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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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ich einen Onkel verliere, der
zwar skrupellos war und uns beide, oft mit einem höhnischen Grinsen auf den
Lippen, gepeinigt hat – und der eben doch ein so leidenschaftlich stolzer
Vladescu war. Oder vielleicht kannst Du an diesem Punkt Deines eigenen Lebens
auch nur seine Boshaftigkeit sehen.
    Was den
Täter angeht ... der ist bis jetzt nicht gefunden, und ich würde es vorziehen,
dieses Thema von Angesicht zu Angesicht mit dir zu besprechen.
    Du hast
wahrscheinlich – auch für einen längeren Aufenthalt – nicht viel zu packen, was
Deine Reise, wenn schon nicht für Deinen Geist, dann doch wenigstens für Deine
Muskeln erleichtern sollte.
    L
    PS: Melinda
ist angekommen – und zwar auf recht dramatische Weise, wie es so ihre
liebenswürdige Angewohnheit ist. Sei beruhigt, dass ich sie selbstverständlich
beschützen werde – doch ich wiederhole, dass diese Aufgabe besser von einem
zweiten Thronfolger in langen Hosen ausgeführt werden sollte.
    PPS: Dir
wird auffallen, dass ich mich dagegen entschieden habe, den Gebrauch des
Wortes »Dude« zu thematisieren, was ich auch weiterhin so handhaben werde. Es
bereitet mir schon genug Schmerzen, den Ausdruck hier einmal
niederzuschreiben, um ihn nie wieder aufkommen zu lassen.

Kapitel 27
    Antanasia
    Lucius ging in seinem Büro auf und ab, die
I fände auf dem Rücken verschränkt, den Kopf gesenkt, und dachte zweifellos über alles nach, was
wir gerade in den alten Büchern gelesen hatten – genauer gesagt, was er daraus
vorgelesen hatte –: Wer was tat, wenn ein Vampir vernichtet wurde, denn eine
Polizei gab es für die Untoten nicht.
    Ich saß auf
der Ledercouch, folgte seinem Auf und Ab mit den Augen und zählte die Male, die
er auf einen dunklen Fleck auf dem Perserteppich trat. Einen Blutfleck, der
sich auch durch noch so vieles Schrubben nicht entfernen ließ. Als ob Lucius'
Onkel Vasile – den Lucius an ebender Stelle vernichtet hatte – sich weigerte,
uns zu verlassen.
    Und dann,
gerade in dem Moment, als er zum vierundfünfzigsten Mal auf den Fleck trat,
drehte sich Lucius zu mir um, zog eine Augenbraue hoch und erschreckte mich
fast zu Tode, als er genau das zur Sprache brachte, wonach ich mich nicht zu
fragen traute, weil er nicht denken sollte, dass ich an seiner Unschuld
zweifelte. Was ich nicht tat.
    »Willst du
gar nicht wissen, wo ich letzte Nacht war, Jessica?«

Kapitel 28
    Antanasia
    Nein,
Lucius«,
versicherte ich ihm. »Ich muss es nicht wissen.«
    Lächelnd
setzte er sich neben mich. Ich wollte ihm etwas Platz machen, aber er fasste
meine Hand und hielt mich an seiner Seite. »Das ist interessant, denn die Frage
steht schon seit mindestens einer Stunde auf dein Gesicht geschrieben.«
    Ich wurde
rot. »Nein, Lucius!«
    »Ist schon
okay«, sagte er. »Du hast wie die anderen mitbekommen, wie ich Claudiu gedroht
habe. Und im Gegensatz zu den anderen bist du darüber hinaus noch spät in mein
Arbeitszimmer gekommen, wo du mich nicht vorgefunden hast.«
    Ich riss
die Augen auf. »Woher weißt du das?«
    Lucius
lächelte wieder. »Ich spioniere dir nicht nach, Jessica. Als ich zu Bett ging
und Emilian fortschickte, erwähnte er bloß, dass du mich hier gesucht und
nicht gefunden hattest.« Er wurde ernst. »Und du hast noch nicht einmal
mitbekommen, wie ich dich hochgehoben und richtig herum ins Bett gelegt habe,
also gehe ich davon aus, dass du keine Ahnung hast, wie spät es war, als ich
schlafen gegangen bin.«
    »Hmh ...
Ja. Ich hab ziemlich tief geschlafen letzte Nacht.« Nachdem ich zum
wiederholten Male einen Pflock auf dem Bett liegen gesehen hatte. Meine
altbekannte unangenehme Vorahnung beschlich mich erneut und ich versuchte, sie
zu verscheuchen.
    Was Lucius
als Nächstes sagte, half dabei allerdings wenig: »Die Tatsache, dass ich schon
vorher jemanden vernichtet habe ...«, sein Blick fiel auf den Fleck auf dem
Teppich, »und zwar einen anderen meiner Onkel, weswegen mir ja auch der
Prozess gemacht wurde ... Ich fürchte, dass es den Verdacht, was meine
Handlungen letzte Nacht angeht, eher bestärkt.«
    »Und wo
warst du?«, fragte ich. »Nicht, dass ich dir nicht traue, aber wenn die Ältesten
danach fragen, sollte ich es wissen.«
    Lucius
drückte meine Hand. »Bist du sicher, dass du mir traust?« Seine Augen
verschleierten sich. »Denn ich habe dich gewarnt, hier in diesem Zimmer, dass
ich immer ein Vampir-Prinz und immer skrupellos sein werde. Ich weiß ganz
genau, dass ich exakt dieses Wort gebraucht habe, weil ich mich an

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