Ein Kuss für die Ewigkeit
Mitgefühl, dennoch erklärte es: „Nein, Ihr müsst beide mitkommen. Wir können es nicht riskieren, dass einer von Euch Finn und die Mylady in Schwierigkeiten bringt. Glaubt uns, wir wollen Euch nichts tun. Finn und die Mylady müssen sich nur noch ein wenig länger für Euch ausgeben, damit sie Finns Halbbruder retten und herausfinden können, warum Lord Wimarc meine Lady Elizabeth entführen lassen wollte.“
Gilbert stutzte, als er sie reden hörte. „Wimarc hat versucht, Lizette zu entführen?“
„Ja. Und da sie noch nie zuvor Lord Wimarcs Namen gehört hatte, will sie wissen, was er mit ihrer Entführung bezwecken wollte. Deshalb ist sie nun auch mit Finn unter Eurem Namen auf der Burg – sie hoffen, dort herauszukriegen, was hinter dieser Angelegenheit steckt.“
„Gütiger Gott!“, rief Gilbert, als er sich ausmalte, in welcher Gefahr sich Lizette befand und was ihr alles zustoßen konnte, wenn sie erwischt wurde. „Das ist Irrsinn.“
„Nein“, erwiderte Keldra und hob trotzig das Kinn. „So ist Lady Elizabeth.“
„Warum habe ich das nicht früher erfahren?“, fragte Gilbert.
Garreth runzelte die Stirn. „Weil Ihr darüber nichts wissen müsst.“
„Von wegen! Ich bin kein Freund von Wimarc. Der Earl of Pembroke glaubt, dass Wimarc eine Rebellion plant, und er hat mich hingeschickt, um dieser Vermutung auf den Grund zu gehen.“
Seine Frau sah ihn verwundert an. „Davon hast du nichts gesagt.“
Bedauernd drehte er sich zu ihr um. „Ich dachte nicht, dass du mitkommen würdest. Und ich wusste nicht, was für eine tapfere Frau in dir steckt.“
Sie errötete, während er sich wieder der Dienerin und dem jungen Gesetzlosen zuwandte. „Ich kann euch helfen.“
Garreth hielt den gespannten Bogen weiter auf ihn gerichtet und starrte ihn misstrauisch an. „Und wie?“
„Lasst uns frei und gebt uns ein Pferd. Ich reite zum König und zum Earl of Pembroke und werde ihnen berichten, dass Wimarc versucht hat, eines seiner Mündel zu entführen. Diese Tatsache und die Vermutungen, die der Earl of Pembroke bereits hegt, werden genügen, damit der König eine Streitmacht gegen Wimarc entsendet.“
„Was für Vermutungen?“, erkundigte sich Garreth, der augenscheinlich immer noch an der Ehrlichkeit des Adligen zweifelte.
„Der Earl ist davon überzeugt, dass die Männer, die vor Kurzem wegen einer geplanten Verschwörung gegen den König dingfest gemacht wurden, nicht als Einzige von diesem Komplott wussten und dass sie auch nicht die Hintermänner sind. Der Earl konnte einige Briefe abfangen, die darauf hindeuten, dass Lord Wimarc maßgeblich an der Verschwörung beteiligt war. Ich sollte herausfinden, ob das stimmt und welche anderen Adligen darin verstrickt sind, indem ich vorgetäuscht hätte, mich seiner Rebellion anschließen zu wollen.“
„Wir können Euch nicht gehen lassen, solange Lady Elizabeth nicht in Sicherheit ist“, wandte Keldra ein. „Lord Wimarc könnte davon berichtet werden, dass noch ein weiterer Lord Gilbert in der Gegend unterwegs ist und dann wird er begreifen, dass sie sich nur für Euch ausgegeben haben.“
„Richtig, und dass würde den sicheren Tod der beiden bedeuten“, ergänzte Garreth an Gilbert gerichtet.
„Niemand muss erfahren, wer wir sind, bis ich am Hof eingetroffen bin. Das wird mindestens einen Tag dauern. Bis dahin sollten Lizette und Euer Freund aus der Burg geflohen sein. Wenn nicht, steht zu befürchten, dass ihre Tarnung längst aufgedeckt wurde. Und selbst dann ist immer noch wichtiger, dass der Earl in Kenntnis davon gesetzt wird, was sich auf Castle de Werre abspielt.“
Keldra schlug die Hände zusammen und sah Garreth angsterfüllt an. „Du glaubst doch nicht, dass sie … dass sie vielleicht schon …“
„Auf der Jagd waren Wimarc und die anderen davon überzeugt, dass er Lord Gilbert ist“, erklärte Garreth nachdrücklich. „Er wird nicht scheitern.“
„Ich hoffe, ihr habt recht“, sagte Gilbert. „Aber wenn nicht, dann müsst ihr uns frei lassen, damit wir den Earl warnen können. Der Überfall auf Lady Elizabeth ist Grund genug, Wimarc verhaften zu lassen.“
„Wie kann ich sicher sein, dass ich Euch vertrauen kann?“ Garreth fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
„Ich gebe euch mein Wort als ein Ritter des Königs.“
„Das ist nicht viel.“
„Garreth!“, rief Keldra entrüstet. „Das zeigt nur, wie wenig du über den wahren Adel weißt. Er wird sein Wort nicht brechen, nicht wahr,
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