Ein Killer für Rockford
Menschen herumzuwühlen, um etwas zu finden, das dann als belastend ausgelegt werden kann.«
»Natürlich, aber …«
»Da mir Mr. Rockford Fragen über dich gestellt hat, fürchte ich, daß er zu beweisen versucht, daß unsere Beziehung - wie soll ich sagen - unsauber ist.«
»Mrs. Elias …«
»Was sie natürlich nicht ist. Was ich jetzt wissen möchte: Hat dich Mr. Rockford auch aufgesucht?«
»Ja.«
»Und was hast du ihm gesagt?«
»Alles, was ich weiß. Daß Sie eine großzügige Frau für mich sind, die mich unterstützt.«
»Das war sehr gut, Nicholas«, schnurrte Mildred und lächelte.
»Aber Mrs. Elias …«
»Ja?«
»Rockford arbeitet nicht für Ihren Schwager. Das ist es, was mich verwirrt.«
»Er arbeitet nicht …«, sagte sie schockiert.
»Nein. Er arbeitet für meine Schwester.«
»Deine Schwester! Aber was …?«
»Sie hat ihn engagiert, damit er die Umstände des Todes unseres Vaters untersucht. Ich glaube, ich habe das Ihnen gegenüber schon einmal erwähnt.«
Mildred Elias war sprachlos.
»Als sie es mir erzählte, habe ich sie davor gewarnt, mit Ihnen zu sprechen. Ich habe sie gebeten, Sie nicht zu belästigen.«
»Mach dir keine Sorgen«, sagte sie mürrisch. »Ich weiß, daß es nicht deine Schuld ist. Dein Geld liegt auf einem Konto, von wo es direkt an die Schule gezahlt wird. Niemand kann mehr daran.«
Nick Butler sah erleichtert genug aus, um weitere Fragen zu stellen.
»Aus welchem Grunde kann sich Rockford nur für Sie interessieren?« fragte er.
»Keine Ahnung«, schnappte sie. »Hör zu, Nick, Liebling, ich bin ziemlich müde. Ich glaube, ich werde mich hinlegen.«
»Ich gehe schon«, sagte er, bedankte sich und eilte zur Tür.
Er wurde von Mrs. Elias aufgehalten, der noch etwas einfiel.
»Wann hast du zuletzt mit deiner Schwester gesprochen?« fragte sie ihn.
»Äh … heute morgen, warum?«
»Nun, ich dachte, vielleicht sollte ich einmal mit Mr. Rockford sprechen, aber ich weiß nicht, wie ich ihn erreichen kann.«
»Heute können Sie ihn nicht erreichen.«
»Warum nicht?«
»Ich hatte versucht, meine Schwester anzurufen, aber sie scheint ihre ganze Zeit bei ihm zu verbringen. Heute morgen rief ich bei ihm an, und sie kam an den Apparat. Sie sagte, daß sie heute nachmittag nach Las Vegas fahren.«
»Las Vegas«, sagte sie und wurde bleich.
»Das hat sie gesagt. Ich weiß seine Nummer nicht auswendig, aber sie steht im Telefonbuch. Er lebt irgendwo in Palos Verdes.«
»Du gehst jetzt besser«, sagte Mrs. Elias. »Ich werde mich hinlegen. Ich fühle mich gar nicht wohl.«
Mrs. Elias brach auf dem Bett zusammen, das sie nie mit ihrem Ehemann geteilt hatte und schlief augenblicklich ein; die Mischung aus Seconal und Alkohol tat ihre unvermeidliche Wirkung. Gegen ein Uhr mittags wurde sie durch das Zuschlagen der Vordertür geweckt. Sie setzte sich im Bett auf und wartete. Nach wenigen Sekunden stürmte Jerry Grimes herein.
»Was, zum Teufel, tust du im Bett?« fragte er wütend.
»Ich hatte einen schlechten Morgen.«
»Nicht nur du. Ich möchte mit dir sprechen.«
»Nicht halb so dringend, wie ich mit dir sprechen möchte. Hast du versucht, Rockford letzte Nacht umbringen zu lassen?«
»Ja, und?«
»Dann hat dein Mann versagt«, giftete sie ihn an.
»Das weiß ich auch.«
»Wieviel hat mich das gekostet?«
»Nur fünftausend«, sagte Grimes und grinste breit. »Er lebt nicht mehr, deshalb kann er auch die zweite Hälfte nicht verlangen.«
Aber Mildred war aufgebracht und unsicher zugleich.
»Was wirst du jetzt tun?«
»Mit Rockford? Ich kümmere mich selbst um ihn.«
»Dann beeilst du dich besser.«
»Warum?« fragte er mit unschuldiger Miene.
»Rockford ist auf dem Weg nach Las Vegas«, antwortet sie knapp.
»Ich habe ihn eben in Los Angeles gesehen.«
Mildred hob erstaunt die Augenbrauen.
»Wo?«
»Vor … äh … einer Polizeistation.«
»Mein Gott«, rief sie aus, »es bricht zusammen, Jerry, es bricht zusammen!«
»Woher hast du diese Information über Las Vegas?«
»Von diesem Idioten, Nick Butler. Rockford und seine Schwester fahren heute nachmittag nach Vegas.«
»Wie sieht sie eigentlich aus?« fragte Grimes und fuhr sich nervös durch die Haare.
»Ich weiß nicht. Aber Rockford arbeitet nicht für meinen lieben Schwager«, sagte sie. »Er arbeitet für Sara Butler. Das kleine Herzchen hat ihn engagiert, damit er herausfindet, wer ihren Vater getötet hat.«
Grimes setzte sich auf die Bettkante.
»So, wie es aussieht,
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