Ein königlicher Verführer
schmiegte und ihm ins Ohr flüsterte, dass sie so etwas noch nie zuvor getan habe …
Ihre kleinen Seufzer … die spitzen Schreie … die wilde Lust. Das alles war so real, dass ihm jetzt noch ganz heiß wurde.
Er fluchte unterdrückt.
„Sir?“, meldete sich sein Fahrer dezent, doch Alex ignorierte ihn, öffnete schwungvoll die Tür des Bentleys und trat hinaus in die Nacht.
Lügen! Alles Lügen, wie er am Morgen erfahren musste, als er seine Hand ausstreckte und das Bett neben sich leer fand. Er dachte, sie sei im Bad. Doch dort war sie nicht. Dann hörte er ihre Stimme, wie eine sanfte Meeresbrise. Ob sie telefonierte? Mit wem?
Aus einem seltsamen Instinkt heraus nahm er den Hörer von dem Apparat, der neben ihm auf dem Nachttisch stand, ans Ohr.
Ja, hörte er sie mit einem leisen Lachen sagen. Ja, Joaquin, ich glaube, ich habe eine reelle Chance, den Auftrag für die Fertigung des Colliers zum Geburtstag der Königin zu bekommen … die Konkurrenz ist wirklich groß, aber ich habe ein gutes Gefühl.
Sie wandte sich um, als er die Küche betrat, und ihre Wangen färbten sich tiefrot.
„Du bist wach“, stellte sie tonlos und mit einem schüchternen Lächeln fest.
Alex nahm ihr den Hörer aus der Hand und legte einfach auf. Dann schwang er sie auf die Arme, trug sie zurück in sein Bett und nahm sie mit einer Wildheit und Leidenschaft, die durch seine namenlose Wut genährt wurde. Danach befahl er ihr, sich anzuziehen und zu verschwinden. Und sich nicht die Mühe zu machen, später etwa im Palast aufzutauchen.
„Deine Chancen, die du selbst so hoch einschätzt, den Auftrag für das Collier meiner Mutter zu bekommen, sind ungefähr so groß wie die eines Schneeballs in der Hölle!“, hatte er ihr noch mit auf den Weg gegeben.
Alex überquerte die Straße.
Das alles lag fast zwei Monate zurück, doch die Wunde, die sie seinem Stolz geschlagen hatte, schmerzte noch immer und wollte sich einfach nicht schließen. Offenbar bedurfte es einer ganz besonderen Behandlung.
Alex wischte sich die nassen Flocken aus der Stirn. Seine Vorhersage war nicht länger eine Metapher. Hier war er, der Schnee, und in wenigen Minuten würde Maria Santos von ihm eine persönliche Einführung in die Hölle erhalten. Und er würde sie damit aus seinem Kopf und Leben verbannen. Für immer.
3. KAPITEL
Maria seufzte, schälte sich aus ihrer klammen Kostümjacke, warf sie achtlos auf einen Stuhl und griff automatisch zum Telefon, um ihre Mutter zurückzurufen. Doch dann zögerte sie.
Warum tat sie sich das an? Einer zehnminütigen Tirade über allerlei Wehwehchen zu lauschen, gefolgt von einer Gardinenpredigt, weil sie den falschen Beruf hatte und nicht so erfolgreich war, wie sonst wer.
Also, raus aus den nassen Sachen, rein ins heiße Badewasser und ab in die Küche, um einen Happen zu essen. Dann konnte sie immer noch anrufen.
Maria hob ihre lädierten Schuhe vom Boden auf, schnitt eine Grimasse und warf sie spontan in den großen Mülleimer neben ihrer Werkbank. Umwerfend chic, aber total unpraktisch, lautete ihr abschließendes Urteil.
Langsam öffnete sie den Rock, lief quer durch ihr Loft zu der Ecke, die sie als ihr Schlafzimmer deklariert hatte, und ließ ihn dort zu Boden fallen. BH und Strumpfhose folgten. Nachdem sie ihr Haar aus der eleganten Spange befreit hatte, beugte sie sich nach vorn und versuchte, die inzwischen heillos zerzausten, feuchten Locken zu ordnen. Anschließend warf sie die haselnussbraune Löwenmähne mit einem Ruck nach hinten und schlüpfte in ein verblichenes Kuschel-Shirt, das ihr bis zu den Knien reichte.
„Dinnerzeit, meine Schöne!“, versuchte sie sich selbst zu ermuntern, obwohl sich ihr Magen beim Gedanken an Essen unangenehm bemerkbar machte. Aber das war nichts Neues. Seit über einer Woche fühlte sie sich immer leicht angeschlagen und hatte mit Übelkeitsanfällen zu kämpfen. Keine große Überraschung, wenn die halbe Stadt mit Grippe daniederlag! Doch, da sie bis zum Ende des Monats noch etwa ein halbes Dutzend Schmuckstücke fertigstellen musste, konnte sie sich momentan keine Krankheit leisten. Ihre Kunden verließen sich auf sie, und Maria brauchte das Geld dringender denn je.
Entschlossen marschierte sie zum Kühlschrank hinüber. Was sollte sie essen? Eine Suppe? Spiegeleier? Gegrillten Käse? Oder sich einfach etwas von Lo Ming, dem Chinesen um die Ecke liefern lassen?
Es läutete an der Tür.
Maria runzelte die Stirn. Wer würde auf die Idee kommen, sie um diese
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