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Ein Kind, das niemand vermisst

Ein Kind, das niemand vermisst

Titel: Ein Kind, das niemand vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kody DeVine
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Kind wurde zwischen 1992 und 1996 geboren.«
    »Ich kann die Vermisstenanzeigen durchgehen.«
    Cunningham schüttelte den Kopf. »Das kann Barton machen. Ich habe in der Zwischenzeit mit ein paar Maklern gesprochen.«
    Haines hob eine Augenbraue.
    »Jane Conroy oder Duffy wie sie damals hieß, zog von Upper Milwood nach Thrixhem. Ich weiß zwar noch nicht genau was uns dieses Wissen bringt, aber mein Gefühl sagt mir ganz deutlich, dass wir auf der richtigen Spur sind«, sagte er.
    »Ich wusste gar nicht, dass da Häuser stehen, Sir.«
    »Ein paar schon. Der ideale Ort um zur Ruhe zu kommen. Der nächste Nachbar ist ungefähr eine Meile weit entfernt. Sie wohnte dort allerdings nur drei Jahre, dann zog sie nach Dunby.«
    »Das Eigenartige ist, dass es keine Unterlagen über das Baby gibt, Sir. Die im Krankenhaus durchstöbern noch mal im Keller die alten Patientenakten, aber das kann dauern. Außerdem kann sie eben so gut in einem weiter entfernten Krankenhaus entbunden haben, was ich allerdings eher bezweifle. Oder sie hatte eine Hausgeburt.«
    »Vielleicht versuchen wir es mal mit den ortsansässigen Hebammen«, schlug Cunningham vor. »Aber selbst dann müsste dieses Kind ja im Geburtenregister eingetragen worden sein. Und bei einer Totgeburt müsste eine Sterbeurkunde vorliegen.«
    »Dann hat sie das Kind allein in aller Abgeschiedenheit tot zur Welt gebracht und was dann? Im Garten begraben?« Ihr fiel die Kinnlade herunter. »Kann das sein?«
    Cunningham starrte sie mit offenem Mund an. Für einen Moment hatte es ihm die Sprache verschlagen. Megan trat ans Fenster und schüttelte leicht den Kopf. »Das wäre ein zu großer Zufall, Sir.«
    Wortlos blickte er sie an, während sein Gehirn auf Hochtouren arbeitete.
    »1993 war sie hochschwanger, oder?«
    Megan nickte.
    »Angenommen die Überreste aus Moss' Garten sind von ihrem Kind. Es wäre keine Totgeburt gewesen, sondern Mord. Außerdem-«
    »Wie kommt das tote Kind in den Garten von Mr Moss? Er hat das Haus in den Achtzigern gekauft.«
    »Vielleicht hat er es zwischenzeitlich vermietet?«, schlug Megan vor.
    »Nein, laut seiner Aussage stand das Haus immer nur ein paar Wochen leer, wenn er im Ausland war. Außerdem stand der Schuppen schon dort, als er es gekauft hat.«
    »Behauptet er.«
    »Haben Sie schon mit den Vorbesitzern gesprochen?«
    Megan biss sich auf die Lippe. »Ich hole es sofort nach.« Mit einem Satz war sie aus der Tür raus und klemmte sich an ihrem Schreibtisch hinter das Telefon. Zehn Minuten später kam sie zurück.
    »Die Vorbesitzer sagen sie hatten damals keinen Schuppen.«
    Cunningham nahm einen Kugelschreiber von der Ablage und drehte ihn gedankenverloren in den Händen. »Entweder lügen sie oder aber Mr Moss hat gelogen.«
    »Das würde bedeuten einer von ihnen hatte einen Grund dazu.«
    Cunningham durchsuchte die zahlreichen Blätter und Notizzettel auf seinem Tisch, wurde schließlich in der Schublade fündig und wählte die Nummer von Peter Moss. Es nahm keiner ab. Nach einer Minute hängte er ein.
    »Vielleicht ist er seine Frau besuchen. Oder einkaufen.«
    »Mit seiner Frau wollte ich mich ja auch noch unterhalten«, murmelte Cunningham und durchwühlte die zahlreichen Notizzettel auf seinem Schreibtisch. »Irgendwo habe ich doch notiert, wie diese Einrichtung heißt, wo seine Frau wohnt.«
    Megan trat einen Schritt vor, griff nach einem gelben Post-It und hielt es ihm hin. »Wichtiges notieren Sie immer auf gelb.«
    Er nahm den Zettel und blickte sie mit hochgezogener Augenbraue an. »Wieso wissen Sie mehr über meine Ablageordnung als ich?« Doch er lächelte.
    »Sir, bei allem Respekt, aber Ordnung kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen.« Mit einem schnellen Satz war sie an der Tür. Ihr Handy klingelte, doch als sie die Nummer sah, ließ sie die Mailbox antworten. Sie schämte sich für letzte Nacht. Vor drei Monaten hatte sie sich geschworen endgültig die Finger von Tim zu lassen. Sie arbeiteten zusammen. Er war ihr unmittelbarer Vorgesetzter und zudem besserwisserisch, launisch und stur. Und dennoch war sie nun zum bestimmt zehnten Mal mit ihm im Bett gelandet. Sie mochte sich das Gerede gar nicht ausmalen, das los ginge, wenn im Revier jemand davon Wind bekäme.
     

    Die Einrichtung in der Nora Moss lebte, befand sich nördlich von Dunby, zwischen Huxton und Upper Milwood mitten im Nirgendwo in einem zweistöckigen Haus im georgianischen Stil mit großer Parkanlage. Auf einer runden Rasenfläche abseits des

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