Ein Kurs in Wundern
Die Wahrheit ist die Schöpfung GOTTES, und dies zu
vergeben ist bedeutungslos. Alle Wahrheit gehört IHM, spiegelt SEINE Gesetze wider und strahlt SEINE LIEBE
aus. Bedarf dies der Verzeihung? Wie kannst du den Sündenlosen und ewig Gütigen vergeben?
3.
Die Hauptschwierigkeit, die du dabei hast, aufrichtig zu vergeb en, ist die, dass du noch immer glaubst, du
müssest die Wahrheit vergeben und nicht die Illusionen. Du stellst dir die Verzeihung als den vergeblichen
Versuch vor, über das hinwegzusehen, was da ist; die Wahrheit zu übersehen, in einer unbegründeten Bemühung,
dich selbst zu täuschen, indem du eine Illusion wahr machst. Dieser verzerrte Standpunkt spiegelt nur wider, wie
stark der Einfluss ist, den die Idee der Sünde noch immer auf deinen Geist ausübt, wie du dich selbst betrachtest.
4.
Weil du denkst, deine Sünden seien wirklich, siehst du Verzeihung als Täuschung an. Denn es ist unmöglich,
Sünde für wahr zu halten und nicht zu glauben, dass Vergebung eine Lüge sei. So ist Vergebung wirklich nichts als
eine Sünde, wie alles andere. Sie sagt, die Wahrheit sei falsch, und lächelt den Verderbten zu, als seien sie so
schuldlos wie Gras, so weiß wie Schnee. Sie ist wahnhaft in ihrem Glauben, was sie bewirken kann. Sie möchte die,
die eindeutig im Unrecht sind, so sehen, als seien sie im Recht, und die Verabscheuungswürdigen als die Guten.
5.
Verzeihung ist kein Entrinnen aus einer solchen Sicht. Sie ist lediglich ein weiteres Zeichen, dass Sünde
unverzeihlich ist und bestenfalls verborgen, verleugnet oder anders benannt werden kann, denn Verzeihung ist ein
Verrat an der Wahrheit. Schuld kann nicht vergeben werden. Wenn du sündigst, dann währt deine Schuld ewig.
Diejenigen, denen aus der Sicht vergeben wird, dass ihre Sünden wirklich sind, werden jämmerlich verspottet und
doppelt verurteilt: erstens von sich selbst für das, was sie getan zu haben glauben, und noch einmal von denen, die
ihnen verzeihen.
6.
Es ist die Unwirklichkeit der Sünde, die die Vergebung natürlich und ganz und gar vernünftig macht, zu einer
großen Erleichterung für die, die sie an bieten, zu einem stillen Segen, wo sie empfangen wird. Sie leistet Illusionen
keinen Vorschub, sondern sammelt sie leichthin mit einem kleinen Lachen ein und legt sie sanft der Wahrheit zu
Füßen. Dort schwinden sie völlig dahin.
7.
Vergebung ist das einzige, was innerhalb der Illusionen dieser Welt für die Wahrheit steht. Sie sieht ihre
Nichtigkeit und schaut geradewegs durch die tausenderlei Formen hindurch, in denen sie auftreten mögen. Sie
schaut auf die Lügen, lässt sich aber nicht täuschen. Sie schenkt den selbstanklägerischen Schreien der Sünder
keine Beachtung, die vor Schuld wahnsinnig sind. Sie sieht sie mit ruhigen Augen an und sagt zu ihnen nur: »Mein
Bruder, was du denkst, ist nicht die Wahrheit. «
8.
Die Stärke der Verzeihung ist ihre Ehrlichkeit, die so unverdorben ist, dass sie Illusionen als Illusionen sieht,
nicht als Wahrheit. Das ist es, weshalb sie zum Aufheber der Täuschung wird im Angesicht von Lügen, zum
großen Wiederhersteller der einfachen Wahrheit. Durch ihre Fähigkeit, über das hinwegzusehen, was nicht
vorhanden ist, öffnet sie den Weg zur Wahrheit, der von Schuldträumen blockiert war. Jetzt steht es dir frei, dem
Weg zu folgen, den deine wahre Vergebung dir eröffnet. Denn wenn ein Bruder diese Gabe von dir empfangen
hat, dann ist die Türe für dich selbst geöffnet.
9.
Da ist ein ganz einfacher Weg, die Tür zur wahren Vergebung zu finden und wahrzunehmen, dass sie weit
offen zum Willkommen steht. Wenn du spürst, dass du versucht bist, jemanden einer Sünde in irgendeiner Form
zu bezich tigen, erlaube deinem Geist dann nicht, bei dem zu verweilen, von dem du denkst, er habe es getan, denn
das ist Selbsttäuschung. Frage vielmehr: »Würde ich mich dessen anklagen?«
10. Auf diese Weise wirst du andere Entscheidungsmöglichkeiten sehen von einer Art, die das Wählen
bedeutungsvoll gestaltet und deinen Geist so frei von Schuld und Schmerz bewahrt, wie GOTT SELBST wollte,
dass er sei, und wie er es in Wahrheit ist. Nur Lügen sind es, die verurteilen. In Wahrheit ist Unschuld das einzige,
was es gibt. Die Vergebung steht zwischen Illusionen und der Wahrheit, zwischen der Welt, die du siehst, und
dem, was jenseits liegt, zwischen der Hölle der Schuld und des HIMMELS Pforte.
11. Über diese Brücke, die so machtvoll wie die LIEBE ist,
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