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Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition)

Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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liebsten hätte sie die Jacke ausgezogen und nur in der zart bedruckten Seidenbluse dagesessen. Die Luftfeuchtigkeit von Natchez ließ ihre Kleidung knittern, gar nicht daran zu denken, was sie mit ihren Haaren anstellte, die Camille am Morgen mühsam gebändigt hatte. Vermutlich kräuselten sie sich mal wieder wild um ihren Kopf.
    Das Geräusch quietschender Reifen drang von der Auffahrt zu ihr herein, dann knallte eine Autotür.
Schritte knirschten über den Kies, die Haustür wurde schwungvoll aufgerissen, prallte vor die Wand. Ein riesiger Schatten schob sich über die sonnendurchflutete Schwelle und tastete nach der Klinke hinter sich. Er stapfte in die Eingangshalle und hinterließ schmutzige Schuhabdrücke auf dem Eichenparkett. Der geschmeidige Gang kam Camille irgendwie vertraut vor, aber sie war so verärgert über das rücksichtslose Verhalten, dass sie ohne nachzudenken herausplatzte: »Kein Wunder, dass das Haus in einem so schlechten Zustand ist. Wenn sich jeder so benehmen würde wie Sie, wäre es wahrscheinlich längst zusammengekracht!«
    Der Mann blieb abrupt stehen und warf einen hastigen Blick durch die Halle, verblüfft über die Frauenstimme, die ihn da zusammenstauchte. Da er eben aus dem strahlend hellen Licht hereingekommen war, blinzelte er einen kurzen Moment, bis er sie in dem dämmrig kühlen Raum entdeckte. Wortlos nahm er seinen breitrandigen Strohhut ab und wischte sich mit dem Ärmel die schwitzende Stirn. Den Hut weiterhin umklammernd, stemmte er die Hände in die Hüften und musterte sie eindringlich.
    »Verzeihung«, sagte er, bemüht, seine Verärgerung zu überspielen. Er trat auf sie zu und blieb kurz vor ihrem Stuhl stehen. Ihre Blicke trafen sich, und beide atmeten scharf ein, während sie einander betreten anstarrten.
    Es konnte und durfte nicht sein! Was machte er hier? War er es wirklich? Ja! Nein! Eine Katastrophe!
Camilles Mund war plötzlich staubtrocken, und sie schluckte krampfhaft. Ihr rasendes Herzklopfen war vermutlich sogar durch den dünnen Blusenstoff hindurch erkennbar. Ihr wurde heiß und kalt. In ihren Ohren rauschte es, als wäre dicht neben ihr eine Bombe explodiert. Seine schockierte Miene verriet, dass es ihm nicht anders erging.
    Er sah noch genauso aus wie damals in Utah beinahe zwei Jahre zuvor. Vielleicht ein paar spinnwebfeine Fältchen mehr um die Augen, die Iris jedoch strahlend blau, funkelnd, stechend, hypnotisierend. Camille wusste um die hypnotisierende Wirkung dieser Augen! War er größer als in ihrer Erinnerung? Nein. Vermutlich kam ihr das nur so vor, weil sie wie festgeklebt auf ihrem Stuhl saß. Wäre sie aufgestanden, hätte sie ihm allerdings auch nur bis ans Kinn gereicht. Er war breitschultrig, mit schmalen Hüften, sein athletischer Körperbau hatte sie noch monatelang in ihren Träumen verfolgt. Das braune Haar war von der Sonne gebleicht, die sportlich gebräunte Haut unterstrich das irisierende Blau seiner Augen, die Camilles fassungsloses Starren nicht minder entgeistert erwiderten.
    Diesmal trug er keine engen Skihosen und weiche Wollpullover, sondern schmal geschnittene Bluejeans und Cowboystiefel – lehmverkrustete Stiefel, die auf dem Parkett unübersehbare Spuren hinterlassen hatten. Sein blaues Baumwollhemd war bis zum Brustbein aufgeknöpft, die Ärmel hochgerollt. Schweißspuren zeichneten sich unter den Achseln ab. Die Haare auf
Armen und Brust waren zu einem hellen Blond ausgebleicht, in seinem gelockten Brustflaum schimmerte ein goldener Anhänger, an den sich Camille wehmütig erinnerte. Das fein ziselierte Kreuz hatte seiner verstorbenen Mutter gehört, wirkte an der schweren Goldkette aber überhaupt nicht feminin.
    »Zack Prescott?«, brachte sie mühsam hervor. Als Mr. Rayburn Prescott sich ihr seinerzeit vorgestellt hatte, hatte sie bei der Erwähnung des Namens automatisch einen schmerzhaften Stich in der Herzgegend verspürt, wie jedes Mal, wenn sie wieder an jenen Skiurlaub erinnert wurde, den sie sich im Anschluss an ihr Studium gegönnt hatte. Trotzdem hätte sie sich nicht vorstellen können, dass diese beiden Männer miteinander verwandt wären. Zack hatte ihr nie von seiner Heimat erzählt. Hatte sie je danach gefragt? Hatte es sie interessiert?
    »Kennen wir uns nicht von irgendwoher?« Für seine filmreife Darstellung des zynischen Hollywood-Cowboys hätte er einen Oscar verdient, überlegte Camille zähneknirschend.
    Das Engegefühl in ihrer Kehle ließ nach, und sie sagte beiläufig: »Du hast mir

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