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Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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ausgesprochen leichtsinniger Kerl, dieser Otterclogs - er wäre nicht der Richtige für Sie. Sie brauchen jemand Verlässliches. Der zur Hand ist, wenn man ihn braucht. Einen wie mich.“
    „Verlässlich? Sie?“ Prudence ließ wenig damenhaft einen abfälligen Laut hören, grüßte dann höflich mit einem Kopfnicken eine vorbeikommende Bekannte. „Und sein Name lautet Otter bury. “ Er deutete auf seine lange, elegante Gestalt. „Wenigstens besitze ich den Anstand, unzerquetscht und unbehelligt von Elefanten zu bleiben.“
    „Ich bezweifle allen Ernstes, dass ein Elefant Ihnen etwas anhaben könnte!“, erwiderte sie scharf. „Außerdem ist Phillip nicht von einem Elefanten zerquetscht.“
    „Woher wissen Sie das?“ Er ging weiter und zog sie unerbittlich mit sich.
    „Ich hätte es von seiner Mutter erfahren. In Norfolk war sie unsere Nachbarin.“
    „Ach so, dann muss ihn der Tiger erwischt haben.“
    „Da war kein Tig...! Das hier ist eine alberne Unterhaltung.“ „Allerdings, aber schließlich haben Sie mit Otterbottom angefangen. Ich habe keine Ahnung, warum wir unseren Atem damit verschwenden, über einen dummen Kerl zu reden, der gegangen ist, um mit Elefanten zu leben - er muss nicht ganz richtig im Kopf sein. Wenn Sie die Meine wären, Prudence, ich würde Sie niemals verlassen. Ich könnte es einfach nicht.“
    Einen Augenblick lang bekam Prudence keine Luft. Seine Worte verhexten sie, seine Stimme war so dunkel und klang so ernst ... sein Arm fühlte sich fest und warm und hart unter ihrer behandschuhten Hand an, und der schwache Duft seines Rasierwassers neckte ihre Sinne. Sie versuchte, sich davon zu überzeugen, dass es eine Nachwirkung seiner ungehörigen Liebkosung war.
    Wie konnte eine so leichte Berührung eine so durchdringende Wirkung auf ihren ganzen Körper haben?
    Sie blickte sich um. Irgendwie hatte er sie, während sie umherschlenderten, zu einem abgeschieden liegenden Alkoven manövriert, ohne dass sie es gemerkt hatte. Dunkelrote Samtvorhänge hingen davor. Sie wollte sich dagegenlehnen, brauchte dringend die Stütze der Wand oder des Fensters, das sich dahinter befinden musste. Aber stattdessen versank sie in den roten Falten. Er griff an ihr vorbei und schob einen Vorhang beiseite.
    Sie schaute sich um. Kein Fenster und keine Wand verbarg sich hinter dem Samt, sondern eine Tür. Er kam langsam auf sie zu, war ihr so nahe, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spürte. Sie wich zurück in den Raum dahinter. Es war ein kleiner Raum, nur schwach beleuchtet und verlassen. Die roten Samtfalten fielen zurück. Er schloss die Tür hinter ihnen, und sie meinte, einen Schlüssel im Schloss vernommen zu haben. Die Geräusche der Gesellschaft wurden leiser. Alles, was Prudence hören konnte, war das Klopfen ihres eigenen Herzens.
    Bloß Minuten, nachdem sie sich geschworen hatte, es würde nie wieder geschehen, befand sie sich mit Lord Carradice allein in einem Zimmer.
    Atemlos, nervös und plötzlich unsicher blickte sie empor in sein Gesicht. Seine Augen waren unergründlich. Sein Blick schien sie mit samtiger Wärme zu umhüllen. Dort lauerten jetzt keine lachenden Teufelchen, um sie zu warnen. Er beugte sich vor, und plötzlich wusste Prudence, dass er sie küssen wollte.
    Sie hob die Hände, um ihn abzuhalten, aber irgendwie lagen sie mit einem Mal nutzlos auf seiner Brust. Seine Hände schlossen sich um ihre Taille; er zog sie an sich, sodass ihre Hüfte gegen seine stieß, ihre Brust an seiner ruhte und ihre Münder sich beinahe berührten.
    „Lord Carradice“, begann sie.
    „Gideon“, verbesserte er sie und bedeckte ihren Mund, ehe sie noch etwas sagen konnte. Mit der Spitze seiner Zunge fuhr er über ihre Lippen, neckend, forschend, prüfend. Erst vorsichtig und zärtlich, dann verlangender.
    Sie spürte, wie sie weich und nachgiebig wurde, dahinschmolz unter dem Ansturm seines Kusses. Sie hatte immer geglaubt, beim Küssen träfen die Lippen einfach aufeinander ... und doch war an diesen Küssen gar nichts einfach.
    Sie hatte gedacht, sie wüsste, was es hieß, von ihm geküsst zu werden. Aber sie hatte sich geirrt.
    Ein köstlicher Schauer durchrann sie. Sie keuchte, und er nahm ihren Mund ganz in Besitz, labte sich an ihr und füllte ihre Sinne mit höchstem Entzücken. Prudence wurde schwindelig vor Wonne.
    Sie konnte ihn schmecken, den einzigartigen, besonderen Geschmack von Gideon. Und sein Verlangen. Sie spürte es in dem wachsenden Drängen seiner Küsse, in dem

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