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Ein Komet fält vom Himmel

Ein Komet fält vom Himmel

Titel: Ein Komet fält vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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mehr?«
    Aber dann, als Beamte des FBI erschienen und jeden verhörten, vor allem nach Herp Masters und Joe Bitter fragten und sehr ernst waren, dämmerte es auch den Männern vom › Evening ‹.
    »Stimmt das denn?« stotterte einer der Setzer verwirrt. »Leute, macht keinen Quatsch! Das kann doch nicht wirklich die Wahrheit sein?! Das gibt es doch nicht …«
    »Er hat es also doch geschafft –«, sagte im FBI-Hauptquartier der Chef der Sektion New York zu Lil Abbot. »Nun kommt es darauf an, wie die Menschen darauf reagieren. Dementieren hat keinen Sinn … jedes Dementi erzeugt nur Verdacht. Darin haben die Leute jetzt Übung: Alles, was die Regierung energisch dementiert, ist irgendwie wahr.«
    Er wartete auf die ersten Berichte von draußen. Sie kamen schnell herein und waren Erfolgsmeldungen. Alle Verkäufer verhaftet, die Auflage – soweit noch erreichbar – vernichtet. Aber der erste Schwung war schon verkauft.
    »Es sind genau 120.000 Zeitungen unter die Leute gekommen«, sagte der FBI-Chef. »Die meisten haben sich amüsiert. Aber wenn von 120.000 nur 1.000 Herps Artikel glauben, ist das die Auslösung einer allgemeinen Panik. Und es werden ihm mehr als Tausend glauben – – –«
    »Und … und in Europa, das es treffen soll, weiß man es noch nicht?« fragte Lil leise.
    »Dort ist es noch still, nach den letzten Meldungen. Die Eingeweihten sind isoliert. Aber ich bin sicher, daß jetzt Herps Artikel in die ganze Welt gefunkt wird.« Der Chef des FBI hob beide Hände – eine Geste der Kapitulation. »Wir können nichts mehr aufhalten, wenn die Menschheit nicht von sich aus vernünftig reagiert.«
    »Sie glauben nicht an den Untergang der Welt?«
    »Nein!«
    »Und warum nicht? Bei den wissenschaftlichen Beweisen?«
    »Ich habe keine Erklärung dafür.« Der FBI-Chef setzte sich und warf die druckfrische Zeitung zusammengeknüllt in den Papierkorb. »Irgend etwas in mir sträubt sich einfach dagegen. Vielleicht ist es nur der Wille zum Leben – – –«
    Im Weißen Haus in Washington, wo man die Vorbereitungen zum Einsatz der Atomraketen, die den Kometen Kohatek außerhalb der Erdnähe vernichten sollten, gespannt verfolgte, platzte die Nachricht von dem Erscheinen des ›New York Evening ‹ wie ein Rohrkrepierer. Messanger ließ sich sofort mit dem FBI verbinden, brüllte die verdatterten Beamten an und gab Garrisons Befehl weiter, im Falle einer ausbrechenden Panik durch Einsatz aller Massenmedien eine Beruhigung herbeizuführen. Vor allem sollten im Fernsehen alle Kommentatoren und Ansager den Artikel des › Evening ‹ lächerlich machen … Witz tötet am schnellsten, das war eine hier anzuwendende Weisheit.
    Die Polizei und die Nationalgarde bekamen den Befehl, sofort zu schießen, wenn es zu Plünderungen kommen sollte. Ebenfalls wurden alle Garnisonen in Alarmzustand versetzt. Alle Ausfallstraßen wurden verstärkt kontrolliert, eine Massenflucht aus den Städten mußte unter allen Umständen vermieden werden.
    »Es kommt zu keinem Zusammenstoß mit der Erde!« rief Messanger erregt. »Wir haben die nötigen Maßnahmen eingeleitet. In 36 Stunden ist alles vergessen!«
    Von den Kommandostellen der Atomraketenbatterien wurde die Schußbereitschaft gemeldet. Aus Rußland kam über den ›heißen Draht‹ die gleiche Nachricht: Alles bereit.
    Noch einmal wurden die Uhren verglichen. Die Computer spuckten weiter Zahlen aus.
    Noch eine Stunde und neunundzwanzig Minuten bis zum großen Feuerschlag.
    »Wir fegen diesen dämlichen Kometen vom Himmel«, sagte einer der Generäle aus Garrisons Umgebung. »Es besteht überhaupt keine Gefahr. Die radioaktiven Wolken bleiben im Weltall wie der zerstäubte Kohatek.«
    Und irgendeiner sagte im Hintergrund leise:
    »Das sollte ein Tag sein, an dem die Menschheit endlich erkennt, daß sie füreinander arbeiten sollte und jedes nationale Interesse ein Verbrechen an der Gesamtheit ist … Was ist sie denn: ›Unsere Welt‹? Das wird hoffentlich jetzt endlich allen klar.«
    »Wie wollen wir sterben?« fragte Peter Pohle seine Frau.
    Die Zwillinge schliefen in seinem Anstaltsbett, müde vom Spielen, nichts wissend von dem, was um sie herum geschah.
    »Sterben?« sagte Erika dumpf. »Peter …«
    »Ich lasse die Kinder und dich nicht erleben, wie der Kohatek auf die Erde fällt. Diese Stunden werden alles übertreffen, was man sonst über die Hölle geschrieben hat. Ihr … ihr müßt das alles vorher überstanden haben.«
    »Ich bleibe bis zuletzt bei dir,

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