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Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Titel: Ein Kuss unter dem Mistelzweig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Clements
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französischer Filme schmückten die Wand zu Lauries Rechten. Durchsichtiger Stoff hing in Bahnen von der Decke herunter und verhüllte Millys Bett. Ihre Schuhe und Schulbücher befanden sich in französischen Weinkisten.
    Überrascht schlug sich Laurie die Hand vor den Mund – das Zimmer war fantastisch.
    Schnell ging Laurie wieder hinunter und tippte eine SMS an Rachel ein.
    Bin im Cottage angekommen, alles bestens. Ich liebe Millys und Zaks Zimmer!
    LG L .
    Rachels Antwort kam nur wenige Minuten später.
    Schön. Freut mich, dass es dir gefällt! Das Zimmer ist billiger als eine Fahrt nach Paris für M  – Ha! PS : Könnte sein, dass Aiden später mal bei dir vorbeischaut.
    LG R .
    Laurie ließ sich ein Bad ein, zog sich Rachels kuschelweichen rosafarbenen Morgenmantel über und lief wieder nach unten. Schnell stellte sie ein Hühnchen-Fertiggericht von M & S zum Aufwärmen in den AGA -Ofen, bevor sie das Radio einschaltete und sich im Schaumbad entspannte.
    Anderthalb Stunden später wurde Laurie durch das ohrenbetäubende Geheul des Rauchmelders geweckt. Sie sprang aus der Badewanne, raste die Treppe hinunter und riss die Tür des Ofens auf. Sofort füllte sich die Küche mit dickem Rauch, der die umliegenden Wände schwarz färbte.
    Hektisch suchte Laurie nach dem Rauchmelder, um ihn abzustellen – doch der ganze Rauch machte die Sache nicht besser. Indem Laurie mit den Armen wedelte, bahnte sie sich einen Weg durch den Rauch, um dem durchdringenden Kreischen zu folgen. Da klingelte es an der Haustür. Laurie schlang sich Rachels Morgenmantel enger um und ging mit ihrem immer noch tropfnassen Haar zur Tür.
    »Ich gehe davon aus, dass es nicht wirklich bei Ihnen brennt, oder?«, fragte die adrett gekleidete Blondine an der Tür. Sie trug einen fliederfarbenen Blazer mit einem dazu passenden Rock und musterte Laurie nur flüchtig, um dann resolut an ihr vorbeizumarschieren. »Der Rauchmelder befindet sich hier«, rief sie, schnappte sich einen Holzstuhl, kletterte hinauf und nahm die Batterie aus dem Melder. »So, das wär’s«, fuhr sie fort und rieb sich selbstzufrieden die Hände. »So ist’s besser. Endlich Ruhe.«
    Sie kletterte vom Stuhl herunter und drehte sich zu Laurie um. »Rachel hat erzählt, dass eine Freundin von ihr herkommen und hier übernachten würde.« Ihr Tonfall war wohlüberlegt und kühl. »Sie müssen Laurie sein.« Laurie nickte. »Ich bin Diana. Was um Himmels willen haben Sie mit Rachels Küche angestellt? Haben Sie nicht gewusst, wie man den AGA -Ofen bedient?«
    Stimmt, dachte Laurie, das habe ich nicht gewusst. In ihrem Wohnblock gab es nur normale Öfen und Zentralheizung, und da hatte sie nie etwas vermisst. Siobhan dagegen fand AGA -Öfen toll – natürlich, genauso wie jeden anderen beinahe ausgestorbenen Haushaltsgegenstand. Doch Laurie konnte einfach nicht verstehen, warum sich irgendwer freiwillig so ein bulliges Metallungetüm in die Küche setzen sollte.
    »Ich dachte, ich würde es schon riechen, wenn das Essen fertig ist«, erwiderte Laurie zu ihrer Verteidigung. Angewidert holte Diana die noch glühende schwarze Masse aus dem Ofen. »War das ein Fertigessen?«, fragte sie verächtlich, schob die noch einigermaßen zu erkennenden Fleischstücke auseinander und hob die Schale hoch, um sie genauer zu betrachten.
    »Ja«, erwiderte Laurie und beugte sich über die Spüle, um das Küchenfenster zu öffnen, damit der Rauch abziehen konnte. »Aber da stand extra drauf, dass es im Ofen erhitzt werden kann.« So lässig wie möglich zuckte sie mit den Schultern. Ungläubig riss Diana die Augen auf und schlug sich die Hand auf die Brust und die filigrane Perlenkette.
    »Ojemine«, seufzte Diana und runzelte so sehr die Stirn, dass ihre dünnen, gezupften Augenbrauen sich über der Nasenwurzel trafen und sich kleine Falten um ihren vor Missbilligung gespitzten Mund bildeten. »Aber doch nicht so!«
    »Ja. Besten Dank«, entgegnete Laura, riss Diana die verkohlte Packung aus der Hand und setzte sie auf die Herdplatte, damit sie dort auskühlen konnte. »Das habe ich jetzt auch begriffen. Was mir nun aber auch nicht mehr weiterhilft. Wissen Sie, ob es hier in der Nähe einen guten Imbiss gibt?«
    »Einen Imbiss?«, wiederholte Diana und spie das Wort aus, als habe Laurie sie gerade gefragt, wo sie ein paar nette Swingerclub-Besucher kennenlernen könne. »Ich weiß es nicht. Ich ziehe es vor, Fastfood und Fertigprodukte zu meiden.« Abgrundtiefer Widerwille war ihr wie ins

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