Ein Kerl macht noch keinen Sommer
heiraten solltest.«
»Sag das nicht.«
»Aber ich sage es.« Al Hollys Hände berührten zärtlich ihr Gesicht und zwangen sie, ihn anzusehen. »Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf. Die Woche kann für mich nicht schnell genug vergehen, bis ich dich endlich wiedersehe. Ich will dich mit nachhause nehmen, ich liebe dich.«
»Al …«
»Ich wollte dich nur einziges Mal küssen, um zu sehen, ob du genauso empfindest wie ich, und das tust du. Das weiß ich jetzt.«
Dawns Knie drohten unter ihr einzuknicken.
»Al, ich finde, du bist wundervoll, wirklich«, begann sie. Sie musste sich die Worte verbeißen, die ihr so leicht über die Lippen hätten kommen können: Ich liebe dich auch, ich habe alles versucht, um es nicht zu tun, aber ich liebe dich … »Aber wir sollten uns zu nichts hinreißen lassen. Das hier ist doch nur eine Urlaubsromanze für dich. Du wirst mich vergessen haben, sobald du am Flughafen bist …«
»Einen Teufel werde ich tun!«
»Bitte.« Sie legte ihm einen Finger an die Lippen. Gott, sie waren blutrot. »Wir kennen uns doch kaum.«
»Dann komm mit mir mit, damit ich alles über dich erfahren kann.«
»Ich kann nicht alles aufgeben, was ich habe«, sagte Dawn.
»Was hast du denn schon? Du heiratest einen Mann, den du nicht liebst, der deine Musik nicht mag, der dich nicht zum Lächeln bringt, und das alles nur, weil du zu einer Familie gehören willst. Ich kenne dich verdammt viel besser, als du glaubst, Dawny Sole. Du füllst mein ganzes Herz aus, Mädchen. Ich habe noch nie für jemanden so empfunden wie für dich. Das hat mich völlig umgehauen, und ich habe versucht, es zu ignorieren, aber das kann ich nicht, und ich will es auch nicht.«
Dawn stockte der Atem. Aber ich liebe Calum . Das hatte sie sich in den ganzen letzten Wochen immer wieder wie ein Mantra aufgesagt. Sie hatte das Gefühl, das müsste sie.
Al Holly legte Dawn seine kräftigen Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich herum.
»Du glaubst, du bist nichts Besonderes, oder?«, sagte er. »Das kann ich dir an den Augen ablesen. Du glaubst, du bist nicht im Stande, solch starke Gefühle für dich in jemandem hervorzurufen.«
»Ich bin gar nichts Besonderes«, sagte Dawn. »Ich mache immer im falschen Augenblick den Mund auf, ich setze mich nicht durch, ich habe keine Allgemeinbildung …« Dawn Sole, dein Rad dreht sich noch, aber der Hamster ist gestorben … Sie dachte an die unvergesslichen Worte, die ein Lehrer in der Schule einmal zu ihr gesagt hatte.
»Ich möchte wetten, deine Mom und dein Dad fanden schon, dass du etwas Besonderes bist.«
»Ja, na ja, aber sie sind schließlich nicht mehr hier, oder?« Dawn zuckte tapfer die Schultern.
»Wo immer sie jetzt sind, sie wollen nur, dass du glücklich bist.«
Er sprach eine Wahrheit aus, die allzu nah an ihrer Schmerzgrenze war. Wieder einmal.
»Sag nichts weiter, bitte.« Sie litt, aber ihre Füße waren wie angewurzelt und wollten sich nicht vom Fleck bewegen.
»Ein Letztes noch, und dann werde ich gehen«, sagte er. »Denk über das nach, was ich dir gesagt habe. Und lass mich dir sagen, dass du wirklich eine ganz besondere Frau bist. Du bist schön, du bist witzig, und du hast die Stimme eines rauchenden Engels. Und ich habe so dagegen angekämpft, aber ich kann es nicht mehr, ohne dir zu sagen, was mein Herz dir schon so lange sagen will. Ich will dich, Dawny Sole, mehr, als ich je irgendjemanden in meinem Leben wollte.«
Dawn riss sich von seinem Anblick los. Wenn sie doch nur frei wäre, dann wäre alles so anders. Aber sie war es nicht. Das hier war so falsch. Aber warum fühlt sich sein Körper an meinem dann so richtig an?
Al trat einen Schritt zurück. Er nahm die Hände von ihren Schultern.
»Du hast siebeneinhalb Tage Zeit, bis ich nach London aufbreche. Du hast siebeneinhalb Tage Zeit, um deinen Koffer zu packen, dir deine Gitarre zu schnappen und mit mir mitzukommen, um das Leben zu leben, von dem du weißt, dass du es leben willst. Verdammt, es wird kein Luxusleben sein, aber du wirst singen, und du wirst glücklich sein, und du wirst mehr geliebt werden, als du je geliebt werden wirst, wenn du bleibst.«
»Al …«
»Siebeneinhalb Tage«, schnitt er ihr das Wort ab. »Ich habe alles gesagt, was ich zu sagen habe. Das ist eigentlich nicht meine Art, Dawny. Ich bin ein anständiger Mann, aber ich bin in dich verliebt, und wenn du nicht mitkommst, dann wird das meine Strafe dafür sein, dass ich der Frau eines anderen Mannes zu
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