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Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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gehört, weil das Gerät nicht einmal eingeschaltet gewesen war. Warum war mir nicht aufgefallen, daß das Gerät tot war, sogar ohne statisches Rauschen?
    Und dann, als Prudell an meine Tür klopfte, wie hatte ich da zur Pistole gegriffen? Was wäre passiert, wenn ich die Tür aufgerissen hätte, bevor Dave da war? Hätte ich ihn erschossen? Prudell könnte jetzt tot sein, zu allem Überfluß. Wie weit war es mit mir gekommen?
    Und warum in Gottes Namen wollte Rose mich nicht treffen? Das ergab doch keinen Sinn. Es sei denn … es sei denn, er ist gar nicht Rose. Der Mann hat Angst, daß ich das rauskriege, sobald ich ihn sehe.
    Hör dir gut zu, Alex. Hör dir gut an, was du da sagst.
    Aber welche Erklärung gab es sonst? Rose ist der einzige Mensch, der den Brief geschrieben haben konnte.
    Hör auf. Hör bloß auf.
    Ich konnte sehen, wie sich dunkle Wolken am westlichen Himmel versammelten. Der Wind frischte auf. Er biß mir ins Gesicht und trieb mir Tränen in die Augen.
    Schließlich landete ich zum Abendessen im Glasgow, nachdem ich noch einige Stunden mit ziellosem Herumfahren totgeschlagen hatte. Ich wollte noch nicht in die Hütte zurückgehen. Mir graute bei dem Gedanken an eine weitere lange Nacht dort.
    Jackie war hinter der Theke, als ich eintrat. »Was zum Teufel ist denn dir begegnet?« fragte er. »Du siehst ja schlimmer aus als ich, und das will was heißen.«
    »Das ist eine lange Geschichte, Jackie. Ich werde sie auf keinen Fall erzählen, bevor du nicht ein Bier rüberwachsen läßt.«
    Er öffnete ein Kanadisches für mich. »Zwei Leute waren gestern abend hier und haben nach dir gefragt.«
    »Einer davon war wohl Leon Prudell, nehme ich an.«
    »Ja, der kam später. Sagte, er hätte noch ’ne offene Rechnung mit dir zu regeln. Hat für mehr als zwanzig Dollar Whiskey verdrückt, bevor er endlich ging. Ich berechne ihm immer zu viel, aber er scheint da keine Notiz von zu nehmen.«
    »Wer war der andere?«
    »Wie heißt er noch, der Polizeichief drüben vom Soo.«
    »Roy Maven?«
    »Ja, das ist er. Er hat alles Mögliche über dich wissen wollen. Wie oft du hierherkommst, mit wem du hier rumhängst und so was.«
    Ich hob die Flasche. »Auf Roy Maven«, sagte ich.
    »Erzählst du mir jetzt, was hier vor sich geht, oder nicht?«
    »Schaff deinen Tunichtgut von Sohn her, damit wir zwei uns hinsetzen können«, sagte ich. »Das wird ’ne ganze Weile dauern.«
    Sein Sohn steckte den Kopf aus der Küche. Er hatte einen Telefonhörer in der Hand. »Hey, ist McKnight hier?«
    »Hängt davon ab, wer anruft«, meinte ich.
    »Kennen Sie eine Frau namens Theodora Fulton? Sie klingt, als wolle sie Sie ermorden.«
    Ich sprang vom Barhocker und riß ihm das Telefon aus der Hand. »Mrs.   Fulton?«
    »Alex! Um Gottes willen, wo sind Sie gewesen? Seit zwei Stunden telefoniere ich hinter Ihnen her.«
    »Nun mal ganz ruhig, Mrs.   Fulton. Was ist das Problem?«
    »Es geht um Edwin!«
    Es war wie ein Stich in den Leib, kalt und schmerzhaft. »Was ist mit Edwin? Was ist passiert?«
    »Ich wußte, daß das passieren würde«, sagte sie. »Ich hatte so ein gräßliches Gefühl, als ich heute morgen aufgewacht bin.«
    »Mrs.   Fulton, so sagen Sie es mir doch!«
    »Er ist verschwunden«, sagte sie. »Er sagte, er sei gleich wieder da. Aber er ist nicht zurückgekommen, Alex. Er …« Ihre Stimme versagte für einen Moment, während sie die Panik niederkämpfte. »Er ist weg, Alex. Edwin ist weg.«

Kapitel 11
    Mrs.   Fulton stand schon in der Eingangstür, als ich eintraf. Sie packte mich am Mantel und zerrte mich ins Haus. »Was in Gottes Namen hat Sie aufgehalten?« beschwerte sie sich, während sie mich zur Couch führte. »Vor zwanzig Minuten haben wir miteinander telefoniert.« Sie setzte sich nicht neben mich, sondern blieb stehen und sah auf mich herab.
    »Ich bin so schnell gekommen, wie ich nur konnte, Mrs.   Fulton.« Ich wollte ihr nicht sagen, daß es erst fünfzehn Minuten waren. »Bitte, Sie müssen mir ganz genau erzählen, was passiert ist.«
    »Er ist weg«, wiederholte sie. »Mein Sohn ist weg.«
    »Weg wohin? Wann ist er gegangen?«
    »Es war um die Mittagszeit. Er sagte, er müsse kurz ins Büro. Er sagte, er sei zum Abendessen zurück.«
    Ich sah auf meine Uhr. Es war fast sieben. »Er ist doch gar nicht zu spät«, meinte ich. »Draußen wird es doch gerade erst dunkel.«
    »Nein, nein«, sagte sie. »Er kommt niemals zu spät. Edwin kommt immer pünktlich zum Abendessen. Er hätte schon vor

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