Ein koestliches Spiel
Sie irgendwie in Gefahr schweben, weil ich zwischen Ihnen und der Pistole des Mannes war - nur dass Sie es sich in den Kopf gesetzt hatten, sich vor mich zu werfen! Und wenn irgendjemand dafür gescholten werden kann, unvernünftige Risiken eingegangen zu sein, dann ..."
„Verflixt, Prudence, es ist nun einmal meine verdammte Pflicht und Schuldigkeit, Sie zu beschützen! Selbstverständlich habe ich versucht, mich auf den Schurken zu stürzen! Sobald er von dem Ring anfing, wusste ich, dass Sie ... “
„Kette“, verbesserte sie ihn. „Er hat nur von der Kette gesprochen. Und ich erwarte von Ihnen nicht, dass Sie mich beschützen. Ich kann mich selbst beschützen, danke. Das habe ich seit Jahren getan.“
Gideon bedachte sie mit einem aufgebrachten Blick. Was, zum Teufel, sollte er mit so einer Frau anfangen? Sich selbst beschützen, in der Tat! Der Gedanke fuchste ihn sehr, dass sie daran gedacht hatte, eine Waffe mitzunehmen, während er es vergessen hatte. Er bemühte sich, seine Verärgerung zu meistern, und erklärte in ruhigerem Ton: „Zu dem Zeitpunkt wusste ich das nicht und dachte, an der Kette hinge der vermaledeite Ring. Und ich wusste - oder meinte es zu wissen -, dass Sie ihn nicht hergeben würden.“
Dann fiel ihm etwas ein: „Und wenn wir gerade schon beim Erklären sind, würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu sagen, warum Sie glücklich und zufrieden einen Ring hergeben, von dem Sie mir erzählt haben, Sie hätten darauf ein geheiligtes Versprechen gegeben und ihn seit vier Jahren nicht abgenommen? Ich hätte nie geglaubt, dass ausgerechnet...“
„Ja, ich weiß“, unterbrach sie ihn hastig. „Und ich war damit weder glücklich noch zufrieden, aber schließlich ist ja das Versprechen geheiligt, nicht der Ring. Der Ring ist nur ein sichtbares Zeichen, ein Symbol, aber er steht für etwas, das nicht gestohlen werden kann: mein Versprechen, Phillip zu heiraten.“
„Das erklärt noch lange nicht, warum Sie ihn abgenommen haben.“ Das musste etwas bedeuten, da war er sich sicher.
Zu seiner Faszination wurde sie rot und begann sich damit zu beschäftigen, sein Bettzeug aufzuschütteln und es ihm geschäftig wie eine kleine Glucke bequemer zu machen, wobei sie aber darauf achtete, sich immer außerhalb seiner Reichweite zu bewegen. „Ich habe den Ring noch in London abgenommen, während Sie mit dem Schmuckhändler sprachen.“
Und sie hatte dem Straßenräuber Otterburys Ring gegeben.
„Also haben Sie Ihr Leben für eine schlichte Goldkette riskiert?“
Er beobachtete sie dabei, wie sie die Decke um seine Füße feststeckte, als hinge ihr Leben davon ab; den Kopf hielt sie gesenkt, um ihr Erröten zu verbergen. „In Wahrheit hatte ich gar nicht vor, die Pistole zu benutzen, es sei denn, es sähe so aus, als wollte er auf einen oder uns alle schießen. Aber als er die Kette bemerkt hatte und verlangte, ich solle sie ihm geben ... “
„Könnten Sie diese Decke noch einmal auf schütteln? Sie fühlt sich irgendwie klumpig an.“
Geistesabwesend kam sie zum Kopfende des Bettes und begann, das Bettzeug zu schütteln, während sie weitersprach: „Ich konnte es einfach nicht hergeben, so wie ich auch wusste, dass ich es nicht verkaufen konnte. Und schließlich hätte er es gar nicht zu schätzen gewusst, weil es nicht sonderlich wertvoll ist, nur für mich persönlich - und meine Schwestern natürlich. Für uns ist es unbezahlbar.“
„Ah, das ist besser“, murmelte Gideon. „Oh, und hier muss eine Falte sein, die mich stört... “
Sie beugte sich vor, um an dem Laken zu ziehen. „Und daher habe ich es riskiert. Und obwohl ich es nicht wollte, wurden Sie verletzt, und dafür entschuldige ich mich aufrichtig.“
„Ist schon in Ordnung, Prue. Schließlich habe ich es ja überlebt. Vielleicht geht es besser, wenn ich mich so lege, dann kommen Sie besser an ...“
Sie lehnte sich gehorsam weiter vor und bemühte sich, die nicht existente Falte zu beseitigen. Mit ihrer Hand strich sie unter seinen Beinen über das Laken. Er konnte den schwachen Duft ihrer Haare riechen, den leichten Gardenienduft ihrer Seife.
„Lassen Sie mich sehen, was an der Kette hängt“, flüsterte er ihr ins Ohr.
Sie zögerte, dann griff sie in ihren Ausschnitt und zog ein altmodisches Medaillon hervor, das an der Goldkette befestigt war.
Gideon nickte und schlang einen Arm um ihre Mitte, zog sie näher, während er sich das Medaillon ansah. Natürlich, das Medaillon! Er hatte ihr Gesicht gesehen,
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