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Ein König für San Rinaldi

Ein König für San Rinaldi

Titel: Ein König für San Rinaldi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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wieder in den fast dunklen Innenhof mit den herrlichen Rosen hinausschaute.
    „Du bist aber nicht der neue Scheich von Hadiya“, fuhr sie fort, „sondern König von San Rinaldi. Ich glaube, Zahra macht den gleichen Fehler wie du. Sie denkt, San Rinaldi wäre nur ein Bonus für dich, sozusagen das Sahnehäubchen zu Hadyia. Aber wenn du es so siehst, Kadir: Dein Wort ist nicht Gesetz, wahrscheinlich hast du das schon herausgefunden. Und weil du diese Tatsache nicht akzeptieren kannst, gibst du deiner Mutter die Schuld daran, dass du dich nicht anpassen kannst, und daran, dass du nicht über Hadiya herrschst.“
    Sie hörte zwar, dass er zum Sprechen ansetzte, achtete jedoch nicht darauf. Noch war sie nicht fertig.
    „Wenn du nicht vorsichtig bist, wird dir auf San Rinaldi der gleiche Fehler passieren. Je mehr ich über deine Mutter erfahre, desto mehr wünsche ich mir, sie kennengelernt zu haben. Sie war bestimmt sehr mutig. Und wie traurig und enttäuscht muss sie über dein Verhalten gewesen sein. Du warst der Sohn, für den sie so viel getan und den sie beschützt hat. Aber dir fehlte die Einsicht, du warst völlig verblendet und zu verbittert, um zu erkennen, was für ein wunderbarer und liebevoller Mensch sie war.“
    „Wie kannst du …!“ Kadir stockte. Er sah sie an, als wollte er sie mit bloßen Händen erwürgen.
    Natalia störte sich nicht daran. Wenn er nicht genug Anstand besaß, seine Ehe und seine Frau vor den Angriffen seiner Geliebten zu schützen, musste er eben die Folgen tragen. Gelassen musterte sie ihren Ehemann. Im Schein der Lampen sah sie deutlich den harten Zug um seinen Mund und erkannte den kalten Zorn in seinen Augen.
    „Du hasst es, nicht wahr?“, fragte sie provozierend. „Du hasst es, mit mir verheiratet zu sein. Nun, daran bist du selbst schuld.“
    „Ich soll für dein unmoralisches Verhalten verantwortlich sein?“, herrschte er sie an.
    Genau wie seine Geliebte wechselte er das Thema, wie es ihm gerade passte. Darauf würde Natalia allerdings kein zweites Mal hereinfallen.
    „Du hältst mich für unmoralisch“, erwiderte sie ruhig. „Das heißt aber nicht, dass ich es auch bin. Und du bist selbst schuld, dass du mich, eine in deinen Augen Unwürdige, geheiratet hast. Und wenn du dich darüber ärgerst, mach nicht mich verantwortlich dafür.“
    „Wie typisch für eine Frau! Du hast nicht nur gelogen, als du dich mir hingegeben hast. Jetzt verdrehst du auch noch mit jedem Wort die Tatsachen“, warf er ihr vor.
    „Das bildest du dir ein.“
    „Ach ja?“, fragte er spöttisch. „Hast du vielleicht vergessen, wie du mich angefasst und geküsst hast, obwohl du kurze Zeit später Verlobung und Hochzeit feiern wolltest?“
    „Dass ich dich begehrenswert fand, hatte nichts mit dieser Ehe zu tun. Zu dem Zeitpunkt war ich noch eine alleinstehende ungebundene Frau, die mit jedem Recht der Welt selbst über ihren Körper und ihre Wünsche entschieden hat. Und außerdem …“
    Gerade rechtzeitig hielt Natalia sich zurück. Sonst wäre ihr noch herausgerutscht, dass er der erste Mann war, mit dem sie seit langer Zeit geschlafen hatte. Das sollte Kadir um keinen Preis erfahren.
    Er schüttelte den Kopf. „Als dein zukünftiger Ehemann konnte ich wohl von dir erwarten, dass du in unser Ehebett kommst, ohne vorher mit einem anderen darin gelegen zu haben. Ich lasse mich nicht verkohlen, wie meine Mutter meinen …“
    „Kadir, es gab und gibt doch gar keinen anderen Mann!“, rief sie aus. „Letztlich läuft es immer wieder darauf hinaus, was deine Mutter getan hat, oder? Du kannst die Vergangenheit nicht hinter dir lassen. Versteh doch, dass du dir dadurch die Zukunft verbaust. Und deine Mutter war damals achtzehn.“
    Natalia empfand Mitleid mit der jungen Frau, die sicher schrecklich gelitten und große Ängste ausgestanden hatte. Ein liebevoller Sohn sollte das im Erwachsenenalter verstehen und Mitgefühl aufbringen. Im Grunde ging es Natalia gar nicht um Kadirs Mutter.
    „Immer wieder hackst du auf meinem angeblich unmoralischen Verhalten herum“, fuhr sie fort. „Das ist reine Heuchelei, schließlich hast du eine Geliebte! Ach ja, noch etwas“, fügte sie scharf hinzu. „Wenn du das nächste Mal mit deiner Geliebten über meine fehlenden Qualitäten als Ehefrau sprichst, solltest du wenigstens nicht verschweigen, dass du bereits Sex mit mir hattest.“
    „Das nächste Mal? Was soll das bedeuten? Was bespreche ich angeblich mit meiner Geliebten? Wovon redest du

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