Ein königlicher Verführer
gegenüber nicht geben. „Wie nett …“, murmelte sie, „… Zweitbeste.“
„Sarkasmus steht dir nicht.“ Warum erwähnen, dass seine Mutter ihren Entwurf von Anfang an favorisiert hatte? „Wir beide wissen doch, dass es für eine Frau wie dich die Chance deines Lebens ist.“
„Für eine Frau wie mich“ , echote sie tonlos. „Was soll das bedeuten?“
„Dass du eine gemachte Frau sein wirst … hinterher. Was sonst?“
Maria wusste, er meinte etwas anderes, aber das war ihr im Moment egal. Er hatte ja recht. Ihre Aufträge würden sich verdoppeln … ach was, verdreifachen oder mehr! Tiffany würde ihr sicher ein Schaufenster zur Verfügung stellen, ebenso wie Barney’s. Jedes Magazin der Welt würde bei ihr anklopfen, Interviews und Fotos machen wollen. Vogue, Fair, Allure, Elle, Marie Claire …
Und der Pseudo-Franzose von heute würde vor ihr auf den Knien rutschen und sie bitten, Schmuck für die L’Orangerie zu designen.
Wenn nur der Hof von Aristo nicht ausgerechnet den Prinzen geschickt hätte, um ihr die frohe Botschaft zu übermitteln!
„Man hat mich beauftragt, dir die Nachricht zu überbringen …“, erklärte Alex, als hätte er ihre Gedanken gelesen, „… um sicherzugehen, dass du die außerordentliche Bedeutung dieses Auftrags auch wirklich erfasst.“
„Du meinst, dein Vater dachte, deine königliche Präsenz würde mich entsprechend beeindrucken“, korrigierte Maria mit süßem Lächeln.
Als Alex daraufhin anerkennend grinste, schwand das Lächeln. „Nur schade, dass er dich offensichtlich nicht so gut kennt, wie ich.“
Plötzlich hatte er dieses Katz- und Mausspiel satt. Ohnehin hatte er nie besonderen Gefallen an Wettkämpfen oder Racheaktionen gehabt, weder im geschäftlichen Bereich, noch privat.
„Wie lautet deine Antwort?“, fragte er brüsk und warf einen Blick auf die Uhr an der Wand. „Meine Privatmaschine steht startbereit am Flughafen. Ich möchte noch heute Abend zurückfliegen.“
Maria schluckte. Himmel, war dieser Mann arrogant! Wenn sie ihm doch nur hätte sagen können, dass er sich sein Angebot sonst wohin … aber das konnte sie sich auf keinen Fall leisten.
„Okay … einverstanden. Ich akzeptiere den Auftrag.“
Er nickte kurz und fasste in die Brusttasche seiner schwarzen Lederjacke. „Hier ist der Vertrag …“
„Es gibt eine Reihe von Bedingungen“, sagte Maria und nahm das Dokument entgegen.
„In der Tat. Das konkrete Datum der Fertigstellung, eine Absprache, welche Details du an die Presse weitergeben darfst und welche nicht …“
„Erstens“, unterbrach Maria ihn ungerührt. „Ich arbeite allein. Sollte ich einen Assistenten brauchen, suche ich ihn mir selbst aus.“
„Moment, wenn hier einer Bedingungen stellt …“
„Zweitens, ich werde einiges an neuem Arbeitsmaterial und Werkzeug brauchen. Die Kosten übernimmt Aristo.“
„Sie können sich glücklich schätzen, den Auftrag überhaupt bekommen zu haben, Miss Santos!“ Sein hoheitsvoller Ton schien sie nicht zu beeindrucken.
„Drittens. Ich arbeite nicht, wenn mir jemand dabei über die Schulter schaut. Mit anderen Worten, ich präsentiere mein Werk gern regelmäßig, um die Fortschritte begutachten zu lassen. Aber nur dem König und der Königin. Niemandem sonst.“
Auf Alex’ Wange zuckte ein Muskel. „Ist das Letzte etwa gegen mich gerichtet?“
„Viertens …“
Er hörte ihr gar nicht mehr zu. Was dachte diese Frau eigentlich, wer sie war?
Er gehörte nicht zur alten Schule und verlangte weder, dass man sich vor ihm verbeugte oder in einen Hofknicks versank, zumindest nicht außerhalb formeller Auftritte bei Hof. Doch er war es gewohnt, dass man ihm Respekt zollte, als Prinz und als Mann.
„Sollten alle Bedingungen akzeptiert werden, unterzeichne ich.“
Alex antwortete nicht, sondern musterte sie mit einem undurchdringlichen Ausdruck in den dunklen Augen.
Er war ohne ein festes Konzept hergeflogen und wollte die unglückselige Mission, auf die ihn seine Eltern geschickt hatten, nur hinter sich bringen. Dann hatten ihn Wut und Frust dazu verführt, Maria Santos hier in ihrem Bett nehmen zu wollen. Zugegebenermaßen ein absurder Plan, den er auch gleich wieder aufgegeben hatte, weil so etwas einfach nicht seine Art war.
Und was tat dieses undankbare Weib? Sie stellte Bedingungen! Was fiel ihr ein, ihn wie einen unmündigen Jungen oder Lakai zu behandeln?
„Hören Sie mir überhaupt zu, Eure Hoheit?“
Alex hob den Blick, und in seinen Augen
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