräch mitangehört. Da machte es durchaus Sinn, am Mariner’s Tavern vorbeizuschauen, ob jemandem etwas Verdächtiges aufgefallen war. Es war unwahrscheinlich, aber es lohnte sich, dem nachzugehen. Was konnte ich, abgesehen davon, auch sonst machen? Der Polizei davon erzählen? Ich sah mich noch nicht, wie ich die Geschichte Chief Maven erzählte, und doch war das das Nächstliegende.
    Doch zunächst einmal hatte ich diese andere blöde Angelegenheit zu regeln. Ich bog nach Rosedale ab und fand den Trailerpark wieder. Das gekenterte Mobilhaus stand immer noch völlig unverändert da. Zwei Frauen aus der Nachbarschaft standen auf der Straße mit dampfenden Kaffeebechern in den Händen. Sie starrten auf das Haus, und als ich in meinem Kleinlaster vorbeifuhr, starrten sie auf mich. Erst kippt fast ein Haus um, dann fährt ein fremder Mann vorbei. Was wurde nur aus ihrem Viertel?
    Die Frau, mit der ich gesprochen hatte, wohnte zwei Türen weiter. Ich fuhr in die kleine Einfahrt, stieg aus dem Wagen und winkte den beiden Frauen auf der Straße zu. Sie sahen weg. Als ich an die Tür klopfte, hörte ich nichts. Ich klopfte noch einmal, lauter.
    »Wer ist da?« Es war eine Männerstimme von drinnen.
    »Mein Name ist Alex McKnight. Ich bin Privatdetektiv.«
    »Was wollen Sie?«
    »Ich arbeite für Lane Uttley. Ich war am Samstag hier und habe mit Ihrer Frau gesprochen.«
    »Was fällt Ihnen ein, meine Frau zu belästigen?«
    »Ich habe ihr nur ein paar Fragen zu dem Unfall mit dem Haus hier gestellt. Würden Sie bitte die Tür aufmachen und mit mir reden?«
    In der Tür war ein kleines rechteckiges Fenster. Ich sah, wie mich der Mann dadurch musterte und dann verschwand. Ich hörte, wie seine Frau ihn anschrie, und dann, wie er selbst zurückschrie. Eines war sicher, dieser Mann war nicht der Mann, der mich letzte Nacht angerufen hatte. Das hier war ein harmloser Holzkopf, der seine Schau als vorsorglicher Ehemann abzog, genau wie ich es Uttley gesagt hatte. Ich wollte gerade wieder an die Tür klopfen, als sie sich plötzlich öffnete.
    Der Mann hatte ein Gewehr. Er hielt es auf meine Brust gerichtet. »Verpiß dich auf der Stelle, du Scheißkerl, bevor ich dir ein Loch in die Figur puste.«
    Da war sie wieder da. Genauso stark wie vorletzte Nacht, als ich in dem Motelzimmer stand. Wie an dem Tag in Detroit. Das auf mich gerichtete Schießeisen. Ich kann ihn nicht aufhalten. Er wird uns erschießen, zuerst Franklin, dann mich.
    Ich trat einen Schritt zurück und stürzte. Stufen. Ich fiel ein paar Stufen hinunter. Ich liege auf der Erde. Steh auf und hau ab. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich fühlte mich, als stecke ich bis zum Hals in feuchtem Zement.
    Franklin neben mir auf dem Boden. Er stirbt. All das Blut.
    »’n bißchen plötzlich«, sagte der Mann. »Wenn ich Sie hier noch mal sehe, wie Sie meine Frau belästigen, bring ich Sie um! Das kann ich Ihnen versprechen, Mister!«
    Steig in den Wagen. Ich erhob mich vom Boden, und mir fiel ein, wie man geht. Steig in den Wagen. Ich fummelte an der Tür rum, kriegte sie schließlich auf. Schlüssel. Ich brauche Schlüssel. Sie waren schon in meiner Hand. Welcher Schlüssel gehört in die Zündung? Ich probierte einen, dann einen anderen. Schließlich hatte ich den richtigen Schlüssel drin und startete den Wagen. Ich legte den Rückwärtsgang ein, gab viel zu viel Gas und wäre fast quer über die Straße in ein anderes Haus geschossen. Ich wollte den Hebel auf Fahrt stellen, aber der Motor heulte nur auf. Ich war noch im Leerlauf. Ich konnte nicht atmen. Stell auf Fahrt. Warum kann ich nicht atmen? Die beiden Frauen scheuchte ich auf wie zwei Tauben, als ich endlich einen Gang fand und an ihnen vorbeischoß.
    Als ich gut fünf Kilometer aus der Stadt raus war, hielt ich den Wagen an. So hockte ich am Rand der Straße, und beide Hände umklammerten das Lenkrad. Was in Gottes Namen stimmt nicht mit dir? Entspann dich. Entspann dich doch. Ich zwang mich selbst, tief Luft zu holen, einmal und noch einmal.
    Alles klar, mach dir nichts draus. Du bist jetzt okay. Das Arschloch wollte dich

Weitere Kostenlose Bücher