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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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klammerte sich an ihn und flüsterte: „Und wenn du eines Tages hörst, dass der König mich verheiratet hat, dann sollst du eines wissen: In der Hochzeitsnacht und in jeder Nacht danach werde ich dein Gesicht vor Augen haben, wenn er mit mir das Bett teilt. Wenn ich ihn streichele, werde ich mir vorstellen, dass du es bist. Immer und ewig werde ich das tun.“
    Wieder küssten sie sich, als wären sie frisch vermählt und hätten noch ihr ganzes gemeinsames Leben vor sich.
    Schließlich verabschiedete er sich. Würde er noch einen Moment länger bei ihr bleiben, dann würde er sie anflehen, mit ihm mitzukommen. Aber dann erwartete sie ein Leben in Armut, und Lizette verwirkte alle ihre standesgemäßen Rechte und Privilegien. Es wäre reiner Eigennutz, ihr einen solchen Vorschlag zu machen, der für sie eine ungewisse Zukunft an seiner Seite bedeutete.
    „Lass mich gehen, Lizette“, sagte er und lachte leise, um seinen Schmerz zu überspielen. „Sonst schaffe ich es nie aus diesem Zimmer.“
    Mit großem Unwillen ließ sie ihn los. „Wenn du es willst.“
    Wie traurig und verloren sie sich doch anhörte – ganz so, wie er sich fühlte.
    Es lag nicht in seiner Macht, dies zu ändern. Es war einfach nicht möglich. Sie war Lady Elizabeth d’Averette, und ganz gleich, was er am Hof zu Adelaide und Armand gesagt hatte, war er nur Fingal, ein Mann fernab des Gesetzes und der uneheliche Sohn einer Hure.
    „Ich nehme an, dass das in Ordnung ist“, sagte Dolfe, während er im Wachraum stand und Lord Gilbert betrachtete. „Ich wüsste nicht, was dagegen spricht. Nehmt eine Fackel, und passt auf den Stufen gut auf.“
    Finn nickte dankbar und zog eine Fackel aus einer der Halterungen am Kopf der rutschigen Treppe. Eine Hand an die feuchte Wand gedrückt, die tropfende Fackel in der anderen, stieg er hinab in die kalte, klamme Tiefe.
    Die Priester beschrieben die Hölle als einen Ort des Feuers, an dem die nach Schwefel stinkende Luft von den Schreien der Verdammten erfüllt war. Als Finn am Fuß der Treppe angelangt war, kam es ihm einmal mehr so vor, dass diese Geistlichen sich irrten. Die Hölle war kalt, feucht und es herrschte bedrückende Stille.
    „Ryder!“, rief er vor dessen Zelle so laut, wie er es wagen konnte, ohne dass seine Rufe an die Ohren des Wachmanns drangen. „Ryder, ich bin’s, Gally!“
    Es war nichts weiter zu hören als das Knistern der Flamme seiner Fackel.
    Er kniete sich hin und schob die schmale Klappe auf, durch die das Essen in die Zelle geschoben werden konnte. Er spähte hindurch, aber das Licht seiner Fackel konnte nicht das erhellen, was sich jenseits der Tür befand. „Ryder, bist du da?“
    War er tot? O Gott, nein! War er etwa tot?
    „Gally?“ Es war kaum mehr als ein heiseres, schwaches Flüstern, aber das war eindeutig Ryders Stimme. „Ich muss träumen.“
    „Nein, nein“, versicherte Finn ihm. „Ich bin es wirklich, und ich kehre bald zurück, um dich rauszuholen.“
    „Ja, natürlich“, sagte seiner Bruder matt und leblos.
    „Ich wollte dich schon früher befreien, aber das ging nicht. Heute Nacht, Ryder. Ich verspreche es dir!“
    Er antwortete nicht, und da Finn es nicht wagte, noch länger hier zu verweilen, erhob er sich und wandte sich zum Gehen. Sein Entschluss stand unverrückbar fest. Heute Nacht würde er seinen Bruder aus dieser Zelle retten.
    Bevor jede Hilfe zu spät kam.
    Ohne allzu sehr auf ihre Umgebung zu achten, ließ sich Lizette auf der Gartenbank nieder. So vieles hatte sich verändert, seit sie Averette verlassen hatte! Sie war begeistert gewesen, bei Marians Hochzeit dabei zu sein, und froh darüber, für eine Weile Gillian nicht sehen zu müssen, die sie mit ihren ernsten grauen Augen unentwegt zu tadeln schien. Zudem hatte sie dort vor Adelaide ihre Ruhe gehabt, die sie sonst bei jeder Gelegenheit ermahnte und ihr erklärte, wie sich eine Dame zu benehmen habe.
    Als Lizette zu dieser Hochzeit aufgebrochen war, hatte sie die Reise nicht als ein großes Abenteuer angesehen, aber es war auf jeden Fall besser gewesen, als zu Hause zu sitzen und nichts zu tun.
    Und dann hatte sich Iain – der arme Iain! – auf den Weg gemacht, um sie nach Averette zurückzubringen. Wie wütend war sie darüber gewesen, wie lachhaft starrsinnig hatte sie sich verhalten. Und was war dabei herausgekommen? Die Männer ihrer Eskorte waren tot, ihr eigenes und Keldras Leben war in Gefahr.
    Hätte sie sich jedoch nicht so gegen eine Rückkehr gesträubt, wäre sie

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