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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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Spiegeleier, weil ich keine Lust habe, die Spaghetti mit Fleischklößchen zu machen, die ich ursprünglich kochen wollte. Ich schaue mir die Nachrichten auf Fox an, lege mich in ein heißes Schaumbad und gehe dann zu Bett. Stundenlang wälze ich mich hin und her, und es kommt mir so vor, als hätte ich überhaupt nicht geschlafen. Aber ich muss eingenickt sein, denn als ich das Telefon klingeln höre, fahre ich erschreckt hoch. Ich werfe einen Blick auf die Uhr, während ich mir den Hörer vom Nachttisch greife: Es ist viertel nach zwölf. Zahllose Befürchtungen gehen mir durch den Kopf, ehe ich endlich den Hörer am Ohr habe. Niemand ruft zu dieser nachtschlafenden Zeit an, es sei denn, es ist etwas Schlimmes passiert.
    Â»Monica?« Es ist Nancys Stimme. Mein Herz setzt aus. Oh Gott, Ritchie!
    Â»Nancy?«
    Noch ehe ich fragen kann, was los ist, sagt sie: »Es tut mir wirklich leid, Sie so spät noch anzurufen. Ich würde Sie auch nicht belästigen …«
    Nicht nur mein Herz ist stehen geblieben; es kommt mir vor, als sei die ganze Welt ebenfalls stehen geblieben. Ich zittere; die Angst macht mich schwach. Ich möchte gar nicht hören, was sie mir sagen will, aber ich muss. Ich muss es wissen.
    Â»Was ist passiert, Nancy?«
    Â»Sie werden sehr ärgerlich auf mich sein …«
    Ich verstehe überhaupt nicht, was sie meint. »Was?«
    Â»Ich glaube, ich habe die Terrassentür wieder offen gelassen und bin im Sessel eingeschlafen. Irgendjemand ist ins Haus eingedrungen. Er hat das ganze Haus auf den Kopf gestellt, und ich habe überhaupt nichts davon mitbekommen. Ich habe alles verschlafen. Ich habe schon die Polizei angerufen, aber sie sind noch nicht hier. Wahrscheinlich betrachten sie es nicht als Notfall. Vielleicht kommen sie heute Nacht auch gar nicht mehr. Aber Ritchie ist nicht da, ich bin ganz allein, und mir ist nicht ganz wohl …«
    Ich zittere immer noch, bin aber zutiefst erleichtert. Gott sei Dank ist Ritchie nichts passiert. Mit einem Einbruch kann ich umgehen.
    Â»Ich bin gleich bei Ihnen.«
    Â»Nein, bloß nicht, Monica. Ich wollte nur mit jemandem reden, und Sie …«
    Â»Keine Widerrede, Nancy! Bin schon unterwegs.«
    Als ich vorfahre, ist Nancys Haus hell erleuchtet und ein Polizeiwagen steht in ihrer Einfahrt. Ich halte am Straßenrand, bemüht, den Einsatzwagen nicht zuzuparken. Schließlich möchte ich keinen Ärger mit den Gesetzeshütern.
    Der zuständige Polizist kommt mir in der Diele entgegen. Ich kenne ihn vom Sehen, ein großer Kerl mit einer Figur wie ein Boxer – und er hat auch eine Boxernase. Offenbar hat er schon das ein oder andere Mal einen Faustschlag einstecken müssen. Vesty heißt er. Officer Vesty. Er ist schon in Varna, solange ich mich erinnern kann, aber ich habe nicht allzu viel Kontakt mit den Gesetzeshütern. Abgesehen von dem einen Mal, als Russell mit seinen Kumpeln ausgegangen war und ein bisschen zu viel getrunken hatte. Officer Vesty fand ihn am Rande der Schnellstraße liegen und brachte ihn nach Hause. Er hätte ihn auch in die Ausnüchterungszelle schließen können, aber das hat er nicht getan; lieber hat er ihn vor die Haustür gesetzt und geklingelt, damit ich ihn reinholen konnte. Von daher denke ich, dass Officer Vesty ziemlich in Ordnung ist.
    Es scheint so, als ob er sich auch noch an mich erinnern kann. »Mrs. Rivers, nicht wahr?«, fragt er.
    Â»Ja, ganz richtig. Ich arbeite für die Costellos im Büro. Was ist denn passiert? Nancy hat erzählt, bei ihr sei eingebrochen worden.«
    Â»So sieht es jedenfalls aus.« Officer Vesty – mir ist so, als ob er mit Vornamen Roy heißt – nickt mit dem Kopf in Richtung Küche. »Mrs. Costello ist da drin. Sie ist ziemlich durcheinander.«
    Â»Ich gehe zu ihr. Gestern Abend noch habe ich ihr geraten, alles sicher abzuschließen, ehe sie ein Nickerchen macht.«
    Roy Vesty rührt sich nicht vom Fleck. Er steht da, die Hände in die Hüften gestemmt, und betrachtet mich aufmerksam.
    Â»Sieht so aus, als hätte sie sich Ihren Rat zu Herzen genommen. Das Fenster in der Tür ist eingeschlagen worden.«
    Ich reiße ungläubig die Augen auf. »Und davon ist sie nicht wach geworden?«
    Â»Sie sagt, sie hatte Schmerztabletten gegen ihre Arthritis geschluckt. Wie gesagt, sie ist ziemlich wacklig auf den Beinen. Gut,

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