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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SANDRA MARTON
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stand selbst unter Schock. Und deshalb bin ich einfach damit herausgeplatzt.“
    „Womit herausgeplatzt?“
    Maria schluckte heftig. Natürlich wusste sie, dass ihr Liebhaber, Prinz Alexandros Karedes, ein Anrecht auf die Wahrheit hatte. „Ich habe ihm gesagt, dass der halbe Stefani-Diamant, das Kernstück der Krone, nicht echt ist.“
    Eine ganze Weile passierte gar nichts. Dann begann Alex lauthals zu lachen. Es war ein seltsames, verstörendes Geräusch, das sie frösteln ließ. Und es war ebenso abrupt vorbei, wie es begonnen hatte.
    „Du hast dem König von Aristo also mitgeteilt, der unschätzbare Diamant in seiner Krone sei eine Fälschung?“ Maria nickte. „Und was hat er getan? Dich eine Lügnerin genannt? Einen Dummkopf, oder alles beides?“
    „Er ist nicht echt“, wiederholte sie ruhig. „Eine wirklich gute Fälschung, aber eben nicht das Original.“
    Alex Miene verdüsterte sich. „Für diesen Unsinn hätte er dich gleich rauswerfen sollen!“
    „Hör mir doch erst mal zu, Alex.“
    „Oh, nein, glyka mou ! Jetzt hörst du mir zu! Ich weiß nicht, was du mit dieser Lüge bezweckst, aber …“
    Jetzt hatte auch Maria genug. Mit einer heftigen Bewegung wandte sie sich um, schnappte sich die Krone von der Werkbank und hielt sie ihm vor die Nase.
    „Der Stein ist eine Fälschung!“
    Alex war wie vom Donner gerührt. „Du hast … du hast tatsächlich auch noch die Dreistigkeit besessen …?“
    „Einen Moment!“, unterbrach Maria ihn zornig. „Ehe du noch weitere falsche Schlüsse ziehst. Ich habe sie nicht genommen, man hat sie mir einfach mitgegeben . Aber wie auch immer, ich habe alle gängigen Tests durchgeführt und noch eine Spezialuntersuchung gemacht. Alle mit dem gleichen Ergebnis. Deshalb habe ich auch Joaquin angerufen, um sicherzugehen, dass ich nichts vergessen oder übersehen habe. Aber es bleibt dabei, der rosafarbene Stefani-Diamant in der Krone von Aristo ist eine Fälschung.“
    Alex brauchte einen Moment, um sich zu besinnen, dann fuhr er mit der Hand über die Augen, griff nach der Krone, betrachtete sie wie einen Fremdkörper und nahm dann den Stapel Papiere entgegen, den Maria ihm in die Hand drückte. Wie in Trance legte er die Krone wieder auf die Werkbank zurück und überflog die Liste mit den Testergebnissen. Schließlich schaute er auf.
    „Ich verstehe nicht“, murmelte er abwesend. „Wer sollte so etwas getan haben? Und warum? Die Krone liegt doch seit Jahren unberührt in der königlichen Schatzkammer.“
    „Eine Erklärung habe ich leider auch nicht.“
    „Aber was die Untersuchungen betrifft, bist du dir ganz sicher?“
    „Ich bin graduierte Gemologin“, erklärte sie ruhig. „Und ich habe bereits unzählige Diamanten untersucht und begutachtet. In diesem Zusammenhang war ich auch für eine angesehene Versicherungsfirma tätig, für die ich Schmuck und Diamanten in Millionenhöhe geschätzt und Zertifikate erstellt habe. Und Joaquin habe ich hinzugezogen, weil er auf diesem Gebiet besonders erfahren und absolut vertrauenswürdig ist.“
    „Darauf könnte ich wetten …“, knurrte Alex.
    „Ach, verdammt!“, entfuhr es Maria unbeherrscht. „Hör endlich mit diesen schwachsinnigen Unterstellungen auf! Damals, an jenem Morgen, den du so gern zitierst, habe ich ihn einzig und allein angerufen, weil seine Frau Sela und er dringend auf eine Nachricht von mir gewartet haben. Und dass ich an dem Abend zuvor nicht in meinem Hotel gelandet bin, daran bist du ja wohl nicht ganz unschuldig, oder? Die beiden wollten nur wissen, wie es mir geht und wie meine Aussichten stehen, den Auftrag zu bekommen. Aber du hast aus den Bruchstücken, die du mitbekommen hast, natürlich die denkbar idiotischsten Schlüsse gezogen!“
    Ihr, für sie selbst, überraschender Ausbruch, hatte Maria so erschöpft, dass sie am ganzen Leib zitterte. Auf Alex’ Wange zuckte ein Muskel. Vor seinem inneren Auge lief ein Film ab: Maria, nach ihrer ersten Nacht voller Leidenschaft … wie sie verstohlen mit ihrem Liebhaber telefonierte.
    Verstohlen? Vielleicht hatte sie ihn wirklich nur nicht aufwecken wollen …? Und was genau hatte er gehört? Etwas von einer guten Chance, den Auftrag zu bekommen. Nicht wodurch, und nicht, dass sie ihn schon in der Tasche hatte …
    Und dann in New York, vor ihrem Loft: Durch den fallenden Schnee und das schwach erleuchtete Fenster hatte er Maria und Joaquin beobachten können … aber was hatte er wirklich gesehen? Einen Mann, der eine Frau umarmte,

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