Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
Vom Netzwerk:
vergessen, der sie viel zu sehr an meinen Vater, den
alten Rumtreiber, erinnerte – und den sie noch viel weniger hätte leiden
können, wenn sie gewusst hätte, dass er ein verdammter Vampir war.
    Schon bald
würde ich in einem Schloss voller Bediensteter auf einem riesigen Bett liegen
und die Hälfte der dreifach schokoladigen Schokomuffins und supersüßen Karamell-Biskuitrollen
aufessen, von denen ich eine ganze Ladung für Jess eingepackt hatte, weil es
die aus irgendeinem Grund in Europa nicht gab.
    Und vor
allen Dingen würde ich bald in dem Land sein, vor dem mein Exfreund so
unglaublichen Schiss hatte, und das, obwohl er untot war, wie ungefähr jeder
Zweite in Rumänien. Ich war mir ziemlich sicher, dass Ronnie mich da noch
nicht mal anrufen würde, denn er hatte mir ungefähr zwanzig SMS geschrieben, in
denen er mich anbettelte, doch zu Hause zu bleiben – und war dann einfach von
der Bildfläche verschwunden.
    Endlich.
    Ich gab der
Lady am Schalter mein Flugticket und ging mit meinem Koffer im Schlepptau durch
die Röhre zum Flugzeug.
    Jepp, vor
mir lagen ein paar erstklassige Wochen. Erstklassig und frei von blutsaugenden
Versagertypen.
    Ich ließ
meinen Rollkoffer über die Schwelle rumsen und sah die großen Ledersitze, die
schon auf mich warteten.
    Warum nur
verspürte ich nicht das geringste bisschen Vorfreude?

Kapitel 18
    Antanasia
    So
schlimm war es doch
gar nicht«, sagte Dorin. Aber er rang schon wieder seine dicklichen Hände, während
er vor meinem Schreibtisch auf und ab tigerte. »Ich habe bei den Treffen der
Ältesten schon Schlimmeres erlebt.«
    Ich hatte
den Kopf in den Händen vergraben, aber jetzt hob ich ihn doch ein wenig, um
Dorin einen skeptischen Blick zuzuwerfen. »Ach ja? Du hast also schon Schlimmeres
erlebt, als dass einer der mächtigsten Vampire vor aller Augen Hochverrat
begeht, indem er seiner Prinzessin ins Gesicht sagt, dass sie unfähig ist zu
regieren? Etwas Schlimmeres als mich, die noch nicht einmal versucht hat, sich
zu verteidigen?«
    »Sei nicht
so streng zu dir«, mischte sich Ylenia vom Sofa aus ein. »Du nimmst doch erst
seit ein paar Monaten an den Treffen mit den Ältesten teil. Du kannst noch
nicht gegen sie angehen!«
    Ich sah sie
dankbar an. »Du hast recht. Ich wüsste auch gar nicht, wie.«
    Dann wandte
ich mich wieder Dorin zu, der versuchte, sich an etwas Schwerwiegenderes als
offene Meuterei zu erinnern. »Vor Jahren haben sich einmal zwei Vladescus
gegenseitig vernichtet – mitten im Besprechungsraum.«
    Er hielt
die Hände abwehrend in die Luft: »Nicht, dass ich zugesehen hätte! Da hab ich
mich lieber rausgehalten!«
    Ich
seufzte. Natürlich hatte er sich lieber rausgehalten. Weil wir Dragomirs sind.
    »Lucius
sagt, es wird noch einen Prozess geben«, erzählte ich niedergeschlagen. »Und
dass Hochverrat mit Vernichtung bestraft wird.« Wie so ziemlich alles in der
Welt der Vampire.
    »Wo ist der
Junge?«, fragte Dorin und sah sich furchtsam um, ob Lucius möglicherweise in
einer der Ecken lauerte – als wenn er so etwas jemals tun würde. Dann schenkte
mein Onkel uns allen von dem Tee ein, den Ylenia bestellt hatte. »Was macht er
gerade?«
    »Du kennst
doch Lucius.« Ich nahm einen Schluck und wünschte, ich könnte Tee bekommen,
wann immer ich wollte. Es erinnerte mich an zu Hause und an Dad, der auf jede
Krise mit Kamillentee reagierte. Dummerweise vergaß ich immer wieder das
rumänische Wort »ceai«, und das eine Mal, als ich mir selbst Wasser kochen
wollte, hatte mich die alte Köchin regelrecht aus der Küche gejagt. »Er wollte
eine Weile für sich sein, um in seinem Arbeitszimmer in den Gesetzesbüchern zu
blättern.« Ich warf einen Blick auf meine Bücherregale, in denen die Bücher
meiner leiblichen Mutter standen. »Vielleicht sollte ich mir die Gesetze auch mal
zu Gemüte führen.«
    »Ich kann
für dich übersetzen«, bot Ylenia an. »Sag mir einfach, was du wissen willst.«
    Ich
versuchte ein Lächeln. »Danke.« Aber hatte ich denn überhaupt die leiseste
Ahnung, was ich hätte wissen sollen?
    »Mach dir
keine Sorgen, Antanasia«, fügte sie hinzu. »Ich glaube, Lucius kümmert sich
schon um alles.«
    »Ja, den
Eindruck hatte ich vorhin auch«, stimmte Dorin zu und schüttelte sich. »Wenn
ich Claudiu wäre, würde ich ihm besser nicht den Rücken zudrehen!«
    »Hmh ...«,
sagte ich, merkte aber sofort, wie »unköniglich« ich klang, und korrigierte
mich schnell: »Ich meine: Ja. Natürlich wird Lucius sich um alles

Weitere Kostenlose Bücher