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Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition)

Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ich denn zu dem Zeitpunkt gemacht? Und wo war ich?«
    »Meine Güte, Shelley, du stellst Fragen! Keine Ahnung. Ich schätze, es war im Frühjahr, kurz nach deiner Heirat mit Daryl. Ach ja, richtig, jetzt entsinne ich mich wieder. Daryl sprach damals davon, dass du die Schule an den Nagel hängen solltest, um arbeiten zu gehen …«
    »Ich war also schon verheiratet. Und das hast du Grant auch gesagt?«
    »Doch, ja. Ich hab im Übrigen auch beiläufig erwähnt,
dass ihr in Norman wohntet. Komisch, dass er dir das nie erzählt hat.«
    Shelley war am Boden zerstört. Sie ließ den Kopf hängen, presste die Augen zusammen, um den bohrenden Schmerz hinter den Lidern auszublenden. Grant hatte versucht, Kontakt mit ihr aufzunehmen, und sie war bereits vergeben gewesen. Er war in Oklahoma City gewesen. In unmittelbarer Nähe des Ortes, wo sie damals gewohnt hatte. Ein paar Monate nach ihrer Hochzeit! Dann war er nach Washington zurückgekehrt, und sie hatte nie von seinem Anruf erfahren. Er war ganz in der Nähe gewesen! Wäre sie nicht verheiratet gewesen, hätten sie sich treffen können und … So nah und doch so fern. Wäre sie doch bloß nicht … Aber derartige Überlegungen wären damals überflüssig gewesen. Dafür war es zu spät … Damals!
    Sie riss die Augen auf, ihr Kopf schnellte hoch, und der diffuse Nebel in ihrem Hirn lichtete sich. »Wie spät ist es eigentlich?«, fragte sie und spähte hektisch zu der Wanduhr. »Zwanzig vor zehn. Auf Wiedersehen, Mom. Ich ruf dich später noch mal an. Ich hab’s verdammt eilig. Oh … und danke!«
    Sie warf den Hörer auf die Gabel und fegte wie ein Tornado aus der Küche. Auf dem Weg in ihr Schlafzimmer schüttelte sie hastig den Bademantel ab.
    »Ich muss zu ihm. Diesen Schritt hätte ich schon längst machen sollen«, sagte sie zu sich selbst, während sie blitzartig in ihre Stiefel stieg und ein Kleid überstreifte. Grant hatte Pru gewiss nicht geschwängert. »Außerdem liebt er mich. Hundertprozentig.«
    Sie wirbelte ins Bad und legte schnell Make-up auf.
Zum Glück hatte sie noch am Abend geduscht und sich die Haare gewaschen.
    »Ich liebe ihn seit zehn Jahren«, erklärte sie ihrem Spiegelbild. »Und das hätte ich ihm gleich nach dem Highschool-Abschluss sagen müssen. Und wenn ich dafür nach Washington gefahren wäre oder ihn angerufen oder ihm geschrieben hätte. Aber nein, ein anständiges Mädchen tut so was nicht. Sie verhält sich so, wie man es von ihr erwartet, und heiratet irgendeinen akzeptablen Typen. Ob sie ihn liebt oder nicht, ist nicht so wichtig. Sie schwimmt mit dem Strom und niemals dagegen an.«
    Sie liebte Grant seit einer halben Ewigkeit, hatte aber nie den Mut gefunden, sich dazu zu bekennen. Zeit ihres Lebens hatte sie Angst gehabt, irgendwo anzuecken. Aber das war jetzt vorbei. Wenn es sein musste, würde sie sogar einen Mordswirbel veranstalten. Und über Leichen gehen für diesen Mann!, schwor sie sich.
     
    »Junge Dame, ich hoffe doch sehr, dass Sie einen plausiblen Grund dafür haben, dass Sie hier hereinplatzen und diese Verhandlung unterbrechen«, sagte der Richter streng.
    »Den hab ich«, gab Shelley unbeirrt zurück. Sie blickte direkt zu Pru Zimmerman. »Sie lügt. Mr. Chapman kann nicht der Vater ihres ungeborenen Kindes sein. Vorausgesetzt, dass sie überhaupt schwanger ist.«
    Nach ihrer Ankunft im Gerichtsgebäude hatte Shelley erfahren, dass die Anhörung im Büro des Richters stattfand. Offenbar versuchten die Parteien, sich au-ßergerichtlich zu einigen.
    Shelley war an den Gerichtsdiener herangetreten, hatte ihm einen Zettel in die Hand gedrückt und steif und fest beteuert, dass er sie vorlassen müsse, weil sie wichtige Informationen zur Klärung des Falles habe. Der Justizangestellte hatte zunächst gezögert, auf ihr Drängen hin aber schließlich nachgegeben und die Notiz an den Richter weitergereicht.
    Sie hatte Grants lautstarken Widerspruch gehört und Pru Zimmermans Proteste, aber immerhin hatte man sie schließlich vorgelassen. Beim Anblick des äußerst gereizt wirkenden Richters hatte Shelley sich lediglich ein müdes Lächeln abgerungen. Und nachdem sie ihre Aussage gemacht hatte, fühlte sie sich erleichtert und richtig stolz.
    Zum ersten Mal, seit sie die Räumlichkeiten des Richters betreten hatte, wagte sie einen Blick in Richtung Grant. Seine Augen signalisierten ihr tiefe Zuneigung. Sie wäre fast in Ohnmacht gefallen vor Erleichterung, dass er ihr den vorübergehenden Vertrauensverlust nicht

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