Ein königlicher Verführer
Leben. Außerdem bin ich der rechtschaffene und zutiefst entsetzte Verführte, der deinen perfiden Plan aufgedeckt und dich natürlich sofort gefeuert hat.“ Er lächelte dünn. „Die Meute wird dich bei lebendigem Leib verspeisen. Und was glaubst du, werden deine Handvoll integre Kunden dazu sagen, die du irgendwie geschafft hast zu übertölpeln?“
„!Usted es un cochon!“ , fauchte sie. „!Un cochon malnacido!“
„Das denke ich nicht. Denn wenn ich wirklich das Schwein wäre, für das du mich hältst, dann hätte ich dir schon damals auf den Kopf zugesagt, was ich von dir halte, anstatt dich nur aus meinem Apartment zu schmeißen.“
Marias Wangen brannten. Spanisch sprach der Schuft also auch!
„Du hast es mir gesagt!“, schnappte sie. „Und jetzt ist es mir ein Vergnügen, mich dafür zu revanchieren. In drei Minuten rufe ich die Cops. Das Theater mit der Presse nehme ich gern in Kauf, wenn ich dich dadurch endlich loswerde!“
„Was ist nur dein Problem, Maria? Hast du vielleicht Angst, dass dein Liebhaber noch einmal zurückkommt?“
„Mein …?“
„Ja, dein Liebhaber. Wie hast du ihn an jenem Morgen noch genannt? Joaquin?“
Joaquin! Der Gedanke war so absurd, dass sie fast laut gelacht hätte, aber das würde sie mehr Energie kosten, als ihr noch zur Verfügung stand. Außerdem war sie Alex keine Rechenschaft schuldig.
„Joaquin geht dich nichts an.“
„Da hast du natürlich recht.“ Er schlenderte zum Fenster und schaute auf seine Limousine hinunter, die in einer Parklücke auf der gegenüberliegenden Seite der Straße wartete. „Aber mir war zufällig ein Logensitz vergönnt, von dem aus ich euer rührendes Tête-à-Tête beobachten konnte. Da kannst du mir eine natürliche Neugier kaum verübeln, oder?“
Maria wurde heißkalt. Der große Luxusschlitten, es war seiner! „Du hast da draußen im Wagen gesessen und mich ausspioniert?“, fragte sie fassungslos.
„Vielleicht solltest du die Anschaffung von Vorhängen erwägen.“
„Du … du …“ Sie wies mit dem Finger in Richtung Tür. „Raus aus meiner Wohnung! Sofort!“
Alex bewegte sich keinen Millimeter. Stattdessen schob er die Hände in die Taschen und musterte seine unfreiwillige Gastgeberin von Kopf bis Fuß. Ihr Outfit sah wirklich nicht danach aus, als hätte sie ihren Liebhaber noch an diesem Abend zurückerwartet. Nicht in einem verblichenen Riesen-Shirt, das ihm von der Größe her auf jeden Fall besser gepasst hätte. Ihre Füße waren nackt, die Haare ein wilder Lockenwust.
Sein Magen zog sich zusammen. Genauso hatten ihre dunklen Locken in der Hitze jener Nacht ausgesehen … eine seidige Masse lustiger Kringel, und in seinem Bademantel hatte sie ebenso verloren und unschuldig gewirkt wie in diesem unaussprechlichen Kleidungsstück, das sie jetzt trug. Und ebenso sexy.
Diese glatte leicht olivenfarbene Haut, die kleinen, hoch angesetzten Brüste, die schmale Wespentaille und die überraschend weibliche Rundung ihrer Hüften. Selbst ihr herzförmiges Gesicht war sexy, mit den leuchtenden Augen und der kecken Nase. Kein Make-up, nicht einmal Lippenstift auf dem weichen Mund, der von seinen Küssen geschwollen war …
Sie wirkte so … wie nannten es die Franzosen? Déshabillé. Als wenn sie gerade aus dem Bett gekommen wäre.
Und zwar aus seinem! Die Erinnerung war lebendig genug, um seine mühsam unterdrückte Begierde wie ein Buschfeuer auflodern zu lassen. Er wollte sie immer noch! Es war ihr Anblick in dem alten Sweatshirt, der ihn dazu gebracht hatte, es sich endlich einzugestehen. Welcher Mann gab schon gerne zu, sich nach einer Frau zu verzehren, die ihn nur benutzt hatte?
Ein Idiot!, sagte Alex sich bitter. Aber das musste ja nicht so bleiben. Er würde den Spieß einfach umdrehen und es dieser kleinen Hexe in gleicher Münze heimzahlen. Und am besten direkt hier, in ihrem eigenen Bett. Er würde sie dazu bringen, vor Lust zu stöhnen und diese spitzen kleinen Schreie auszustoßen, und dann, wenn sie ihn an flehen würde, sie nicht aus seinen Armen zu lassen, würde er ihr ein zweites und letztes Mal befehlen, ihre Sachen zu packen …
„Ihre fünf Minuten sind um“, verkündete Maria in ultimativem Ton.
Alex schaute in ihr wütendes Gesicht und lächelte.
„Findest du das etwa noch lustig?“, fuhr sie ihn an.
„In der Tat.“
Ihr Blick umwölkte sich. „Ich zähle jetzt bis zehn. Es ist deine letzte Chance. Wenn du bis zehn nicht aus der Tür bist …“
„ Safir & Fils droht
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