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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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geladen gewesen wären.
    »Gar nichts, wirklich«, sagte Denise, was Dawns Eindruck verstärkte, dass alle anderen am Tisch irgendetwas wussten, was sie nicht wusste, und dass dieses Nichts tatsächlich etwas sehr Großes war. Und etwas, das passiert war, nachdem sie gestern Abend nachhause gefahren und Calum noch auf Clubtour gegangen war.
    »Ich kann auch nichts dafür, dass ich so verdammt attraktiv bin«, räumte Calum mit unverhohlenem Grinsen ein.
    »Du kannst nie was dafür, oder?«
    »Hör nicht auf sie«, sagte Denise freundlich. »Es geht um diese Schlampe Mandy Clamp. Du weißt doch, wie sie ist, wenn sie unseren Calum sieht. Wie eine Fliege um ein Stück Scheiße.«
    Das trug nicht dazu bei, Dawns Stimmung aufzuhellen.
    »W…was soll das denn heißen?«
    »Sie ist hinter meinem Körper her«, sagte Calum, als sei es ein Riesenwitz. Wie er es bei fast allem tat.
    »Na ja, du hast sie nicht gerade abblitzen lassen«, fauchte Demi.
    »Sie hat nur bei ihm zu landen versucht, weil du nicht da warst, Dawn«, sagte Denise.
    »Mein Gott, er ist einfach wie eine läufige Hündin«, sagte Muriel.
    Tränen traten Dawn in die Augen, und alle sahen es, bevor sie sie unterdrücken konnte.
    »Reg dich nicht auf«, sagte Demi. »Er wird sich nicht ändern. Das tun sie nie. Wenn sie sich’s einmal erlauben konnten, werden sie’s immer wieder tun. Alles, was Eier hat, kannst du vergessen.«
    Jetzt selbst mit Tränen in den Augen stolzierte sie davon, wobei sie ihren Teller quer über den Tisch schubste, sodass er gegen den ihres Bruders knallte.
    »Hat sie ihre Tage?«, fragte Calum noch immer grinsend. »Es war gar nichts, Dawn, ich schwör’s dir. Stimmt’s, Den?«
    »Ich habe nichts gesehen«, sagte Denise, den Blick fest auf ihren Teller geheftet. Eine sehr diplomatische Antwort, dachte Dawn.
    »O-oh, ich kenne diesen Blick, Nörgel-Alarm!« Calum zeigte auf Dawn, die protestieren wollte, sie hätte nichts dergleichen vor.
    »Du musst dich zusammenreißen, junge Dame!«, kam Muriels Stimme jetzt leise, aber hart über den Esstisch. Das tat weh, vor allem da Dawn sich solche Mühe gegeben hatte, nichts zu sagen. Calum hatte sie nur benutzt, um die Aufmerksamkeit von sich selbst abzulenken.
    »O verdammt, alles Gute zum Geburtstag, Den!«, sagte Dens Typ, Dave, und erhob seine Dose mit Lagerbier, um auf seine Freundin anzustoßen.
    »Oh, ist ja toll, dass es wenigstens einer nicht vergessen hat!« Denise seufzte verärgert auf.
    »Alles Gute zum Geburtstag, Schwesterherz!«
    »Ja, alles Gute, Liebes.«
    »Alles Gute zum Geburtstag«, fiel jetzt auch Dawn in den Chor der Familie mit ein, aber sie hatte nicht ein bisschen das Gefühl, dazuzugehören.

Zweiunddreißigstes Kapitel
    G race räumte eben das Sonntagmittagessen ab. Sie hasste die Tatsache, dass ihre Familie nicht vollzählig an ihrem Tisch versammelt saß. Laura war mit Joe gekommen, und Sarah und ihr Mann Hugo mit Sable. Gordon am Kopfende des Tischs nahm das Aufschneiden des Fleischs so ernst wie immer. Paul hätte dabei sein sollen; in letzter Zeit wollte sie Gordon das immer wieder ins Gesicht schreien. Aber Grace war nicht dafür geschaffen, gegen die gesellschaftliche Ordnung aufzubegehren. Und sie war eindeutig nicht dafür geschaffen, gegen Gordon aufzubegehren.
    »Wie läuft’s auf der Arbeit, Mutter?«, sagte Sarah. »Ich hoffe, die neue Chefin ist kein allzu schlimmes Biest?«
    »Es läuft alles sehr gut, und die neue Chefin ist ganz reizend, danke, Liebes«, sagte Grace. Sie hatte den Verdacht, dass Sarahs Erkundigung nach ihrer Zufriedenheit am Arbeitsplatz mit einem Hintergedanken verbunden war.
    »Du hast Mum gestern einen Mordsschrecken eingejagt, Sarah, als du gesagt hast, du hättest Schmerzen«, sagte Laura mit einer Unschuldsmiene.
    »Ich hatte wirklich Schmerzen«, sagte Sarah. »Ich war sehr besorgt, deshalb habe ich ja auch Dad angerufen, damit er Sable abholt. Gott sei Dank haben sie dann nachgelassen, als ich eben schon ins Krankenhaus fahren wollte.«
    »Na, so ein Glück aber auch«, sagte Laura mit einem deutlich sarkastischen Unterton, bevor sie im Stillen hinzufügte: »Und früh genug, um vor Geschäftsschluss noch shoppen zu gehen.«
    »Jedenfalls, was wolltest du von deiner Arbeit erzählen?«, fragte Sarah, ohne auf ihre Schwester zu achten.
    »Sind die Leute da nett, Oma?«, fragte Joe.
    »Sie sind alle sehr nett, danke, Joe«, sagte Grace.
    »Sind sie alle in deinem Alter?«, fragte Sarah, während sie nach der Sauciere

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