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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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ansehe. Ich … ich kann euch gar nicht sagen, wie viel ihr alle mir inzwischen bedeutet, nach so kurzer Zeit.« Sie holte einmal tief Luft, um die Emotionen zu zügeln, die mit ihr durchzugehen drohten.
    »Das klingt ja fast, als ob er dir einen Gefallen getan hat«, grinste Dawn. Dann, als sie sah, wie alle anderen sie mit offenem Mund anstarrten, stöhnte sie auf. »O mein Gott, das ist mir nur so herausgerutscht. Ich wollte nur sagen, dass … dass …«
    Grace rettete sie mit einem hellen Lachen.
    »Dawn, du bist wirklich einmalig.«
    »Wie weit voraus hast du denn schon gedacht?«, erkundigte sich Anna leise. »Es muss so schrecklich sein, ich wüsste gar nicht, wo ich da anfangen sollte.«
    »Immer schön langsam«, unterbrach Christie sie. »Ich denke, in einer solchen Situation ist es wichtig, immer nur einen Schritt auf einmal zu planen.«
    »Ich werde bald anfangen müssen, mir etwas zu überlegen«, sagte Grace. »Ich kann nicht ewig bei euch wohnen.«
    »Du liebe Güte, Grace, das Haus ist doch riesig. Da leben vermutlich Leute, die ich noch nie zu Gesicht bekommen habe«, grinste Christie. »Außerdem glaube ich, dass Niki sehr froh ist, jemanden zu haben, vor dem er mit seinen Kochkünsten prahlen kann. Ich bin dafür inzwischen fast schon zu blasiert, leider. Heute Abend steht Huhn mit Champignon-Spargelspitzen-Risotto auf der Speisekarte. Das ist eines seiner dreißig Standardgerichte.«
    Anna dachte an Tonys kulinarische Künste, und sie verspürte wieder einen schmerzlichen Stich. In der Küche war er ein echter Meister: eine Mischung aus Laurence Llewelyn-Bowen und Jean-Christophe Novelli. Sie mochte es, wenn ein Mann gern kochte, und er kochte so gut, dass es fast wie ein Vorspiel war. Und das war ein Glück, denn die Küche war der einzige Ort, an dem sie überhaupt eines bekam. Was für eine Verschwendung, dachte sie, denn sie bezweifelte, dass Lynette Bottoms Gaumen etwas Raffinierteres als Chicken Nuggets zu schätzen wissen würde. Vermutlich dachte sie, Spargelspitzen wären eine besondere Art von Reizwäsche.
    »Das muss schön sein!« Dawn lachte leise auf. »Calum hat mir mal ein Pommes-frites-Sandwich gemacht. Mit Pommes frites aus der Mikrowelle. Mehr ist bei ihm nicht drin.« Dann wurde ihr bewusst, dass sie über den Mann herzog, den sie in einem Monat heiraten würde, und sie versuchte, rasch zurückzurudern. »Obwohl, das hat er gar nicht schlecht hinbekommen. Er hat das Brot bis zum Rand bestrichen.« Irgendwo in ihrem Kopf hörte sie zwei Hände, die ihr leise Beifall klatschten. Wow!
    »Calums Talente liegen eben irgendwo anders«, lächelte Christie freundlich. Sie war nicht die Einzige am Tisch, die sich fragte, warum Dawn jemanden heiratete, dem sie vermutlich für den Rest ihres Lebens einen Tritt in den Hintern geben müssen würde.
    »O ja.« Dawn lachte ein bisschen zu rau auf und ging nicht auf die Anspielung ein, Calum sei dafür vielleicht ein wildes Tier im Bett. Sie hoffte nur, dass die anderen sie nicht nach Details fragen würden, denn die würde sie ihnen nicht liefern können. Dann wurde sie auf einmal abgelenkt, als sie aus dem Augenwinkel sah, wie Samuel die Bühne betrat und rasch aufzubauen begann, gefolgt von Al und den anderen.
    »Was denn?«, fragte Anna. »Du siehst ja aus, als ob in dir auf einmal ein Licht angegangen wäre.«
    »Ich?« Dawn beschwor ihr Herz, langsamer zu schlagen.
    »Das ist wegen diesem einen Gitarristen, stimmt’s?«, neckte Raychel sie lächelnd. »Du stehst auf ihn.«
    »Tue ich nicht!«, protestierte sie.
    »Warum wirst du denn dann so rot?«
    »Werde ich doch gar nicht«, sagte Dawn nervös. »Ich finde nur, das sind nette Jungs, das ist alles. Und ich mag ihre Musik.«
    »Entschuldigt die Verspätung, Leute«, dröhnte Samuels Stimme jetzt durchs Mikrofon, »Wir sind in eurem wundervollen englischen Verkehr stecken geblieben, aber jetzt sind wir hier, und wir werden mit dem hier anfangen«, sagte er und leitete mühelos zu ihrer ersten Nummer über.
    »Hast du sie denn nun für deine Hochzeit gebucht?«, fragte Anna.
    »Nein, an genau dem Tag fahren sie ab.«
    »Ach, das ist ja schade.«
    »Ja«, sagte Dawn. Sie wollte gar nicht daran denken. »Ich hole uns ein paar Chips, okay? Ich brauche jetzt was zu knabbern.« Sie wollte vor den anderen flüchten, denn sie glaubte, wenn sie ihr nur noch drei Fragen stellten, würde ihre Stimme brechen.
    An der Bar war viel mehr los als sonst. Dawn schaffte es knapp, ein paar Tüten

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