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Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Irrsinns war ein absichtlicher Trick, einen bewaffneten Straßenräuber näher zu locken?“
    Prudence wich seinem anklagenden Blick aus. „Nun, nicht direkt ein absichtlicher Trick. Ich hatte wirklich nicht vor, ihm meine Kette zu geben.“
    „Dieser vermaledeite Ring!“
    Sie wurde rot. „Nein, nicht der Ring. Aber ich muss zugeben, dass es mir gelegen kam, als er sich bewegte.“
    „Gelegen!“
    „Ja, und es hätte alles auch bestens geklappt, doch dann haben Sie sich vor mich geworfen und dabei meinen Arm zur Seite gestoßen, gerade als ich abdrückte. Und so ... ist der falsche Mann getroffen worden.“
    „Der falsche Mann ...“ Gideon legte sich ermattet eine Hand auf die Stirn. „Was für eine Erleichterung. Und hier bin ich und frage mich insgeheim, ob Sie in meine Kammer gekommen sind, um mich endgültig um die Ecke zu bringen.“
    Sie warf ihm einen tadelnden Blick zu. „Ich könnte es mir ja noch anders überlegen ... “
    Er blickte sie seelenvoll an. „Sie sind eine harte Frau, Miss Prudence. Und, sind Sie auch für die Beule auf meinem Kopf verantwortlich?“
    Da er sich offenkundig nicht an alles erinnern konnte, was geschehen war, fühlte sich Prudence durch ihr Gewissen genötigt, die ganze Geschichte zu Ende zu erzählen, gleichgültig, wie peinlich es ihr auch war. „Nein, natürlich nicht. Als ich ... äh ...“
    „Als Sie mich angeschossen hatten“, half er ihr.
    Sie schaute ihn halb strafend, halb schuldbewusst an. „Ich weiß. Das müssen Sie nicht ständig wiederholen!“ Sie strich eine Falte seiner Bettdecke glatt und fuhr fort, seinem Blick ausweichend: „Nun, danach fielen Sie aus der Kutsche und haben damit das Pferd des Räubers erschreckt... “    
    „Wie rücksichtslos von mir! “
    Sie warf ihm einen bohrenden Blick zu, und er lehnte sich weiter zurück. „Es bäumte sich auf, und wir wissen nicht, ob Sie daher die Beule haben oder weil eines Ihrer Pferde Sie mit dem Huf kurz darauf getroffen hat, denn ..."
    „Oh, zweifellos waren es meine eigenen Viecher. Es scheint ja jeder an dem Spaß beteiligt gewesen zu sein.“
    „Unsinn. Wir haben uns große Sorgen gemacht...“
    „Auch die Pferde?“
    „Die besonders. Es muss ziemlich beunruhigend sein, wenn jemand einem unter den Hufen herumrollt, während Schüsse abgefeuert werden.“
    Die Belustigung verschwand aus seinen Zügen. Seine Hand schoss vor und schloss sich um ihr Handgelenk. „Schüsse? Mehr als einer? Hat der verfluchte Kerl auf Sie geschossen?“
    Sein Blick wanderte eindringlich über sie, und Prudence spürte, wie sie unter seiner besorgten Musterung rot wurde. Sie war es nicht gewohnt, von einem Mann beschützt zu werden, aber es gefiel ihr sehr. Sie schüttelte den Kopf. „Nein, es geht mir bestens. Die Schüsse stammten von Ihrem Burschen, Boyle, dem es in der allgemeinen Verwirrung gelungen war, auf den Räuber und seinen Kumpan zu schießen, die daraufhin flohen. Und unser Räuber“, vertraute sie ihm an, „hat sich so erschreckt, als ich schoss, dass er das Retikül hat fallen lassen. Boyle hat es gefunden und aufgehoben. Das war ein glücklicher Zufall, nicht wahr?“
    Er schaute sie nur an und bemerkte trocken: „Ja, sehr glücklich.“
    Eine Pause entstand, in der sie überlegte, was er gerade denken mochte.
    Er schlug die Augen wieder auf und betrachtete sie plötzlich eindringlich. „Was sollte das heißen :,nicht der Ring'?“
    Prudence tat so, als hätte sie nicht begriffen, was er meinte. Sie schaute ihn verständnislos an und strich geschäftig seine Decke glatt. „Sind Sie durstig? Brauchen Sie irgendetwas?“
    „Weichen Sie nicht aus. Ich dachte, Sie hätten beschlossen, lieber Ihr Leben zu riskieren, als Ottershanks verfluchten Verlobungsring herzugeben. Aber als ich ihn eben erwähnte, haben Sie geantwortet: ,Nein, nicht der Ring.“ 1 Prudence zuckte verlegen die Achseln. „Ich hatte dem Räuber den Ring schon gegeben. Ich hatte ihn vorher schon abgenommen und in mein Retikül getan.“
    Er schaute sie mit offenem Mund an, und sie verteidigte sich: „Ich konnte doch nicht unser aller Leben wegen eines Ringes in Gefahr bringen, selbst wenn er wertvoll und ein Familienerbstück der Otter burys ist. Daher habe ich ihn hergegeben. Das würde Phillip verstehen.“
    Lord Carradice setzte sich auf, aber ehe er die Frage stellen konnte, die ihm auf der Zunge lag, fügte sie anschuldigend hinzu: „Und was das Riskieren Ihres Lebens angeht, nun, ich hätte nicht geglaubt, dass

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