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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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aus seinem Mund irgendwie witzig klang.
    Irgendjemand zog Vladimirs Aufmerksamkeit auf sich, und er schlug auf militärische Art die Hacken zusammen, um sich zu entschuldigen.
    »Und, gefällt Ihnen das Poster?«, fragte Leonid.
    »Ich finde, es ist … es ist …« Anna rang um das richtige Wort. Wäre es zu anmaßend, das erstbeste Wort zu sagen, das ihr durch den Kopf schoss? Scheiß drauf , sagte sie sich. Sie sprach es aus: »Es ist hinreißend, Leonid.«
    »Vladimir – er will Sie vorführen. Wie Pygmalion.«
    »Na ja, aber das hat er doch sehr gut gemacht.«
    Anna sah sich um. Da stand eine Frau in einem goldenen Kleid, die weniger auf die Waage bringen musste als Annas linkes Ohrläppchen. Alle sahen fabelhaft und wunderschön aus. Und Anna wunderte sich, dass sie sich wie eine von ihnen fühlte.
    »Anna Brightside«, begann Leonid in einem warmen, sanften Ton, den sie bei ihm noch nie gehört hatte. »Sie erfüllen mich mit so viel Stolz. Sie sind eine echte Frau. Eine Dame. Vladimir wird den Erfolg des Darqone nur Ihnen zu verdanken haben.«
    »Ich hoffe für ihn, dass er Erfolg damit haben wird«, lächelte Anna. »Aber den Erfolg wird er nur seinem Design zu verdanken haben. Das ist ein wahres Wunder.«
    »Ja, seine Auftragsbücher sind prall gefüllt. Ich denke, da muss er sich keine Sorgen machen. Aber Sie spielen Ihre Rolle herunter.«
    Annas Aufmerksamkeit wurde von dem Rücken einer Frau abgelenkt, deren Schulterblätter weiter hervorragten als ihr Gesäß. Sie lehnte das Tablett mit Kanapees, das ihr angeboten wurde, mit einer Handbewegung ab. Eine einzige winzige Bruschetta enthielt vermutlich ihre Kalorienration für die ganze Woche. Tony mochte diese superdünnen Frauen nicht. Er sagte, echte Männer hätten in Zeitschriften vielleicht Lust auf sie, aber was hätte man denn davon, Brüste anzufassen, die flacher waren als die eigenen? Tony . In weniger als drei Stunden würde er vor ihrer Haustür sitzen und darauf warten, dass sie ihn hereinließ. Und sie würde dieses Kleid ausziehen und ihr Make-up entfernen, und ihre Wolke sieben würde sie wieder auf der Erde absetzen, wo sie ihr Bestes tun würde, um wieder in ein normales Leben zu passen. Auch wenn sie das Gefühl hatte, dass ihr neues normales Leben vielleicht etwas anders als ihr altes sein würde – egal, ob mit oder ohne Tony.
    Eine spindeldürre Frau in den höchsten Stöckelschuhen, die Anna je gesehen hatte, rauschte auf Leonid zu und küsste ihn links, rechts und dann wieder links auf die Wange. Anna erkannte sie auf Anhieb aus Zeitschriften, auch wenn sie keinen Namen mit ihr verbinden konnte.
    »Leonid, ich freue mich ja so wahnsinnig, dich zu sehen«, sagte das Klappergestell und lächelte dabei mit einer Reihe weißer Zähne, bei deren Anblick ein Krokodil vor Neid erblasst wäre.
    »Das ist Oona Quince«, stellte Leonid sie vor.
    »Ja, ich weiß«, sagte Anna. »Wow!«
    Das Supermodel nickte, als sei es für sie ganz normal, solch schmeichelhafte Ausrufe auf sich gemünzt zu hören. Was es vermutlich auch war. Anna fühlte sich verpflichtet, ihr zu sagen, wie schön sie aussehe, was für sie offenbar ebenfalls selbstverständlich war.
    »Entschuldigt mich bitte«, sagte Leonid in dem Augenblick, winkte jemandem zu und verschwand in der Menge. Anna sah, wie er auf einen Mann in einem silbernen Smoking zuging, der die Leute sehr überschwänglich begrüßte. Als sie sich wieder zu Oona umwandte, sah sie eine weitaus kältere Frau als die, die noch vor zwei Minuten um Leonids Hals gehangen hatte.
    »Du bist also Vlads kleines Lieblingsprojekt«, sagte Oona spitz und nahm einen kräftigen Schluck aus ihrem Champagnerglas. Offenbar nicht ihr erstes an diesem Abend.
    »Wie bitte?«, sagte Anna, noch immer höflich lächelnd. Sie war sich nicht sicher, ob Oona sich nur unbeholfen ausgedrückt hatte oder ein echtes Biest war. Vermutlich Ersteres, entschied sie zu Oonas Gunsten. Aber die Großzügigkeit hätte sie sich sparen können. Muh .
    »Du bist Vlads aktuelle Fixierung. Sein plat du jour .«
    »Ach ja?«, gab Anna zurück. Sie versuchte, nicht auf den Köder anzubeißen. Wenn Oona weiter gegen sie sticheln sollte, dann würde sie ihr einfach einen kräftigen Schubs geben, und schon würde diese Zicke aus ihren Stöckelschuhen kippen. Komisch, auf Fotos sah sie immer so umwerfend aus. Von Nahem betrachtet hatte ihr Gesicht unter diesem ganzen Make-up mehr Pickel als ein jugendlicher Dalmatiner.
    »Na, dann genieß es, solange

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