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Ein koestliches Spiel

Titel: Ein koestliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Ausdruck in Ihrem Gesicht. Haben Sie etwas gegessen, das Ihnen nicht bekommen ist?“, erkundigte er sich besorgt. „Kein Wunder, bei dem Tee aus Unkraut, den Ihr Großonkel serviert.“
    Prudence wurde rot, weil sie an das Abführmittel denken musste, dann erinnerte sie sich aber wieder daran, dass Lord Carradice dieses Debakel gar nicht mitbekommen hatte. „Ich wünschte, er hätte Ihnen etwas viel Schlimmeres als seinen Kräutertee vorgesetzt“, erklärte sie unbarmherzig. „Etwas mit Gift.“
    „Das hat er. Irgendeinen Löwenzahnwein. Grässlich.“
    „Wie können Sie es wagen, sich hinter meinem Rücken zu ihm zu schleichen und eine falsche Verlobung mit mir einzufädeln?“ „Habe ich das getan? Wie schlimm von mir!“, erklärte Lord Carradice mit schmeichlerischer Stimme. „Und dabei habe ich die ganze Zeit geglaubt, dass Sie es waren, die zum Haus meines Cousins gekommen ist, völlig aufgelöst, weil Sie behauptet hatten, verlobt zu sein ... “
    „Oh!“ Verlegen spürte Prudence neuerliche Röte in ihre Wangen steigen. „Das.“
    „Ja, das.“ Er musterte sie so unverfroren, dass Prudence sich zu ärgern begann.
    „Das war völlig falsch von mir. Ich weiß. Wie auch immer, dafür habe ich mich bereits mehrere Male entschuldigt, und da Sie so unhöflich sind, mich immer wieder daran zu erinnern, werde ich es noch einmal wiederholen: Es tut mir unendlich leid, dass ich Sie in meine Probleme hineingezogen habe. “
    „Aber Prudence.“ Seine Stimme war wie warme Schokolade. „Es ist mir eine Freude, von Ihnen in alles hineingezogen zu werden, was Sie wollen ..."
    „Ich habe Ihnen nicht erlaubt, meinen Vornamen zu benutzen, Sir“, schnitt ihm Prudence steif das Wort ab, wegen des Ausdrucks in seinen Augen sicher, dass er vorhatte, etwas völlig Ungehöriges zu sagen.
    Er geleitete sie zu einer Gruppe von Stühlen. „Nein, das haben Sie nicht, und Sie haben ganz recht, mich darauf hinzuweisen“, sagte er, während er ihr den Stuhl zurechtrückte. „Ein selten unpassender Name, übrigens. In Zukunft werde ich ihn nicht mehr verwenden.“
    Es war eine Sache, den eigenen Namen nicht zu mögen, aber eine völlig andere, wenn er ihn schmähte. Prudence beschloss, nicht weiter darauf einzugehen. Sie hatte etwas anderes zu besprechen. Sie setzte sich, ehe sie begann: „Jetzt noch einmal zu Ihrem Besuch bei meinem Großonkel heute Nachmittag ...“
    „Hat er ihn aufgeregt?“ Er setzte sich neben sie.
    „Nein.“
    „Er war doch nicht beunruhigt, in Sorge, beleidigt oder wütend?“
    Prudence biss die Zähne zusammen. „Nein, natürlich nicht, aber ..."
    „War er also eher zufrieden?“
    Prudence weigerte sich, darauf zu antworten. Es war schwierig genug, ihn zu rügen, ohne zugeben zu müssen, dass sein Besuch ihren Großonkel in einen höchst unpassenden Freudentaumel versetzt hatte.
    „Was immer mein Großonkel Oswald gedacht haben mag, Sie hatten kein recht, anzudeuten, ich hätte einer Verlobung zugestimmt“, erklärte sie streng.
    „Das habe ich nicht.“
    „Es war schlimm genug ...“ Sie brach ab. „Was haben Sie gesagt?“
    „Ich habe das nicht getan.“
    „Was haben Sie nicht getan?“
    „Angedeutet, dass Sie mit einer Verlobung einverstanden wären“, antwortete er. „Ich kann mich nicht erinnern, irgendetwas in der Art behauptet zu haben. Ich habe es noch nicht einmal gedacht.“
    Prudence betrachtete sein Gesicht eindringlich, unsicher, ob er sie aufzog oder die Wahrheit sagte. Er war sehr schwer zu durchschauen. Alles und jedes schien er lustig zu finden.
    „Die ganze Sache war Großonkel Oswalds Idee.“ Er zuckte die Achseln und streckte seine langen Beine aus. „Er hat einfach beschlossen, ich trüge die passende Kleidung für einen Heiratsantrag, und angesichts unserer viereinhalb jährigen Vorgeschichte kam er zu dem voreiligen Schluss, ich sei gekommen, ihn um Erlaubnis zu fragen, Sie zu heiraten. Ich habe nicht gefragt, aber er hat sie mir trotzdem gegeben und scheint es für abgemachte Sache zu halten.“
    „Oh.“ Prudence wusste nicht, wo sie hinsehen sollte. Es klang alles sehr plausibel ... Sie konnte sich mühelos vorstellen, wie Großonkel Oswald voreilige Schlüsse zog. Und wenn das Missverständnis irgendjemandes Fehler war, dann ihrer, denn mit ihren Lügen hatte das ganze Durcheinander angefangen.
    Sie schaute zu Charity, die von Bewunderern umringt war. Prudence mochte die Lügen bedauern, aber nicht das Ergebnis. Selbst wenn eine zu enge

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