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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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über Mindys Ex dachte. Und bis dahin
musste ich sie überzeugen, dass er genau das bleiben musste. Ihr Ex. »Na
ja, es ist schon gut so, dass ihr euch getrennt habt, oder?«
    »Hmh.
Definitiv.« Sie klang nicht besonders überzeugend.
    Auf einmal
bewegten sich ihre Hände noch schneller und ein paar Sekunden später drehte sie
mich ganz zum Spiegel. Meine Haare sahen für eine Beerdigung angemessen streng
aus. Aber mein Gesicht war angespannt, mein Blick verriet, wie müde und gequält
und ... einsam ich war. Ich brauchte Lucius. Und ich brauchte Blut, aber
ich konnte mich nicht überwinden, welches zu trinken.
    Wie
schwach wird Lucius jetzt wohl sein? Raniero hat gesagt,
er würde in diesen Schwebezustand, dieses luat, verfallen, noch ehe eine Woche vorbei ist, und
jetzt sind es schon fünf Tage, seitdem er das letzte Mal getrunken hat.
    Lucius war
sicherlich stark, aber ich kannte meinen Mann und wusste, wie oft er trinken
musste. Ich berührte die Stelle an meinem Hals, wo seine Zähne zuletzt eingedrungen
waren. Ich hatte immer den Eindruck, dass er sich zurückhielt und nie so viel
trank, wie er eigentlich wollte. Damals in Pennsylvania hatte ich ihn nie ohne
seinen großen Becher gesehen, sogar in der Schule hatte er ihn immer
dabeigehabt. Ob sein Körper – und Geist – bereits abbaute?
    Mindy
musste denken, dass ich mit meinem Aussehen nicht zufrieden war, denn sie sagte
auf einmal: »Du siehst toll aus. Wirklich.«
    »Meine Haare sehen toll aus, dank dir. Aber ich sehe verängstigt und müde aus.
Dabei ist dieser Tag so wichtig.« Ich drehte mich zu ihr um. »Es geht nicht nur
darum, Claudiu zu beerdigen. Ich muss allen beweisen, dass ich bereit bin zu
regieren, denn eine Menge der Adligen, die letztendlich über meine Fähigkeit
zu führen abstimmen werden, werden heute da sein. Ich muss es gut machen, für
Lucius.«
    Ich durfte
noch nicht einmal daran denken, dass wir vielleicht gar nicht mehr zu der
Abstimmung kommen würden.
    »Hey,
Jess!« Min fasste mich an den Schultern und schüttelte mich. »Du warst
diejenige, die die Woodrow-Wilson-Mathefreaks ins Halbfinale gebracht hat – und weißt du noch, das Jahr, in dem du Stinky aufgezogen hast und mit ihm bis
zur Landes-Bauernschau gekommen bist?«
    »Sein Name
war Sammie«, korrigierte ich sie. »Nur du hast ihn Stinky genannt.«
    Auf einmal
wurde mir die totale Absurdität unserer Unterhaltung bewusst – mal abgesehen
von der Armseligkeit meiner bisherigen Erfolge – und ich brach in hysterisches
Gelächter aus, in das auch Mindy einfiel. Wir lachten, bis uns die Tränen
kamen. Dann musste ich richtig weinen und Mindy nahm mich in den Arm und
versprach mir: »Alles wird gut, Jess. Lucius wird es gut gehen. Und du
schaffst das heute. Du schaffst das.«
    »Ich hoffe
es«, sagte ich. Es ging gar nicht darum, es besonders gut zu machen, stellte
ich fest. Schon alleine die Beerdigung zu überstehen, würde ein Erfolg sein.
    Min hatte
mich gerade losgelassen, als es an der Tür klopfte. Ich riss mich zusammen, so
gut es ging, und rief: »Herein«.
    Natürlich
waren es Dorin und Ylenia, die mich zur Beerdigung abholen wollten. Aber
nachdem ich mir ein letztes Mal über die Augen gewischt hatte, sah ich, dass
mein Onkel etwas in seinen Armen hielt, vorsichtig, wie einen Säugling. Ich
war todtraurig und mir war überhaupt gar nicht mehr zum Lachen zumute. Ich
hätte Min gerne noch bei mir behalten, aber ich schaute zu ihr hoch und sagte:
»Ich glaube, es ist besser, wenn du jetzt gehst.« Denn obwohl sie in einen
Vampir verliebt war und gesehen hatte, wie ich bei meiner Hochzeit Blut
vergossen und getrunken hatte, wollte ich nicht, dass sie mich sah, wenn ich es
auf diese Weise trank.

Kapitel 55
    Antanasia
    Ich weiß nicht ... Vielleicht sollte ich
besser bis nach der Beerdigung warten.«
    Aber Dorin
goss schon etwas von dem dickflüssigen fast schwarzen Blut in einen kleinen
Silberbecher, der mich an den erinnerte, in den ich kurz vor unserer Hochzeit
etwas von meinem Blut gegeben hatte, damit Lucius es während der Zeremonie
trinken konnte. »Nein, nein, Antanasia«, protestierte Dorin sanft. Aber seine
Hand zitterte, während er einschenkte, als wäre auch er sich nicht sicher, ob
es richtig war. »Ich glaube nicht, dass es vernünftig wäre zu warten. Du
brauchst Kraft für den heutigen Tag.« Und dann fügte er noch hinzu, als würde
mich das auch nur im Geringsten interessieren: »Dies ist ein wunderbarer Tropfen
aus den Kellern der Vladescus. Da

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