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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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ungefragt äußere, aber das ist schließlich nicht dasselbe.
    Â»Sie sind vor Ort«, sagt Nancy. »Wenn einer den Überblick hat, dann Sie.«
    Â»Okay.« Ich trinke einen großen Schluck von meinem Whisky-Soda. »Ich halte es für ein durchaus faires Angebot. Vielleicht ist es besser, das Angebot anzunehmen, als erst pleite zu gehen und dann zusehen zu müssen, wie sie sich die Firma zu einem Spottpreis schnappen. Ich möchte zwar ungern das Ende von Varna Aviation erleben, aber ich habe das ungute Gefühl, dass es so oder so kommen wird – und wir sollten lieber im Triumph abziehen, als unsere Niederlage noch lange hinauszuzögern.«
    Sie nickt nachdenklich. »Aber Ritchie ist nicht einverstanden. Na ja, das ist typisch. Wann hätte sich Ritchie je für den vernünftigen Weg entschieden?«
    Â»Ihm missfällt die Vorstellung, für jemand anderen zu arbeiten, und das kann ich gut verstehen«, verteidige ich ihn instinktiv.
    Â»Ich wage zu behaupten, dass ihm die Vorstellung, auf Arbeitslosengeld angewiesen zu sein, noch weniger gefallen würde«, erwidert Nancy bissig.
    Â»Er scheint zu glauben, dass Varna Aviation aus eigener Kraft überleben kann …« Ich zögere. Ich möchte die Geschichte mit Dexter Connelly nicht ansprechen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Das wäre ein zu großer Vertrauensbruch. Die Kacke ist sowieso schon am Dampfen, allein weil ich Nancy von dem Übernahmeangebot erzählt habe. Wenn ich jetzt außerdem die Sache mit Connelly ausplaudere, wird Ritchie mir das nie verzeihen. Und wenn Nancy sich dafür entscheidet, die Firma zu verkaufen, wird die Verbindung zu Connelly sich hoffentlich ohnehin auflösen, ohne dass Nancy davon erfahren muss. Und wenn nicht – nun, dann ist es jedenfalls nicht mehr ihr Problem.
    Â»Wenn er nicht gerade Trübsal bläst, dann ist er ein blauäugiger Optimist«, sagt Nancy und schüttelt den Kopf. »Jedenfalls vielen Dank, Monica, dass Sie mich informiert haben. Ich rede mit Ritchie. Und ich glaube, dann müssen wir uns alle mal zusammensetzen, die Geschäftsbücher genau anschauen und uns einen Weg überlegen, wie wir da wieder rauskommen.«
    Â»Ich fürchte, ich habe mich jetzt nicht gerade beliebt gemacht«, sage ich reumütig.
    Â»Sie sind ein Goldstück, Monica, und wenn Richard das nicht merkt, ist er noch dümmer, als ich gedacht habe.« Nancy trinkt ihren Whisky aus. »Möchten Sie noch einen?«
    Am liebsten würde ich nach Hause gehen, die Beine hochlegen und mir irgendeine dämliche Fernsehshow anschauen. Aber es tut mir leid um Nancy, die dann wieder allein wäre.
    Â»Okay«, stimme ich also zu, schenke uns nach und suche nach irgendeinem anderen Gesprächsthema. »Haben Sie noch mal was von Sarah gehört?«
    Â»Gestern habe ich mit ihr telefoniert. Sie will bald wiederkommen.«
    Â»Hey, das ist ja toll!«
    Aber Nancy wirkt irgendwie verhalten. Ich hätte erwartet, dass sie über die Aussicht auf Sarahs baldigen Besuch ganz aus dem Häuschen sein würde, doch aus irgendeinem Grunde ist sie es nicht. »Ja, nicht wahr«, sagt sie, doch ihr Tonfall klingt ebenfalls verhalten. Irgendetwas spricht sie nicht aus, und mir ist so unbehaglich zumute, als hätte ich mich auf verbotenes Terrain gewagt, aber ich weiß beim besten Willen nicht, warum.
    Â»Hat sie vielleicht vor, für immer hierzubleiben?«, wage ich einen Vorstoß.
    Â»Das glaube ich nicht.« Aber sie gibt mir auch keine weiteren Erklärungen.
    Wir unterhalten uns noch etwa eine Stunde weiter, Klatsch und Tratsch über dies und das, wobei wir sämtliche persönlichen Themen weiträumig umschiffen. Wenn ich nicht so furchtbar müde wäre und mir so schreckliche Sorgen über die jüngsten Vorfälle machen würde, hätte es beinahe vergnüglich sein können. Nancy ist immer noch eine anregende Gesprächspartnerin.
    Als ich aufbreche, ist Ritchie immer noch nicht nach Hause zurückgekehrt. Nancy begleitet mich nach draußen.
    Â»Bitte schließen Sie die Tür gleich hinter mir zu!«, warne ich sie.
    Â»Ach, hören Sie doch auf!«
    Â»Bitte, tun Sie es!«
    Â»Okay, wenn es Sie glücklich macht.« Sie berührt meinen Arm. »Danke, Monica. Kommen Sie mich doch bald wieder mal besuchen.«
    Â»Das werde ich. Und Sie holen sich jetzt Ihren Kakao und ein gutes

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