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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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treffen.« Doch ich konnte
an der Art, wie er sein Kinn rieb, bevor er hinzufügte: »Die Versammlung ist
vertagt!«, erkennen, dass ich dieses Mal richtig Mist
gebaut hatte.
    Ich wusste
nur nicht, warum, denn ich dachte, dass mein – okay, Ylenias – Plan, Claudius
Mörder zu überführen, absolut sicher war.

Kapitel 30
    Lucius
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    R –
    Entschuldige
bitte meinen barschen Ton und noch knapperen Befehl. Wenn Du nicht bereits nach Rumänien
unterwegs bist, wie ich annehme – denn Du BIST ein edler Vladescu –: Deine
Anwesenheit hier ist jetzt dringend erforderlich.
    L
    PS: Du
brauchst keine Deiner wenigen Habseligkeiten zu packen. Mein Schneider
bereitet einen Anzug für Dich vor, den Du bei der Beisetzung tragen kannst, wo
Du eventuell stellvertretend für mich erscheinen musst – so ähnlich wie als
Brautführer bei meiner Hochzeit –, denn es ist sehr wahrscheinlich, dass ein
Erscheinen meinerseits nicht möglich sein wird.

Kapitel 31
    Mindy
    Danke, dass
du die mitgebracht hast«, sagte Jess ganz leise. Sie ließ den Kopf hängen und
pulte den Zuckerguss von ihren heiß geliebten Karamell-Biskuitrollen. »Ich habe
hier oft ganz schön Hunger.«
    Ich griff
über das große Bett, auf dem wir im Schneidersitz saßen, wie früher auf Jess'
Bett in Pennsylvania, und nahm noch
einen Schokomuffin. »Wie kannst du hier hungrig sein? Ich dachte, die
Bediensteten besorgen dir alles, was du willst?«
    Jess
blickte mich mit ihren müden roten Augen an. »Ich weiß nicht, wie ich mit der
Köchin sprechen soll. Manchmal, wenn Lucius nicht da ist, esse ich einfach
nichts. Ist unkomplizierter.«
    Ich sah sie
an, als wäre sie verrückt. »Jess, du musst was essen!« Sie war ungefähr auf
Größe 36 oder so runtergehungert. Vielleicht auch 34 – was viel zu dünn
für sie war.
    »Ich weiß.«
Trotzdem pulte sie nur weiter an dem Zuckerguss herum.
    Ich sah ihr
eine Weile dabei zu, dann fragte ich: »Du bist doch nicht immer noch wegen
dieses Treffens durch den Wind, oder?«
    »Du hast
Lucius' Gesicht nicht gesehen, als ich nach den Pflöcken verlangt habe«, sagte
sie. »Und dann, als alle gegangen waren, war er total distanziert und hat
gesagt: ›Wir müssen reden.‹« Sie sah mich unglücklich an. »Es ist immer ein
schlechtes Zeichen, wenn ein Typ sagt: ›Wir müssen reden.‹«
    Womit sie
recht hatte – wenn Mädchen das sagen, ist es nicht anders. Genau das hatte ich
immer gesagt, wenn ich mit Raniero Schluss gemacht hatte. Aber Jess und Lukey
würden nicht Schluss machen.
    Sie schob
die Biskuitrollen von sich und seufzte. »Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht
habe.«
    Du hast
auf diese blöde Cousine gehört. Das hast du falsch gemacht. Das sagte ich natürlich nicht. Ich
beobachtete meine beste Freundin einfach nur. Ich kannte sie schon, als wir
noch ganz klein waren, und obwohl wir nie sonderlich beliebt waren, hatte sie
trotzdem eigentlich immer ein Menge Selbstbewusstsein gehabt. Schon komisch,
wie ihr dieses Selbstbewusstsein ausgerechnet jetzt, wo sie eine Prinzessin war
und einen Mann hatte, für den die meisten anderen Mädchen sonst was getan
hätten, so total verloren ging.
    Mal
ernsthaft, wo war die Jess geblieben, die in einem total heißen Kleid auf dem
Winterball unserer Schule aufgetaucht war und der schlimmsten Cheerleaderin
der Welt Lucius Vladescu weggeschnappt hatte?
    »Ich bin
ein Versager.« Sie raufte sich die Locken. »Auf der ganzen Linie. Es ist ja so
frustrierend!«
    »Jess, du
bist noch nie durch einen Test gefallen – ganz anders als meine Wenigkeit«,
erinnerte ich sie. »Du wirst eine hammermäßige Prinzessin sein. Du brauchst nur
ein bisschen Zeit.«
    »Ich habe
aber keine Zeit«, seufzte sie. »Das ist das Problem.«
    Ich fasste
sie an ihrem viel zu dünnen Knie und schüttelte sie. »Jess ...«
    »Tut mir
leid, dass ich dich mit alldem belaste, Mindy«, sagte sie.
»Aber ich hab gerade echt Probleme.« Dann guckte sie auf einmal ganz seltsam
und fragte leise: »Würdest du mir glauben, wenn ich sage, dass ich manchmal
komische Dinge sehe?«
    Ich war
gerade dabei, mir die Schokolade von den Fingern zu lecken, hielt jetzt aber
mitten in der Bewegung inne. »Was?«
    »Ich
glaube, ich habe Wahnvorstellungen. Von dem ganzen Stress.«
    Ich ließ
meinen Schokomuffin fallen, der natürlich gleich die ganze Samtdecke
vollkrümelte. »Äh ... was siehst du denn?«
    Jess
beobachtete mich ganz genau, als wollte sie unbedingt meine

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