Ein Kapitän von 15 Jahren
verwüstet von den Boers, alten holländischen Kolonisten, die die Herren des Caplandes waren vor dessen Besitznahme durch die Engländer.
Livingstone verließ Litubaruba am 15. Januar 1853, drang in’s Innere des Landes der Bamanguatos ein und kam am 23. Mai in Linyanti an, wo ihn der junge Herrscher der Makololos, Sekeletu, mit großen Ehren empfing.
Dr. Livingstone.
Durch das heftig herrschende Fieber zurückgehalten, beschäftigte sich der Doctor mit dem Studium der Sitten des Landes und constatirte zuerst die Verheerungen, welche der Sklavenhandel in Afrika anrichtete.
Einen Monat später wanderte er den Lauf des Chobe hinab, erreichte den Zambesi, betrat Naniele, besuchte Katenga und Libonta und fand auch den Zusammenfluß des Zambesi und des Leeba. Hier stellte er das Project auf, längs dieses Wasserlaufes bis zu den portugiesischen Besitzungen im Westen vorzudringen, und kehrte wegen der hierzu nöthigen Vorbereitungen nach neunwöchentlicher Abwesenheit nach Linyanti zurück.
Am 11. November 1853 verließ der Doctor von siebenundzwanzig Makololos begleitet, Linyanti und erreichte am 27. December die Mündung des Leeba. Diesem Strome folgte er bis zum Lande der Balondas, wo jener den von Osten kommenden Makondo aufnimmt. Es war das zum ersten Male, daß ein Weißer diese Gegend besuchte.
Am 14. Januar erreichte Livingstone die Hauptstadt Sinthe’s, des mächtigsten Souveräns der Bolondas, der ihn freundlich aufnahm, und am 26. desselben Monats kam er nach Ueberschreitung des Leeba bei dem König Katema an. Auch dort ward ihm ein wohlwollender Empfang zu Theil und unbehelligt zog die kleine Gesellschaft weiter und lagerte am 20. Februar an den Ufern des Dilolo-Sees.
Von hier aus schien sich Alles gegen Livingstone verschworen zu haben; das Land wurde unwegbar, die Eingebornen belästigten ihn, verschiedene Stämme griffen die Truppe an, seine Begleiter selbst empörten sich und bedrohten ihn mit dem Tode – kurz, ein weniger energischer Mann als Livingstone hätte nun seine Absichten gewiß aufgegeben. Der Doctor widerstand dem Allen und erreichte am 4. April das Ufer des Coango, eines bedeutenden Wasserlaufes, der die Ostgrenze der portugiesischen Besitzungen bildet und sich weiter im Norden in den Zaïre ergießt.
Sechs Tage später betrat Livingstone Cassauge, wo ihn der Sklavenhändler Alvez flüchtig sah, und am 31. Mai kam er glücklich in San Pablo de Loanda an. Zum ersten Male war Afrika in Zeit von zwei Jahren schräg von Süden nach Westen durchwandert worden.
Am 24. September des nämlichen Jahres verließ David Livingstone Loanda wieder. Er folgte dem rechten Ufer der Coanza, die für Dick Sand und die Seinigen so verderblich werden sollte, gelangte zu der Einmündungsstelle des Lombe, kreuzte zahlreiche Sklavenkarawanen, kam noch einmal nach Cassange, verließ dasselbe am 20. Februar, überschritt den Coango und erreichte den Zambesi in Kawawa. Am 8. Juni fand er den Dilolo-See wieder, begrüßte Sinthe, wanderte den Zambesi hinab und betrat wiederum Linyanti, das er am 3 November 1855 verließ.
Dieser zweite Theil der Reise, der den Doctor nach der Ostküste führte, sollte die vollständige Durchwanderung Afrikas von Westen nach Osten beendigen.
Nach einem Besuche der berühmten Victoria-Fälle, des »donnernden Rauchs«, verließ David Livingstone den Zambesi, um eine nordöstliche Richtung einzuschlagen. Der Durchzug durch das Gebiet der Batokas, das sind durch die Gewohnheiten des Haschisch-Rauchens halb verthierte Eingeborne, ein Besuch bei Semalembue, einem mächtigen Häuptling dieser Gegend, die Ueberschreitung des Kafue und Wiedererreichung des Zambesi, ein Besuch bei dem König Mburuma, die Besichtigung der Ruinen von Zumbo, eine alte portugiesische Stadt, das Zusammentreffen mit dem Häuptling Mpende am 17. Januar 1856, der damals noch mit den Portugiesen im Kriege lag, endlich die Ankunft in Tete am Ufer des Zambesi – das waren etwa die Hauptstationen dieser Reise. Am 22. April verließ Livingstone diese Station, welche sich ehemals durch ihren Reichthum auszeichnete, ging bis zum Delta des Flusses hinab und kam an dessen Mündung, in Quilimane, am 20. Mai an, vier Jahre nach seinem Aufbruche vom Cap. Am 12. Juli schiffte er sich nach Mauritius ein und reiste nach zehnjähriger Abwesenheit nach England zurück.
Die große Medaille der Gesellschaft für Geographie in London, der Preis derselben Gesellschaft in Paris und ehrenvolle, ja enthusiastische
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