Ein Kelch voll Wind

die Mühe, einen Schutzzauber für das Flugzeug aufzusagen. Sie wusste, dass alles gut würde.
    Zehn Minuten später hatte eine göttliche Atmosphäre der Gelassenheit die Fluggäste in der Kabine eingelullt. Der Mann neben Petra lächelte ihr leicht zu, als draußen ein weiterer Blitzschlag niederkrachte.
    »D as Feuerwerk der Natur«, sagte er.
    »J a«, stimmte Petra zu. In Wirklichkeit hatte sie große Angst. Nicht um sich selbst– das war ja nun beileibe nicht nötig. Und auch nicht um die Fluggäste, die sie in Sicherheit wusste. Nein, Petra hatte Angst vor dem, was unter ihr, Tausende Meter tiefer, in New Orleans geschah. Obwohl sie Ouida zur Verantwortlichen erklärt hatte, konnte sie sich des Gefühls nicht erwehren, dass ihre Macht untergraben wurde.
    Je eher sie nach New Orleans zurückkam, desto besser. Sie hatte ihren Auftrag ausgeführt: Thais würde bei ihr leben und so könnte Petra beide Zwillinge im Auge behalten. Sie würde rasch versuchen, mit einem anderen Plan aufzuwarten, einem, mit dessen Hilfe sie die Zwillinge an einen anderen Ort bringen konnte, außerhalb der enormen Reichweite der Treize. Im Moment war das Einzige, was zwischen den Zwillingen und einer ungewissen Gefahr, vielleicht sogar dem Tod stand, sie– Petra.
    Und sie hoffte inständig, dass sie der Aufgabe gewachsen war.