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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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leichtsinnig. Er handelt nicht im Affekt und er ist zu
ehrgeizig, seine – eure – Zukunft aufs Spiel zu setzen, nur wegen eines
vorübergehenden, wenn auch verständlichen, Impulses, jemanden zu vernichten,
der seine Autorität herausfordert, so wie Claudiu es getan hat. Lucius würde
den korrekten Weg gehen, wenn er einen Aufsässigen bestrafen wollte!«
    Das waren
nicht gerade die schmeichelhaftesten Worte, um meinen Mann zu verteidigen – er
würde niemanden töten, weil es seiner Karriere schaden würde –, aber ich
wusste, dass Dorin Lucius nur als einen Herrscher sehen konnte, der sich oft
abschätzig ihm gegenüber verhielt.
    Warum können
sie keine Freunde sein? Lucius könnte gut einen weiteren Verbündeten
gebrauchen.
    »Ich bin
sicher, dass Lucius unschuldig ist«, sagte Ylenia, schon etwas überzeugender.
    Ich sah sie
dankbar an. Dann wandte ich mich wieder hilflos dem Buch zu, das aufgeschlagen
vor mir lag. »Wenn ihr bitte weiterlesen könntet ...«
    Ylenia und
Dorin tauschten einen Blick und mein Onkel legte mir eine Hand auf die
Schulter. »Warum legst du dich nicht einen Moment hin?«, schlug er vor.
    »Du hattest
wirklich ein paar anstrengende Tage«, ergänzte Ylenia. »Dorin und ich
übersetzen alles, was du wissen musst, und schreiben dir eine Zusammenfassung
auf Englisch. Vielleicht können wir auch schon einen Entwurf für die Totenrede
formulieren.«
    »Ja«,
stimmte Dorin zu. »Wir kümmern uns um alles – und werden dann Flaviu
informieren.«
    Ich hätte
eigentlich bei ihnen bleiben sollen, aber ich war einfach zu müde. Und
um ganz ehrlich zu sein, hatte ich auch keine Lust, über diese Totenrede
nachzudenken ... oder mich mit Flaviu abzugeben. »Danke. Das wäre toll.«
    Ich stand
auf und wollte gerade gehen, aber Dorin hatte seine Hand noch auf meiner
Schulter. »Soll ich dir etwas zu essen bestellen, Antanasia? Ich weiß, dass die
Köchin kein Englisch spricht.«
    Ich lief
rot an und wünschte, ich hätte Ylenia nicht anvertraut, dass ich, als ich
Lucius einmal überraschen wollte, ein rumänisches Gericht bestellt hatte, das
richtig ausgesprochen saramura de
crap hieß.
    Lucius
hatte sehr lachen müssen, als er es auf seinem Teller sah. »Ist das dein Ernst,
Antanasia?«, neckte er mich. »Karpfen in Salzlake? Da sehne ich mich ja
nach Linsen! Vladescus
essen nichts, was sich von dem ernährt, was auf den Boden gesunken ist!«
    Der Gedanke
an Lucius – besonders an Lucius' Lachen – verdarb mir vollends den Appetit.
»Ich mag eigentlich nichts essen. Ich leg mich einfach nur hin.«
    Dann ließ
ich meine Verwandten mit meiner Arbeit alleine und Emilian brachte mich zurück
zu meinem Zimmer. Er ging vor mir her, obwohl ich den Weg inzwischen kannte.
Die Burg, die unter einer schweren Schneedecke lag, schien ohne Lucius
besonders still zu sein, und als Emilian um eine Ecke bog, wurde mir plötzlich
deutlich bewusst, dass dadurch, dass er mich führte, statt mir zu folgen, mein
Rücken ungeschützt war. Es war ein unheimliches, verwundbares Gefühl, und als
ich ein paarmal über meine Schulter blickte, hätte ich schwören können, dass
jemand mir folgte.
    Oder
vielleicht hatte ich auch bloß wieder Wahnvorstellungen.

Kapitel 52
    Mindy
    Ich
brauchte
Ewigkeiten, um Jess' Arbeitszimmer zu finden. Ich hatte bestimmt an fünfzig
Türen geklopft und ungefähr zwanzig Mädchen, die Hausangestellte sein mussten,
denn sie waren alle am Staubwischen und Herumwieseln, gefragt: »Prinzessin?
Büro?«
    Eine Stunde
oder so später öffnete ich schließlich eine Tür und sah einen gigantischen
Tisch mit einem total süßen Foto von Ned und Dara Packwood, die mich aus einem
Goldrahmen heraus anlächelten. Jess' Rumänisch-Wörterbuch lag da und ich
dachte, dass sie das besser bei sich haben sollte.
    Ich setzte
mich auf den riesigen Stuhl und machte ihr MacBook an. Schon nach drei
Versuchen hatte ich ihr Password herausbekommen, das – tada – Lucius l! war.
    Ich meine, der
Name ihres Mannes und eine Zahl? Das Einzige, was mich umhaute, war
das Ausrufezeichen, das so gar nicht zu Jess passte. »Trotzdem nicht besonders
geschickt, Mrs Vladescu«, sagte ich laut.
    Ein paar
Sekunden später konnte ich an jedes der tausend Programme auf ihrem
aufgemotzten Mac und natürlich ins Internet. Ich brauchte eine Weile, bis ich
»Ylenia Dragomir« richtig geschrieben hatte.
    Aber
schließlich hatte ich es raus, auch wenn ich zuerst dachte, dass es immer noch
falsch geschrieben war. Es gab kaum Treffer und

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