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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SANDRA MARTON
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Stuhl zurück.
    Wie der Blitz war Maria auf den Beinen, rannte zur Tür und riss sie auf. „Schnell! Holen Sie Hilfe!“, rief sie den wartenden Wachen zu. „ Seine Majestät ist zusammengebrochen! Wahrscheinlich ein Herzanfall!“
    Augenblicklich wimmelte es auf dem zuvor anscheinend leeren Korridor nur so von Menschen. Mit zitternden Knien lehnte sich Maria gegen die Wand. Eine der Wachen raffte hastig zusammen, was auf dem Tisch lag – die Lupe, die Taschenlampe und die Samtschatulle – stopfte alles in ihren Lederkoffer und warf ihn ihr zu. Dann fasste sie der Mann hart am Arm und dirigierte sie in Windeseile aus dem Palast und in Alex’ wartende Limousine.
    Erst als sie vor dem Gästehaus hielten und Maria mit dem Koffer in der Hand ausstieg, realisierte sie, dass sie die Krone von Aristo mitgenommen hatte …
    Was war zu tun, wenn man versehentlich einen so kostbaren Schatz entwendet hatte?
    Maria hockte vor ihrer Werkbank und starrte wie hypnotisiert auf die Krone des Königsreiches Aristo und versuchte zu begreifen, was für unfassbare Dinge ihr heute widerfahren waren.
    Zuerst die verstörende Erkenntnis, dass sie schwanger war. Kurz darauf machte sie eine Entdeckung, die ihr Blut zu Eis gefrieren ließ: Der halbe Stefani-Diamant in der Krone war eine Fälschung.
    Und dann brach König Aegeus auch noch vor ihren Augen zusammen.
    War er womöglich tot? Hatte ihn ihre Horror-Nachricht umgebracht?
    Maria versuchte immer wieder, mit dem Palast zu telefonieren, aber es war zwecklos. Selbst auf dem Handy der Privatsekretärin des Königs meldete sich nur die Mailbox. Um sich abzulenken, untersuchte Maria noch einmal mit Spezialwerkzeugen den Diamanten in der Krone, machte jeden Test, der ihr einfiel, doch am Ergebnis änderte sich nichts.
    Selbst dann nicht, als sie ihren letzten Trumpf einsetzte. Ein elektronisches Messgerät – hochsensibel, aber leicht zu handhaben. Man brauchte es nur anzustellen und mit einem Sensor den zu untersuchenden Stein zu berühren. War er echt, leuchtete ein grünes Licht auf, wenn nicht …
    Es war tatsächlich kein Licht zu sehen. Auch beim fünften Versuch nicht.
    Um ganz sicher zu gehen, dass der Fehler nicht im Gerät lag, berührte Maria einen der weißen Diamanten in der Krone, und das Licht flammte grün auf. Ebenso wie bei den beiden rosa Diamanten, die sie zum Vergleich mit in den Palast genommen hatte.
    Ein letzter, zitternder Versuch beim Stefani-Diamanten … nichts!
    Vielleicht habe ich doch noch irgendetwas übersehen oder nicht bedacht, überlegte Maria fieberhaft und zog plötzlich entschlossen ihr Handy hervor. Quer über den Ozean hinweg, meldete sich Joaquin bereits beim ersten Klingelzeichen.
    „Maria! Wie schön, endlich wieder etwas von dir zu hören!“, rief er freudig aus. ¿Como se va? Sela hat sich schon Sorgen …“
    „Joaquin, ich brauche unbedingt deine Hilfe!“
    Er war zwar graduierter Gemologe oder Diamanten-Gutachter, so wie sie, verfügte aber über ein exzellentes Wissen auf diesem Gebiet. Und Maria kannte ihn gut genug, um ihm zu trauen. Also erzählte sie ihm von der Untersuchung des rosa Diamanten und was sie befürchtete. Augenblicklich verfielen sie in ein Fachchinesisch, dem nur Eingeweihte folgen konnten. Es ging um Edelsteinrefraktometer, Absorptionsspektren, Lumineszenz und Phosphoreszenz.
    „Bist du ganz sicher, dass das Gerät auch funktionsfähig war?“
    „Ich habe die Batterie gecheckt und Proben mit anderen Steinen unternommen. Bei weißen und rosa Diamanten.“
    Und da hat er funktioniert?“
    „Tadellos.“
    Joaquin stieß einen leisen Pfiff aus. „Also, um diese Situation beneide ich dich wirklich nicht, chica . Jetzt bist du in der undankbaren Position, jemandem eine ziemlich üble Nachricht überbringen zu müssen.“
    Maria lachte unfroh auf. „Ich befürchte, das habe ich bereits hinter mir. Und die Folgen werden nicht lange auf sich warten lassen.“
    „Ruf wieder an, wenn du mich vor Ort brauchst. Sela sagt mir gerade, dass sie gut und gern ein paar Tage auf mich verzichten könnte.“
    Maria lächelte. „Auch nur einen einzigen Tag ohne dich auszukommen, ist schon eine Qual, das wissen wir doch beide, oder?“
    Jetzt lachte auch Joaquin. „Danke für die Blumen! Aber wir beide lieben dich sehr und sorgen uns um dich, hörst du?“
    „Danke, ich liebe …“
    „Wie überaus reizend …“, ertönte eine stahlharte Stimme hinter ihr. Maria fuhr herum, und ihr Gesicht verlor alle Farbe, als sie Alex wie

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