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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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kümmern.« Ich
sank hinter meinem übergroßen Schreibtisch zusammen, der auch vom Anwesen der
Dragomirs hierhergeschafft worden war, damals, als ich mich in meiner
kindlichen Naivität noch darauf gefreut hatte, eine Prinzessin zu sein.
    »Wir
sollten jetzt gehen«, bemerkte Dorin. Ich sah auf die Uhr und stellte
überrascht fest, dass es schon fast Mitternacht war. »Antanasia wird morgen
einen anstrengenden Tag haben.« Dann sah er Ylenia an. »Und wir haben noch
einen weiten Weg nach Hause.«
    Mir wurde
bewusst, wie unhöflich es war, dass ich sie so lange aufgehalten hatte. Ich
setzte meine Teetasse ab. »Warum bleibt ihr heute Nacht nicht hier?«, bot ich
an. »Es gibt Dutzende von Gästezimmern.« Vielleicht sogar Hunderte? »Und
nachts den Berg hinunterzufahren, ist im Winter viel zu gefährlich.«
    Dorin und
Ylenia wechselten einen Blick. Sie wirkten sichtlich erleichtert. »Wenn du
meinst«, sagte Dorin. Doch dann wurde er blass. »Wenn Lucius nichts dagegen hat
...«
    »Natürlich
nicht«, versprach ich ihnen. Ich war vielleicht nicht in der Lage, gegen meine
Feinde zu kämpfen, aber wenigstens konnte ich meine Freunde davor bewahren,
über eine Felskante zu stürzen. »Bitte bleibt.« Und an Dorin gewandt ergänzte
ich: »Du weißt ja, wo die Gästezimmer sind.«
    »Ja, danke,
Antanasia. Ich kenne mich in der Burg sehr gut aus.«
    »Vielen
Dank«, sagte auch Ylenia.
    »Keine
Ursache.« Ich stand auf und für einen kurzen Moment wurde mir schwarz vor
Augen, wahrscheinlich, weil ich seit dem Morgen nichts mehr gegessen hatte. Auf
ein mal musste ich ganz dringend Lucius sehen. Ich war immer ein bisschen
ängstlich in der Burg, aber plötzlich überkam mich ein mächtiges Unbehagen,
beinahe wie eine ... Vorahnung.
    Aber ich
glaube doch nicht an Vorahnungen, oder?
    Mit einem
Mal war ich mir da nicht mehr so sicher. »Ylenia, kannst du Emilian bitte
sagen, dass er mich zu Lucius' Büro bringen soll?«
    »Meinst du
wirklich? Willst du nicht lieber gleich schlafen gehen?«, riet sie mir. »Du
siehst ganz schön müde aus.«
    »Nein, ich
will Lucius unbedingt noch sehen.« Ich muss ihn sehen.
    »Okay«, gab
sie nach, aber mit einem seltsamen Gesichtsausdruck. »Wenn du meinst.« Sie
ging mit mir zur Tür und wies Emilian an: »Prendere Princess Vladescu Antanasia
al principe della biblioteca.«
    Ich
verabschiedete mich von meinen Verwandten mit einem flüchtigen Gutenachtgruß
und während ich Emilian durch die dunklen Flure folgte, wurden meine Sorgen mit
jedem Schritt größer. Als ich bei Lucius' Arbeitszimmer ankam und die Tür
öffnete, fand ich Lucius nicht über seine Gesetzbücher gebeugt, wie ich
erwartet hatte. Ein Feuer brannte im Kamin, sein Laptop stand aufgeklappt auf
dem Tisch und seine Basketballtrophäe glitzerte auf dem Bücherregal.
    Nur von
Lucius keine Spur.

Kapitel 19
    Antanasia
    Ich
konnte zwar die
rumänischsprachigen Gesetzbücher meiner Mutter nicht entziffern, aber ich
konnte wenigstens in dem Tagebuch lesen, das sie mir vermacht hatte. Obwohl
ich mich unglaublich erschöpft fühlte, holte ich das kleine Buch hervor, in der
Hoffnung, etwas zu finden, das mir die seltsame Furcht nehmen würde, die mich
langsam zu ersticken drohte.
    Wo ist
Lucius bloß?
    Ich
streckte mich auf dem Bett aus, den Kopf zum Kaminfeuer, und las im Liegen,
weil ich noch nicht einmal mehr aufrecht sitzen konnte. Die merkwürdige
Mischung aus Angst und überwältigender Müdigkeit ließ die Worte vor meinen
Augen tanzen.
    »Vertraue
niemandem ...«. – »Für Vampire bedeutet Blut Leben und gleichzeitig einen
unvermeidbaren Teil des Todes ...« Das
seltsame Wort »blestamata« stand neben einem noch seltsameren Symbol,
das an den Rand gezeichnet war...
    Wo habe
ich dieses Symbol schon einmal gesehen? Und warum hat Mihaela das in Rumänisch
geschrieben?
    Die Worte
verschwammen zusehends und ich konnte die Augen kaum noch offen halten. Da
passierte es.
    Ich sah
wieder den Pflock. Er lag direkt vor mir auf dem Bett.
    Ich wich
zurück und kniff die Augen zu.
    NEIN.
DER PFLOCK IST NICHT DA! Ich werde NICHT verrückt!
    Mein Atem
ging schnell und unkontrolliert, doch ich hielt meine Augen fest geschlossen,
denn ich wollte mich nicht noch einmal von ihnen täuschen lassen. Aber natürlich
musste ich gucken ...
    Als ich
wieder hinsah, war der Pflock verschwunden. Und weil ich so unvorstellbar müde
war, schloss ich die Augen gleich wieder und fiel in einen Schlaf, der sehr,
sehr tief gewesen sein musste, denn als ich

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