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Ein Konkurrent zum Kuessen

Ein Konkurrent zum Kuessen

Titel: Ein Konkurrent zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh
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halten.
    Das verstand Jax. Er würde seine Familienangelegenheiten auch nicht mit einem Fremden besprechen.
    Ruby hatte ihn nur kurz gefragt, wie das Gespräch mit Sapphire gelaufen war. Auf seine scherzhafte Antwort hin hatte sie nicht mehr nachgehakt, sondern aus dem Fenster gesehen. Diese kühle, nachdenkliche Ruby gefiel ihm weit weniger als die schlagfertige, temperamentvolle. Ihr Schweigen, die zusammengesunkene Haltung und ihr erschöpfter Ausdruck machten ihm Sorgen.
    Ich sollte mich nicht sorgen, rief Jax sich in Erinnerung. Denn mit seiner Unterschrift auf dem Trauschein hatte er nur eins bezweckt: internationalen Erfolg für Maroney Mine – und den Beweis, dass er ein eigenständiger Mensch und ganz anders als sein Vater war.
    Jax konzentrierte sich wieder auf die Straße und überlegte, wie sich wohl die kommenden Monate entwickeln würden. Er musste mehrere Geschäftsabschlüsse unter Dach und Fach bringen, einschließlich eines ganz besonderen, der die Gewinnmarge der Mine in die Höhe schnellen lassen würde. Und er musste von der Global Mining Corporation aufgenommen werden, um mit seiner Mine auch international erfolgreich werden zu können. Dass er die dafür erforderlichen Gewinnmargen erzielen konnte, stand für Jax außer Frage. Mehr Zweifel hatte er, ob der Vorstand seine Zustimmung geben würde, da etliche Mitglieder von seinem Vater hintergangen worden waren.
    Die Ehe mit Ruby musste einfach ein Erfolg werden, damit die Außenwelt an sie glaubte. Sonst würde er sein Ziel nie erreichen.
    Noch immer konnte er nicht fassen, dass er tatsächlich mit Ruby Seaborn verheiratet war. Unglaublich, wie schnell sie ihn dazu gebracht hatte, einer Ehe zuzustimmen. Viel Überredungskunst war allerdings nicht notwendig gewesen, wie der Kuss bei der Hochzeit klar gezeigt hatte.
    Ruby konnte ihm geben, was er brauchte: Akzeptanz in einer Welt, in der man ihm bislang die Tür vor der Nase zuschlug. Und noch viel mehr als das, wenn das erotische Knistern zwischen ihnen etwas zu bedeuten hatte. Jax konnte sich die unbestreitbare Anziehung zwischen ihnen nicht erklären. Er begehrte Ruby so heftig, dass es ihm fast Angst machte.
    Er fuhr auf die Auffahrt des Cottages, das wie ein Puppenhaus wirkte und ihm mit seinen weiß gekalkten Wänden, dem Wildblumengarten und den Sandwegen eindeutig zu niedlich war. Aber es ging ja auch nicht um ihn .
    Ruby hatte ihm erlaubt, sie zu ihrer Schwester zu fahren. Und Jax hatte schon vermutet, dass er sie danach würde aufmuntern müssen. Nach seinem Gespräch mit ihrer Schwester wollte er sich lieber nicht ausmalen, was sie erst zu Ruby gesagt hatte. Doch er konnte Sapphire keinen Vorwurf machen. Immerhin hatte seine Schwester einen Fremden geheiratet, der noch dazu ihrem Familienunternehmen Konkurrenz machte.
    Als er den Wagen parkte und den Motor abstellte, öffnete Ruby sofort die Augen und betrachtete das Haus. Ihr begeistertes Lächeln hatte eine unglaubliche Wirkung auf Jax. Er hatte sich gewünscht, sie möge ihn ansehen, als würde er ihr Kronjuwelen auf einem Silbertablett überreichen. Und genau das tat sie auch.
    „Das ist ja wunderschön!“ Sie legte die Hand auf seine, wobei ihm ganz warm ums Herz wurde. „Danke!“
    „Schon in Ordnung.“ Er entzog ihr seine Hand – vorgeblich, um die Tür zu öffnen. In Wirklichkeit hatte er jedoch das Bedürfnis zu flüchten. Es gefiel ihm gar nicht, sich so verunsichert zu fühlen.
    Normalerweise empfand er nie etwas für die Frauen, mit denen er ausging. Das mochte herzlos klingen, aber warum sollte er sich emotional auf etwas einlassen, das nirgendwohin führte? Dasselbe traf auf diese Ehe zu. Warum also war er dann ständig unruhig, warum wollte er Ruby verwöhnen, berühren und mit ihr zusammen sein?
    Wir müssen unbedingt bald zusammen ins Bett gehen, dachte er. Damit wäre ihre Beziehung wieder auf einem Niveau, mit dem er sich auskannte, und dieser Unsinn hätte ein Ende.
    Er stieg aus, nahm das Gepäck aus dem Kofferraum und ging voran zu der blau gestrichenen Tür. Ruby nahm ihm den Schlüssel ab und schloss auf, ging aber nicht hinein.
    „Worauf wartest du?“, fragte Jax nach einer Weile.
    „Natürlich darauf, dass du mich über die Schwelle trägst“, sagte sie wie zu einem begriffsstutzigen Kind.
    „Meinst du das ernst?“
    „Allerdings. Ich werde dein kleines Liebesnest nicht betreten, bis du mich hineinträgst“, gab sie gewohnt schlagfertig zurück.
    „Und wenn ich Rückenprobleme habe?“
    Sie

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