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Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Titel: Ein Kuss unter dem Mistelzweig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Clements
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uns kurz etwas zu essen. Wollt ihr mitkommen?«
    Milly schüttelte den Kopf, Zak machte es ihr nach.
    »Okay. Dann sehen wir uns in zwanzig Minuten. Milly, behalt Zak im Auge. Und versucht bitte, hier nicht alles in Schutt und Asche zu legen.«
    Rachel trat auf die Straße und wickelte sich ihren dicken roten Schal um den Hals. Eine Gruppe von Jungs im Teenageralter, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen, hatten sich an der Ecke um ihre BMX -Räder versammelt und unterhielten sich mit gesenkten Stimmen, während Musik aus einer Stereoanlage lief.
    »Hallo!«, rief Rachel gut gelaunt, lächelte und winkte ihnen zu, als sie an ihnen vorbeiging. Die jungen Männer starrten sie verständnislos an und schwiegen. Sirenengeheul, das von der Hauptstraße zu kommen schien, hing in der Luft. Sie versuchte es noch einmal. »Hi!«, rief sie. Einer der kleineren Jungs winkte endlich zurück, woraufhin die anderen kicherten und ihn in die Seite stupsten.
    Das alles hier fühlte sich, na ja, ein wenig anders an als in Skipley. Rachel zog ihren Dufflecoat enger. Danach holte sie ihr Handy heraus und rief Lauries Nummer auf.
    Laurie ging beinahe sofort ran. »Rachel«, rief sie.
    »Hallo!«, begrüßte Rachel sie. »Wie geht’s dir? Bist du gut im Cottage angekommen?«
    »Ich bin noch auf dem Weg«, erwiderte Laurie, »aber der Zug scheint mich mitten im Nichts abgesetzt zu haben.«
    Rachel musste lachen. »Das klingt doch sehr nach Skipley. Der Bahnhof ist am Dorfrand. Aber keine Sorge, das Dorf ist ein bisschen belebter.«
    »Oh, gut.« Laurie klang erleichtert. »Und du, bist du jetzt in meiner Wohnung? Hat die Schlüsselübergabe geklappt?«
    »Ja, wir sind da, alles in Ordnung. Ich bin gerade unterwegs, um ein paar Sachen einzukaufen. Wie kommt’s, dass du nie erwähnt hast, was dein Nachbar für ein Prachtexemplar ist?«
    »Wer, Jay?«
    »Ja. Wow! Der ist echt süß.«
    »Kann sein«, antwortete Laurie lässig. »Keine Ahnung, ist mir noch nicht aufgefallen.«
    Als Rachel die Hauptstraße erreichte, ergoss sich der Strom der Pendler aus der U -Bahn-Station und umschloss sie in einer grauen Nadelstreifen-Woge.
    »Hör mal, ich mache jetzt besser Schluss«, erklärte sie laut, um den Lärm um sie herum zu übertönen. »Aber sag Bescheid, wenn du da bist. Und meld dich, wenn du irgendetwas brauchst.«
    »Alles klar, Rachel. Tschüss!«
    Rachel packte ihr Handy weg und ging weiter. Männer in eleganten Anzügen und glamourös gekleidete Frauen auf High Heels drängten sich in entgegengesetzter Richtung an ihr vorbei und rempelten sie mit ihren Aktenkoffern und Handtaschen immer wieder an. Die erste Kreuzung, die Rachel erreichte, war die Electric Avenue; auf beiden Straßenseiten konkurrierten Reggae und Hip-Hop miteinander, und die Händler priesen lautstark ihre Waren an. Auf dem ganzen Markt herrschte ein geschäftiges Treiben – die Ortsansässigen drängten sich durch die Reihen, suchten sich farbenfrohe Zutaten aus und feilschten mit den Marktleuten. Auf der gesamten Straße bogen sich die Marktstände unter dem Gewicht von frischem Fleisch, Meeresfrüchten, Obst und Gemüse in jeder Form und Farbe, Töpfen, Pfannen, gebrannten CD s und DVD s.
    Rachel trat an den nächstgelegenen Obst- und Gemüsestand und starrte die Auslage an. Riesengroße Mangos, Sternfrüchte, Tangelos … Bananen hingen in dicken Bündeln über den Orangen und Grapefruits, die so saftig aussahen, als würden sie gleich platzen. Sie streckte die Hand nach einem Stapel großer, dunkler Avocados aus.
    »Nicht drücken!«, brüllte sofort eine Frau mittleren Alters, die den Stand betrieb und Rachel zusammenzucken ließ. »Ha, da hab ich Ihnen einen Schreck eingejagt, was?«, rief die Frau, stemmte die Hände in die ausladenden Hüften und stieß ein herzhaftes Gelächter aus. Rachel lächelte erleichtert zurück. »Hören Sie mal, meine Liebe«, fuhr die Frau fort und sah die Avocados durch. »Ich werde Ihnen die schönsten Früchte raussuchen. Aber wenn hier jeder herumdrückt, wie er will, dann habe ich hier abends nur noch Brei. Wie viele möchten Sie denn?«
    »Vier Stück, bitte.« Als sie sich jedoch das breite Angebot an exotischen Früchten ansah, machte sich ein Lächeln auf ihren Lippen breit. »Außerdem bitte noch eine Ananas, vier Bananen, zwei Mangos und eine Süßkartoffel.«
    »Hallo, schöne Frau«, grüßte ein Mann im Vorbeigehen mit einem kecken Augenzwinkern. Rachel sah sich um, mit wem der Mann sich unterhielt.
    Die Frau, die den

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