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Ein Konkurrent zum Kuessen

Ein Konkurrent zum Kuessen

Titel: Ein Konkurrent zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh
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sich eine Ausrede auszudenken, um sich möglichst schnell aus dem Staub zu machen. Und mit etwas Glück würden Ruby und er in den nächsten Monaten regelmäßig zusammen ins Bett gehen.
    Bei diesem Gedanken ließ er die ganze Streichholzschachtel fallen.
    Würden sie miteinander schlafen, wie ein Ehepaar zusammenleben – und dann einfach auseinandergehen können, als wäre nichts passiert?
    Jax hatte Melbourne damals ohne einen einzigen Blick zurück verlassen. Könnte Ruby so etwas auch tun? Nach dem Besuch bei ihrer Schwester hatten sich widerstreitende Gefühle auf ihrem Gesicht gespiegelt.
    Ruby nahm Dinge und Menschen wichtig: ihre Schwester, das Familienunternehmen … Würde sie noch so selbstbewusst und tapfer sein, wenn ihre Scheinehe in einigen Monaten ihren Zweck erfüllt hätte und er nach Western Australia zurückkehren würde?
    Jax verstreute die Rosenblätter auf dem Bett und deponierte Kondome im Nachtschrank und im Badezimmer, um auf alles vorbereitet zu sein. Er musste unbedingt diese merkwürdige Unsicherheit loswerden, und mit leidenschaftlichem zügellosem Sex würde ihm das gelingen.
    Entschlossen kehrte er ins Wohnzimmer zurück – und blieb wie angewurzelt stehen.
    Seine sexy Frau lag zusammengerollt auf dem Sofa und schlief. Ihr wunderschönes Kleid war zerknittert, ihr Kopf ruhte auf der Armlehne, die Locken waren zerzaust und die dunklen Schatten unter ihren Augen noch viel stärker geworden.
    Fürsorglichkeit und Zärtlichkeit kamen für Jax nicht infrage. Doch als er jetzt im Türrahmen stand und seine schlafende, erschöpfte Frau betrachtete, kam er beidem ziemlich nahe.

6. KAPITEL
    Wie immer wachte Ruby in den frühen Morgenstunden auf. Sie genoss die Dunkelheit und Ruhe dieser Zeit, in der sie immer am produktivsten arbeitete. Dann schlüpfte sie in ihren flauschigen rosa Morgenmantel und ihre Hausschuhe mit Leopardenmuster, band das Haar schnell zu einem Pferdeschwanz zusammen und ging nach unten in ihre kleine Werkstatt. Es kam ihr dann jedes Mal so vor, als könnte sie dem Tag ein paar zusätzliche Stunden abringen, während alles noch schlief.
    Darum hatte ihre Mutter ihr auch das Apartment über dem Ausstellungsraum überlassen. Sie und Sapphie hatten einen leichten Schlaf, hatten aber aufgehört, sich über Rubys frühmorgendliches Umherwandern zu beschweren, nachdem sie gesehen hatten, was für wunderschöne Stücke sie in dieser Zeit kreierte.
    Als Ruby einundzwanzig wurde, war ihre Mutter in ein modernes Apartment in Toorak und Sapphie in ein kleines Haus in der Nähe gezogen. Anfangs hatte Ruby die beiden vermisst, sich dann aber mit ihrer kreativen Arbeit getröstet, wie sie es auch in schweren Zeiten immer tat.
    Voller Vorfreude darauf, ihre Zange zur Hand zu nehmen und kreativ zu werden, streckte Ruby sich – und berührte mit ihrem Fuß einen anderen Fuß. Als sie die Augen öffnete, sah sie Jax Maroneys attraktives Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Sofort fiel ihr alles wieder ein. Nur wie sie in diesem Bett gelandet war, daran konnte sie sich nicht mehr erinnern.
    Nach dem Gespräch mit Sapphie war sie vollkommen erschöpft gewesen, denn natürlich hatte Saph sie durchschaut und die wahren Motive für die Hochzeit erraten. Aber immerhin ist sie nicht völlig ausgerastet, dachte Ruby. Und sie war Jax nicht an die Gurgel gegangen. Im Grunde war Ruby erleichtert, dass Sapphie die Wahrheit kannte.
    Dennoch war das Treffen anstrengend gewesen. Auf der Herfahrt hatte sie nicht reden wollen, da Jax nicht wie jemand wirkte, der gut trösten konnte. Ruby hatte befürchtet, dass er nur abweisend reagieren würde, wenn sie ihm ihr Herz ausschüttete. Dass er wider Erwarten sehr fürsorglich sein konnte, hatte sie fast zum Weinen gebracht. Was hatte er gesagt? „Eine Frau wie du hat eine Hochzeitsnacht verdient, die sie niemals vergessen wird“. Danach wäre sie am liebsten in seine starken Arme gesunken und hätte seinen Designer-Smoking mit ihren Tränen durchnässt, wenn Jax nicht so entsetzt gewirkt hätte.
    Ruby hatte verstanden: Ihr frischgebackener Ehemann hatte mit Gefühlen nichts im Sinn. Darum hatte er auch die Flucht ergriffen, als sie aufs Sofa gesunken war. Und das war das Letzte, woran sie sich erinnerte.
    Er musste sie schlafend ins Bett getragen und ihr die Schuhe ausgezogen haben. Doch ihr Kleid trug sie noch immer. Ihr grüblerischer, charismatischer Mann schien ein Gentleman zu sein.
    Sie betrachtete sein Gesicht, das im Schlaf so

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