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Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Ein Kuss unter dem Mistelzweig

Titel: Ein Kuss unter dem Mistelzweig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Clements
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»Interessiert an Mode? Freiwillige gesucht!«
    Ihr blieben noch anderthalb Wochen in Skipley, bevor sie und Rachel ihre Wohnungen wieder zurücktauschten: eine anderthalbwöchige Auszeit. Zwar würde sie nicht mit am Strand geflochtenen Zöpfen oder Flip-Flops nach London zurückkehren, doch vielleicht könnte sie etwas Charakterstärkendes tun. Laurie war es gewohnt, immer alles rasch zu machen – sicherlich würde das auch dafür gelten, zu sich selbst zu finden?

K apitel 12
    Montag, 4.Dezember
    Rachel stand am Küchentisch und nahm die Skulptur auseinander, die Zak während des Frühstücks aus Dosen, Müslipackungen und einer Kochbanane gebastelt hatte. Mittlerweile war es nicht mehr nur die Brotfrucht, dachte Rachel beunruhigt. Verschiedene Dinge waren wie durch Zauberhand in der Wohnung aufgetaucht. Jetzt zum Beispiel die Kochbanane – und dann waren da noch die Plektrums, die sie auf dem Wohnzimmertisch gefunden hatte, sowie die neueste Ausgabe der Guitar Weekly .
    »Kleines Malheur!«, rief Aiden und steckte seinen Kopf in die Küche. »Tut mir leid, Rachel, aber der Wasserhahn der Badewanne hat sich von der Wand gelöst. Da fließt Wasser raus.«
    Aiden tat, als sei diese Woche eine ganz gewöhnliche wie jede andere auch, doch seine Miene verriet ihn. Er war blass vor lauter Stress, und die Sorgenfalten auf seiner Stirn waren noch tiefer geworden. In den nächsten Tagen würden sie die Ergebnisse von Beas Biopsie erhalten, und ihnen beiden war klar, dass dies alles verändern konnte. Mitten in der Nacht war Rachel wach geworden, doch neben ihr, wo normalerweise Aiden lag, hatte gähnende Leere geherrscht. Stattdessen hatte sie das leise Murmeln des Fernsehers im Wohnzimmer vernommen. Die Laken neben ihr waren immer noch warm gewesen. Aiden musste ebenso wie sie nicht gut geschlafen haben; denn auch ihr waren die Worte von Dr. Patel die ganze Nacht lang immer wieder durch den Kopf gegangen.
    »Haben wir eine Überschwemmung?«, fragte sie.
    »Ein bisschen, ja. Tut mir leid, Rachel, aber ich muss dringend los.« Eilig rubbelte sich Aiden das Haar mit einem Handtuch trocken. »Ich muss zu meinem Meeting«, erklärte er. »Ich treffe mich mit dieser Firma, die Möbel entwirft. Vielleicht können sie uns ein paar Stücke für die Westley-Scheune zimmern.«
    »Keine Sorge«, beschwichtigte ihn Rachel. »Ehrlich. Sieh lieber zu, dass du fertig wirst.«
    Aiden verließ umgehend die Küche. Rachel warf einen Blick in Lauries ehemals makelloses Bad. »Danke! Du hast was gut bei mir!«, rief Aiden ihr aus dem Schlafzimmer zu.
    Rachel begutachtete den Schaden – Wasser strömte aus einem Loch in der Wand in die freistehende Badewanne und sickerte an der Wand hinunter auf einen Stapel sauberer, weißer Handtücher. Zak kam vom Sofa gesaust und blieb wie angewurzelt in der Badezimmertür stehen. »Das ist ja wie ein Wasserfall!«, rief er, als Rachel einen Arm um seine Schulter legte. »Nicht wahr, Mum?«
    Rachel krempelte die Ärmel ihrer karierten Bluse hoch und beugte sich vor, um sich alles genauer anzusehen. Ihre Fähigkeiten als Klempner waren bestenfalls rudimentär, doch wenn sie in der Lage sein sollte, den Schaden zu beheben, dann würde sie es tun. Als sie jedoch versuchte, den Wasserfluss mit einem Handtuch zu hemmen, während sie gleichzeitig die Handtücher vom Boden aufhob, um den Schaden darunter zu inspizieren, sah sie, dass die Handtücher kaum etwas von der riesengroßen Wasserpfütze darunter aufgesogen hatten.
    »Oh nein, Aiden!«, rief sie. »Glaubst du, das Wasser sickert in die darunterliegende Wohnung durch?«
    »Ähm – das könnte sein«, erwiderte Aiden. Er stand in der Badezimmertür, zog sich eine Anzughose über die weißen Calvin-Klein-Shorts und biss sich auf die Unterlippe. »Es ist schlimmer, als es aussieht, oder?« Er musterte ein weiteres Mal das Wasser, das aus dem Loch herausströmte. »Ehrlich, Rachel: Ich habe den Wasserhahn kaum berührt!«
    Rachel wählte Lauries Handynummer. »Schon okay«, beschwichtigte sie Aiden, das Telefon immer noch am Ohr. »Mach dich auf den Weg, wir kümmern uns darum. Bis später!« Der Anruf wurde auf Lauries Mobilbox weitergeleitet.
    Aiden schnappte sich seine Aktentasche und gab ihr zum Abschied einen Kuss. »Bevor ich nach Hause komme, gehe ich aber noch kurz bei Mum vorbei«, erklärte er und drückte Rachels Hand. »Und danke. Das mache ich auf jeden Fall wieder gut, versprochen.«
    Er beugte sich zu Zak hinunter und umarmte ihn kurz,

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