Ein Konkurrent zum Kuessen
kniff die Augen zusammen. „Hast du die?“
„Noch nicht – aber vielleicht, nachdem ich dich getragen habe.“
„So, das reicht jetzt.“ Sie legte ihm die Hände auf den Oberkörper und schubste ihn, sodass er stolperte.
Jax zog Ruby an sich. „Es gefällt mir, wenn du dein Temperament zeigst.“
„Deine Schmeicheleien kannst du dir sparen!“ Vergeblich versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien.
Als er lächelte, berührte sie mit der Fingerspitze seinen Mundwinkel.
Am liebsten hätte Jax den Kopf gedreht und ihren Finger in den Mund genommen – als Vorwegnahme dessen, was er später mit ihrem ganzen Körper tun würde.
„Also, wer bist du wirklich, Jax Maroney?“
Als Ruby die Hand sinken ließ, vermisste er die Berührung sofort – zu seinem Ärger.
„Jetzt, da wir verheiratet sind, muss ich mehr darüber erfahren, was sich hinter der mürrischen Fassade verbirgt.“
Noch effektiver hätte sie sein Begehren kaum abkühlen können. Denn Jax verspürte nicht das geringste Bedürfnis, seine Gedanken, Ängste und Sehnsüchte preiszugeben.
„Du redest zu viel.“ Bewusst kam er ihr sehr nahe, sodass sie zurückwich.
Rubys Augen funkelten. „Immer noch besser, als alles in sich hineinzufressen.“
„Ich brauche keine Psychoanalyse, vielen Dank.“
„Was brauchst du dann?“
„Das hier“, sagte Jax und küsste sie.
Aus ihrem überraschten Aufschrei wurde schnell ein genüssliches Stöhnen. Genau wie bei dem Kuss auf dem Standesamt schien alles um ihn herum zu verblassen, sodass er nur noch Ruby wahrnahm. Seine Frau.
Die Frau, der er eine ganz besondere Nacht bereiten wollte, auch wenn er sie am liebsten sofort gegen die nächste Wand gepresst hätte und über sie hergefallen wäre. Widerstrebend löste er den Mund von ihrem und sah, dass auch sie ganz benommen war.
„Was machst du da?“ Ruby umfasste sein Revers und schüttelte ihn. „Keinen Sex, das weißt du doch?“
Langsam zeichnete Jax mit dem Finger die Kontur ihrer Wange und ihres Mundes nach. Dann ließ er die Hand sinken. „Wir haben zwar nur zum Schein geheiratet, aber eine Frau wie du hat eine Hochzeitsnacht verdient, die sie niemals vergessen wird.“
Das meinte er ernst. Noch nie war ihm eine Frau begegnet, die so mutig und so direkt war und so um das kämpfte, was sie wollte – auch wenn sie dafür ihren Traum von Romantik und „glücklich bis an ihr Lebensende“ opfern musste. Ruby hatte zwar nie gesagt, dass sie diesen albernen Traum tatsächlich träumte, aber das taten doch alle Frauen.
„Mit so sentimentalem Quatsch machst du es mir schwer, dich immer wieder wegzuschieben.“
Als Ruby blinzelte, hätte Jax schwören können, einen Moment lang Tränen in ihren Augen glänzen zu sehen.
„Dann hör endlich auf, dich zu sträuben.“ Er nahm ihre Hand, zog Ruby ins Cottage und stieß die Tür zu. „Eigentlich willst du es doch.“
„Du bist dir da wohl ganz schön sicher!“
„Allerdings, Sweetheart.“ Als Jax ihr Ohr liebkoste, erbebte sie. Dann drehte er sie um und schob sie sanft in Richtung Wohnzimmer. „Mach es dir bequem und entspann dich, ich komme gleich.“
Als Ruby sich vor den offenen Kamin setzte, ging Jax schnell ins Schlafzimmer. Er war überzeugt, sie verführen zu können. Der Kuss, den sie ihm gegeben hatte, nachdem sie sich über die Eheschließung geeinigt hatten, war der Auftakt zu einer unvergesslichen Nacht gewesen. Dafür würde er sorgen.
Jax hatte das „Romantik-Paket“ gebucht, ohne genau zu wissen, was sich dahinter verbarg. Als er nun ins Schlafzimmer ging, war er daher auf das Schlimmste gefasst – oder, von Rubys Standpunkt aus, auf das Beste.
Zu seiner Überraschung sah das Schlafzimmer ganz anders aus, als er befürchtet hatte. Es war mit modernen weißen Möbeln elegant und schlicht eingerichtet. Die Bodendielen glänzten im gedämpften Licht der Unterbauleuchten, und ein tiefroter Läufer am Bettende sorgte für einen Farbtupfer.
Auf der Kommode stand ein Korb. Darin lagen Massageöl, duftende Teelichter, Schweizer Schokolade, zwei Schälchen mit Erdbeeren, Rosenblütenblätter und Kondome.
Jax verteilte die Teelichter im Raum und zündete sie an, wobei er mehrfach das Streichholz fallen ließ. Warum, verdammt noch mal, bin ich eigentlich so nervös? Wenn man nach den Küssen schließen konnte, würde es eine unglaublich leidenschaftliche Nacht werden. Der angestrengte Small Talk am Morgen danach würde wegfallen, ebenso wie die Notwendigkeit,
Weitere Kostenlose Bücher