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Ein König für San Rinaldi

Ein König für San Rinaldi

Titel: Ein König für San Rinaldi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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eigentlich?“ Ungeduldig fasste er sich an die Stirn. „Ich will das jetzt sofort wissen!“
    „Ach, willst du? Gut, ich sage es dir. Zahra konnte kaum erwarten, mir zu verstehen zu geben, was sie alles weiß. Zum Beispiel, dass ich allein geschlafen hatte. Deshalb bist du wirklich der Letzte, der sich als Moralapostel aufspielen sollte. In einem Punkt kann ich dich aber beruhigen. Ich habe mich weder auf ihr Niveau begeben noch habe ich ihr den Spaß verdorben. Was uns beide angeht, behalte ich nämlich im Gegensatz zu dir für mich.“
    „Du hast sie sicher missverstanden“, behauptete Kadir. „Ich habe die Nacht nicht mit Zahra verbracht.“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, regte er sich schon darüber auf. Weshalb war er so dumm, Natalia gegenüber das zuzugeben?
    „Erwartest du wirklich, dass ich dir glaube?“, entgegnete sie.
    „Ich habe die Nacht in der Wüste verbracht“, erklärte er eisig. „Zusammen mit meinem Bruder habe ich das Grab unserer Mutter besucht. Sie wollte neben ihren Eltern begraben werden. Wir haben fast die ganze Nacht dort gebetet.“
    Natalia sah keinen Grund, daran zu zweifeln. An der Sachlage änderte es dennoch nichts. „Du willst doch nicht bestreiten, dass Zahra deine Geliebte ist!“
    Kadir zuckte mit den Schultern. „Du hörst dich wie eine normale eifersüchtige Ehefrau an, die ihren Mann kontrollieren will. Dabei bist du doch eine Frau, die eine arrangierte Ehe führt, um San Rinaldi einen König zu geben.“
    So etwas Ähnliches hatte Zahra gesagt. Dass Kadir und seine Geliebte sich einig waren, konnte nur eines bedeuten: Die beiden hatten mit Sicherheit über sie und ihre angeblichen Gefühle für Kadir gesprochen. Wo hatte das stattgefunden? Womöglich im Bett? Wann war er mit Zahra zusammen gewesen?
    Der Schmerz traf Natalia so unerwartet, dass sie sich nicht dagegen wehren konnte. Er lähmte sie förmlich. Innerlich fluchte sie. Jeder Mensch mit auch nur einem Funken klaren Verstandes hätte dieses Gespräch abgebrochen, bevor es völlig außer Kontrolle geriet. Dennoch hörte Natalia nicht auf die Stimme der Vernunft. Ihr Stolz gebot ihr, sich zur Wehr zu setzen.
    „Vielleicht überrascht es dich“, erklärte sie so ruhig wie möglich, „aber ich teile deine Bedenken und bin mit deinem Vorgehen einverstanden. Sicher siehst du ein, dass ich allein schon aus gesundheitlichen Gründen nicht mit dir schlafen kann, solange du dich mit einer anderen Frau triffst.“
    An seinem verblüfften Gesichtsausdruck erkannte sie, dass sie Kadir getroffen hatte. Überraschend schnell fing er sich wieder.
    „Ich habe dich nicht darum gebeten, das Bett mit mir zu teilen“, erwiderte er kühl.
    „Und das ist gut, denn Zahra mag dich ja für einen guten Liebhaber halten …“
    „Du nicht?“, fragte er laut und kam auf sie zu.
    „Nein, ich nicht“, behauptete sie fest, obwohl seine plötzliche Nähe sie verunsicherte. „Allerdings kenne ich dich als Liebhaber auch nicht so gut wie Zahra.“
    Erschrocken erkannte Natalia, dass sie einen Fehler beging. Ihr Verhalten war die reinste Selbstzerstörung. Genauso gut hätte sie sich von der höchsten Klippe auf San Rinaldi stürzen können.
    „Falls du damit andeuten willst, dass du dir wünschst, ich würde diesen Mangel an Erfahrung ausgleichen …“
    „Nein, sicher nicht!“, wehrte sie hastig ab. Was hatte sie nur getan!
    „Wie typisch für eine Frau wie dich“, bemerkte er verächtlich. „Du hältst es nicht lange aus ohne einen Mann.“
    Eine derartige Beleidigung verdiente sie nicht. „Eine Frau wie ich?“, fragte Natalia wütend. „Du weißt gar nichts über Frauen wie mich. Woher auch? Zahra entspricht vollkommen deinen Idealvorstellungen. Alles an ihr ist falsch, angefangen bei dem gefärbten Haar über ihre vorgetäuschte Unterwürfigkeit bis hin zu ihren zweifellos nur gespielten Höhepunkten im Bett!“, hielt sie ihm aufgebracht vor.
    Mit einem Mal verstummte sie. An seiner Haltung und seiner Miene las sie deutlich ab, dass sie zu weit gegangen war. „Geh weg“, stieß Natalia zischend hervor und wich zurück. „Fass mich nicht an!“
    „Als dein Ehemann habe ich jedes Recht dazu“, behauptete er leise.
    „Fass mich nicht an“, wiederholte sie. „Du … du riechst nach ihr. Davon wird mir schlecht!“
    „Wovon?“, fragte er ironisch. „Von Eifersucht?“
    Da war er wieder, dieser Vorwurf, der ihr einen Stich versetzte und ihr Herz schneller schlagen ließ.
    „Nein!“, widersprach sie

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