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Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Titel: Ein Kuss unter dem Mistelzweig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Clements
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die hell erleuchteten Schaufenster und die vielen Einkäufer mit ihren rosigen Wangen, die goldene und silberne Tüten und Schachteln schleppten.
    »Du hast dich verändert«, stellte Siobhan fest und musterte die Miene ihrer Freundin, um festzustellen, woher diese neue Weihnachtslaune kommen mochte.
    »Heiße Maronen?« Laurie blieb vor einer Bude stehen.
    »Ja, gerne«, erwiderte Siobhan und rieb sich energisch über die Wangen, um sie aufzuwärmen. »Alles, was wärmt, ist super. Aber jetzt mal im Ernst«, fuhr Siobhan fort, nahm die warme Papiertüte entgegen und reihte sich wieder ins Gedränge auf dem Gehweg ein. »Seit wann ist dir so festlich zumute? Das Letzte, was ich von dir gehört habe, war, dass du nicht mal zu Lily kommen wolltest.«
    Laurie hatte sich tatsächlich ein wenig wie Ebenezer Scrooge aus Charles Dickens’ Weihnachtsgeschichte gefühlt, das stimmte schon, und sie hatte immer noch vor, in diesem Jahr ganz allein zu feiern, anstatt zu Lily hinunterzugehen.
    »Ich bleibe dabei, dass ich dieses Jahr bei Lily einmal aussetzen werde«, stellte Laurie klar. »Obwohl ich das Lily noch nicht gebeichtet habe. Aber ich freue mich sehr darauf, nach Spanien zu fliegen und mit meiner Mutter Zeit zu verbringen – mit ihr werde ich dann an Silvester einen Sekt trinken und auf dem Marktplatz tanzen. Außerdem sind es in Spanien im Augenblick um die zwanzig Grad.«
    »Kannst du mich nicht im Koffer mitnehmen?«, erkundigte sich Siobhan und öffnete die Schale einer Marone. »Ich könnte ein bisschen Sonne vertragen.«
    »Für meinen Geschmack strahlst du selbst im Augenblick eigentlich schon ganz ordentlich«, stellte Laurie mit Blick auf die geröteten Wangen ihrer Freundin fest. Siobhan war deutlich anzusehen, wie verknallt sie war. Von dem, was sie Laurie bislang erzählt hatte, schienen der Stress und die Belastungen als Sekundarschullehrerin durch ungemein viel akrobatischen Sex wettgemacht zu werden.
    »Vielen Dank. Es ist schon komisch, Laurie. Das ist alles so plötzlich gekommen. Und jetzt lädt Ed mich schon ein, um seine Familie kennenzulernen. Ist das nicht ein bisschen früh? Was sollen die denn von mir halten?«
    »Sie werden dich schon mögen«, erwiderte Laurie. »Alle mögen dich.«
    Siobhan stieß ihrer Freundin spielerisch mit dem Arm in die Seite. »Oh.« Sie zog die Nase kraus. »Ich wusste gar nicht, dass du so besorgt um mich bist!«
    »Doch, bin ich schon«, entgegnete Laurie und blieb am Straßenrand an einer Bude stehen. »Aber ich werde dich jetzt mehr als je zuvor brauchen, da ich erst einmal abstinent bleiben will, was Männer betrifft«, fuhr sie fort, nahm eine Kette und hielt sie sich an den Hals, um sie von Siobhan begutachten zu lassen. »Wie findest du die?«, fragte sie, als die silberne Rückseite des Bernsteinanhängers kühl auf ihrer Haut lag. »Stell dir mich mit dunklerer, eher olivfarbener Haut vor.« Dann deutete sie auf ihr Haar. »Und mit mehr grauen Strähnen.«
    Siobhan kam näher. »Eigentlich kann ich die bei dir schon sehen.« Sie konzentrierte sich auf eine Strähne und zog sie hervor, damit Laurie sie betrachten konnte.
    »Ach!«, stieß Laurie verächtlich aus und schob ihre Freundin von sich. »Da oben im Norden gibt es einfach keine anständigen Frisöre. So, weiter im Text. Findest du die Kette gut?«
    »Der Bernsteinanhänger ist traumhaft schön«, erwiderte Siobhan, »aber der Türkis hier ist auch toll.«
    »Dann nehme ich den Türkis für meine Mutter«, entschied Laurie lächelnd, »und den Bernstein für dich.«
    Nachdem sie ihre Weihnachtseinkäufe beendet hatten, ließen sich Siobhan und Laurie auf Siobhans Sofa fallen und schauten sich Weil es dich gibt zum wahrscheinlich hundertsten Mal an. Siobhan hatte beschlossen, dass ein böser John Cusack im weihnachtlichen New York einen anständigen John Cusack bei weitem übertrumpfte, daher hatten sie Ein Mann – ein Mord beiseitegelegt, um ihn sich anschließend anzuschauen und diese Theorie auf den Prüfstand zu stellen. Eine geöffnete Dose Quality Street Konfekt stand zwischen ihnen, die leuchtend bunten Papierchen lagen auf dem Sofa und dem Boden verteilt – lilafarbene und gelbe auf Lauries, goldene und grüne Papierchen auf Siobhans Seite. Beide waren vollkommen in die Filmhandlung versunken, als Siobhans Handy plötzlich klingelte.
    »Hi«, meldete sich Siobhan. Es musste Ed sein, vermutete Laurie, da Siobhans Stimme eindeutig einen flirtenden Tonfall angenommen hatte. Und so, wie sie

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