Ein Kuss für die Ewigkeit
Leben zu führen.“
„Mylords? Myladies?“
Sie drehten sich um und entdeckten Iain und Lady Jane, die in der Tür standen. „Wenn ich etwas sagen dürfte?“, fragte der Schotte. Lizette rückte näher zum Kopfende des Betts, während ihre Schwestern und die beiden Ritter sich ans Fenster stellten.
„Schön, Euch wiederzusehen, Sir Ol… Finn“, meinte Jane freundlich lächelnd.
Iain nickte zum Gruß und wandte sich an Finn: „Ein bemerkenswerter Wurf mit dieser abgebrochenen Klinge. Ich habe meinen Männern schon immer geraten, wenn es bei einem Kampf um Leben und Tod geht, sollen sie alles benutzen, was als Waffe herhalten kann. Etwas Besseres als das, was Ihr da vollbracht habt, ist mir noch nicht unter die Augen gekommen. Zu schade, dass Ihr den widerwärtigen Kerl nicht getötet habt.“
„Ich bin froh, dass ich es nicht getan habe.“ Finn nickte entschieden mit dem Kopf. „Ganz bestimmt kann er uns noch einiges über die anderen Verschwörer erzählen.“
„Ja, da habt Ihr recht“, stimmte Iain ihm zu.
Lady Jane stieß ihn an.
„Oh, ja. Genau.“ Er warf ihr einen verlegenen Blick zu, dann schaute er die anderen wieder an. „Wir wollten es Euch mitteilen, wenn Ihr alle versammelt seid. Jane und ich werden heiraten.“
„Heiraten?“, rief Adelaide, als wäre das etwas völlig Undenkbares.
„Heiraten?“, wiederholte Gillian, als hätte sie das Wort noch nie gehört. „Heiraten!“, freute sich Lizette und lief um das Bett herum, um ihn zu umarmen.
Iain errötete wie ein Knabe, den man dabei ertappt hatte, wie er das Milchmädchen küsste, und tätschelte unbeholfen Lizettes Rücken, während Jane vor Stolz und Glück strahlte.
Als Nächste fiel Adelaide ihm um den Hals, dann folgte Gillian, die ihn am festesten und längsten drückte.
Nachdem sie ihn wieder losgelassen hatte, sagte Gillian: „Ich freue mich für Euch, Iain, auch wenn ich fürchte, es bedeutet, dass Ihr nicht in Averette bleiben werdet, nicht wahr?“
„Nein, und wohl auch nicht auf Lady Janes Anwesen, außer für den jährlichen Besuch, um die Zehnten einzutreiben.“ Unter seinem Gürtel holte er ein Pergament hervor und grinste überraschend verschämt. „Wie es scheint, bin ich selber ein Lord.“
Er rollte das Pergament auseinander, wobei sich Lizette daran erinnerte, dass er kurz vor Lindalls Überfall auf der Straße ebenfalls ein solches Dokument in der Hand gehalten hatte. „Offenbar bin ich der Letzte der Mac Kendrens, was ich nie in Betracht gezogen hatte. Und das macht mich zu einem Gutsherrn.“ Er griff nach Janes Hand. „Vermutlich werde ich dem König ein großzügiges Geschenk machen müssen, damit er unserer Heirat seinen Segen erteilt, aber solange er mir Jane gibt, kann er von mir alles bekommen. Dabei haben Jane und ich überlegt, dass wir einen aufgeweckten Mann gebrauchen könnten, der uns hilft, meine Anwesen zu verwalten. Und wir sind der Meinung, dass dieser Ire genau der Richtige für diese Aufgabe ist. Ich kann weiß Gott eine Garnison befehligen, aber gegen einen gewieften Kaufmann oder Händler kann ich so wenig ausrichten wie ein Neugeborenes. Was sagt Ihr dazu, Ire? Könntet Ihr Euch ein ehrliches Leben als mein Verwalter vorstellen?“
Es war ein verlockendes Angebot, dennoch hatte Finn Zweifel. „Ich kann im Kopf bis hundert rechnen, aber ich kann weder lesen noch schreiben.“
„Das kann ich dir beibringen“, sagte Lizette mit einem so herzlichen Lächeln, dass er nicht länger ans Kopfrechnen denken konnte. „Das ist ein wundervolles Angebot, Iain, vor allem nachdem meine Trödelei Euch fast das Leben gekostet hätte.“
„Stimmt, aber ohne Eure Trödelei hätte ich Jane niemals kennengelernt, also macht Euch darüber keine Sorgen mehr, Mylady.“
Tränen stiegen Lizette in die Augen, und sie bemerkte, dass Iain ebenfalls verdächtig zwinkerte, während er sich lautstark räusperte.
„Das ist kein Grund, rührselig zu werden“, meinte er. „Ich brauche einen Mann wie ihn, und Ihr braucht ein Zuhause. Außerdem können Eure Schwestern beruhigt sein, weil sie wissen, dass da jemand ist, der verhindern kann, dass Ihr irgendwelchen Unfug anstellt.“
„Bisher nahm ich an, so etwas sei die Aufgabe des Ehemanns“, warf Finn ein und setzte dabei eine todernste Miene auf, während er in seinem Herzen eine nie gekannte Freude verspürte. So wie niemals zuvor sah seine Zukunft wunderbar und vielversprechend aus.
„Ich glaube, dafür reicht ein Ehemann nicht“,
Weitere Kostenlose Bücher