Ein Kurs in Wundern
vergeben. Durch deine Gabe der Freiheit wird sie dir zuteil.
4.
Mach Platz der Liebe, die du nicht erschaffen hast, die du jedoch ausdehnen kannst. Auf Erden heißt das,
deinem Bruder zu vergeben, auf dass die Dunkelheit von deinem Geiste weggehoben werden möge. Wenn durch
deine Vergebung Licht zu ihm gekommen ist, wird er seinen Erlöser nicht vergessen und ihn unerlöst lassen. Denn
in deinem Antlitz sah er jenes Licht, das er behalten will an seiner Seite, während er durch die Dunkelheit zum
LICHTE geht, das ewig währt.
5.
Wie heilig bist du, dass der GOTTESSOHN mitten in den Träumen von Trostlosigkeit und Unglück dein
Erlöser sein kann! Sieh, wie eifrig er herbeikommt und aus dunklen Schatten tritt, die ihn versteckt gehalten hatten,
und in Dankbarkeit und Liebe auf dich leuchtet. Er ist er selbst, doch nicht er selbst allein. Und wie sein VATER
keinen Teil von ihm verlor bei deiner Schöpfung, so ist das Licht in ihm noch heller, weil du ihm dein Licht gabst,
um ihn vom Dunkel zu erlösen. Nun muss das Licht in dir so hell sein, wie es in ihm leuchtet. Dies ist der Funke,
der im Traume leuchtet, damit du ihm erwachen helfen kannst und sicher bist, dass seine Augen beim Erwachen
auf dir ruhen. Und in seiner frohen Erlösung bist du erlöst.
IV. Traumrollen
1. Glaubst du, die Wahrheit könne bloß einige Illusionen sein? Sie sind Träume, weil sie nicht wahr sind. Dass es
ihnen allen gleichermaßen an der Wahrheit mangelt, wird zur Basis für das Wunder, was bedeutet, dass du
verstanden hast, dass Träume Träume sind und dass Entrinnen nicht vom Traume, sondern einzig vom Erwachen
abhängt. Wäre es denn möglich, dass, manche Träume beibehalten werden, während man aus anderen erwacht?
Die Wahl besteht nicht darin, welche Träume beibehalten werden sollen, sondern nur darin, ob du in Träumen
leben oder erwachen willst aus ihnen. So kommt es, dass das Wunder nicht bestimmte Träume auswählt, um sie
von seiner Mildtätigkeit unberührt zu lassen. Du kannst nicht manche Träume träumen und aus anderen erwachen,
denn entweder schläfst du, oder du bist wach. Und Träumen geht nur mit einem von beiden einher.
2.
Jene Träume, die du gern zu haben glaubst, halten dich ebenso zurück wie die, in denen die Angst gesehen
wird. Denn jeder Traum ist nur ein Traum der Angst, ganz gleich, welche Form er anzunehmen scheint. Die Angst
wird innen, außen oder beiderorts gesehen. Sie kann sich auch in eine angenehme Form verkleiden. Doch nie ist
sie vom Traum abwesend, denn Angst ist der Stoff der Träume, aus dem sie allesamt gemacht sind. Die Form mag
sich verändern, sie können jedoch nicht aus etwas anderem gemacht sein. Das Wunder wäre in der Tat
verräterisch, wenn es zuließe, dass du dich weiter fürchtest, weil du die Angst nicht wahrgenommen hast. Du
wärest dann nicht willig, zu erwachen, wofür das Wunder den Weg bereitet.
3.
Um es ganz einfach auszudrücken, kann man sagen, dass Angriff eine Reaktion auf eine unerfüllte Funktion
ist, so wie du die Funktion wahrnimmst. Sie kann in dir oder in jemand anderem sein, dort aber, wo sie
wahrgenommen wird, dort wird sie angegriffen. Depression oder Angriff müssen Thema eines jeden Traumes sein,
denn sie sind aus Angst gemacht. Die fadenscheinige Verkleidung von Lust und von Freude, in welche sie verpackt
sein mögen, kann den schweren Angstkloß, der ihr Kern ist, kaum verhüllen. Und ebendiesen nimmt das Wunder
wahr und nicht die Verpackungen, in die er eingeschlossen ist.
4.
Wenn du dich ärgerst, liegt es dann nicht daran, dass jemand die Funktion, die du ihm zugewiesen hast, nicht
erfüllt hat? Und wird dies nicht zum »Grund«, aus dem dein Angriff sich rechtfertigt? Die Träume, welche du zu
mögen glaubst, sind die, in denen die Funktionen, die du zugewiesen hast, erfüllt worden sind, in denen den
Bedürfnissen, die du dir zuschreibst, entsprochen worden ist. Es ist nicht von Belang, ob sie Erfüllung finden oder
bloße Wünsche sind. Es ist die Idee, sie existierten, aus der die Ängste aufsteigen. Träume werden nicht mehr oder
weniger gewünscht. Das Verlangen nach ihnen besteht oder nicht. Und jeder stellt irgendeine Funktion dar, die du
zugeteilt hast, irgendein Ziel, das ein Ereignis, ein Körper oder eine Sache darstellen und für dich erreichen soll .
Wenn dies gelingt, dann denkst du, den Traum zu mögen. Doch sollte es misslingen, dann denkst du, der Traum
sei traurig. Ob er Erfolg hat oder
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