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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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mir.«
    Â»Haben Sie noch viele Hausaufgaben zu erledigen?«
    Sie runzelte fragend die Stirn.
    Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen. »Ich habe mich bloß gefragt, ob Sie vielleicht heute Abend mal ausgehen möchten. Auf einen Drink vielleicht? Aber ich will Sie natürlich nicht davon abhalten, den Unterrichtsstoff zu lernen!«
    Ihr Herz machte einen Satz. »Ach – ich pfeif auf das Lernen! Ich habe in der letzten Zeit mehr als genug gebüffelt, um mir mal einen freien Abend zu erlauben.«
    Â»Also würden Sie gern was trinken gehen?«
    Â»Ja, gern. Aber in ein richtiges Pub.«
    Mac grinste. »Sie klingen schon fast wie eine Engländerin. Gut, dann hole ich Sie später ab – so gegen halb acht? Sie können mit mir fahren.«
    Â»Mit Ihnen fahren?«
    Â»Ja, auf meinem Motorrad.« Er hob fragend die Augenbrauen. »Schon mal auf dem Sozius gesessen?«
    Â»Nein!«
    Â»Wollen Sie’s mal probieren?«
    Â»Auf jeden Fall!«
    Â»Dann ziehen Sie sich besser warm an – am besten eine Hose.«
    Â»Das glaube ich einfach nicht!«, sagte Nancy aufgekratzt.
    Und unglaublich war der ganze Abend – verzaubert und wunderbar. Sie war ganz begeistert von der Douglas, und es war herrlich, hinter Mac auf dem Sitz zu thronen, die Arme fest um seine Taille geschlungen, während das Dröhnen des Motors durch ihren Körper vibrierte und der Fahrtwind ihr das Tuch vom Kopf blies und ihr Haar in wilden Strähnen ums Gesicht tanzen ließ. Das Pub, das er ausgesucht hatte, weit draußen auf dem Land, gefiel ihr. Es erinnerte sie an das Lokal, in dem sie gegessen hatten, als sie unterwegs festgesessen hatten – überall schwere Eichenbalken, alte landwirtschaftliche Geräte und Zierbeschläge aus Messing. Das gemütlich prasselnde Feuer im Kamin brachte allmählich wieder Leben in ihre Glieder, die ganz steif vor Kälte waren, als sie von der Douglas abstieg, obwohl sie das während der aufregenden Fahrt gar nicht gemerkt hatte. Es war herrlich, mit Mac allein zu sein, in einer Oase der Zweisamkeit inmitten einer Schar von Einheimischen. Sie plauderte fröhlich vor sich hin und bemerkte erst bei ihrem zweiten Glas, dass Mac sehr still war. Das war an und für sich nicht ungewöhnlich, denn Mac war auch sonst kein besonders gesprächiger Mann, doch nun hatte sie zunehmend das Gefühl, als bedrücke ihn irgendetwas. Dabei schien er vorher noch ganz er selbst gewesen zu sein.
    Â»Was ist los?«, fragte sie.
    Er war mit seinen Gedanken offenbar weit weg, und es dauerte einen Moment, ehe er ihr antwortete. Er bot ihr eine Zigarette an und gab ihr Feuer, wobei er seine Hand schützend um ihre hielt. Dann zündete er sich selbst eine Zigarette an und blickte sie durch den Dunstschleier ernst an.
    Â»Was würden Sie davon halten, auf Dauer nach White Waltham versetzt zu werden?«
    Nancy kniff die Augen zusammen. »Ich soll doch nach Ratcliffe zurückgehen.«
    Â»Ich weiß. Aber wenn ich es arrangieren könnte?«
    Â»Ich fände es großartig, in White Waltham stationiert zu sein.« Mit Ihnen . Letzteres sprach sie zwar nicht aus, aber das war auch nicht nötig.
    Â»Okay, ich sehe mal, was sich machen lässt.« Er zog an seiner Zigarette, drückte sie aus und nickte zu ihrem Glas hinüber. »Möchten Sie noch eins?«
    Â»Ach ja, warum nicht.« Nancy trank den Rest ihres Cider mit einem Zug aus.
    Â»Immer mit der Ruhe«, sagte er. »Ich will schließlich nicht, dass Sie mir auf dem Heimweg vom Motorrad fallen.«
    Â»Keine Sorge. Ich werde mich so fest an Sie klammern, wie ich kann!«
    Â»Gut.« In seinen Augen war ein schelmisches Glitzern; ihr Herz machte einen Satz. Er war wieder ganz bei ihr.
    Sie folgte ihm mit dem Blick, während er sich einen Weg durch die Stammgäste zur Bar bahnte, und dachte über sein Verhalten nach. Offenbar hatte er sich bloß Sorgen gemacht, weil er nicht wusste, wie sie seinen Vorschlag aufnehmen würde. Er hatte sich gefragt, wie er das Thema zur Sprache bringen sollte. Es war ihm wichtig gewesen, und das konnte nur eines bedeuten … Warum soll ich nicht einen Vorstoß wagen, dachte sich Nancy, die durch zwei Gläser Cider und die aufregende Motorradfahrt in risikofreudiger Stimmung war.
    Mac kehrte mit den Getränken wieder.
    Â»Warum wollen Sie mich nach White Waltham versetzen lassen?«, fragte

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